vollwietweg part II
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Essen in den Philippinen

Veröffentlicht: 05.11.2018

Zum Abschluss kommen wie gewohnt noch ein paar Worte über das Essen in den Philippinen. Zuerst einmal muss man sagen, dass wer hier die Aromen Südostasiens erwartet, leider enttäuscht sein wird, denn viele Aromaten wie Gewürze und Kräuter, die man von dort kennt, werden hier kaum verwendet... auch Chilli wird sehr spärlich verwendet und oft nur separat zum Essen gereicht. Für das Aroma wird Hauptsächlich Zwiebel, Knoblauch und Ingwer verwendet, hier und da noch das eine oder andere Lorbeerblatt oder Pfefferkorn. Mit dem Zucker wird nicht gespart und oft weiß man nicht ob's vielleicht etwas zu viel ist (Würste, die süßer sind als mancher Nachtisch...). Wer kein Fleisch isst wird's auch schwierig haben denn hier scheint größenteils die Regel zu herrschen, dass ein Gericht ohne Tier unmöglich lecker sein kann. Wer jedoch Fastfood mag, vor allem die "fried chicken" Variante wird hier das Paradies finden. Pizza Ketten und philippinisierte "chinese food" ketten gibts aber auch en masse (natürlich kriegt man auch bei denen irgendein Backhähnchen wenn man will). Die Philippinische Kette Jollibees ist mit über 1000 Filialen Landesweit und ein paar einzelne in anderen Länder nicht nur die größte Fastfood Kette des Landes sondern sogar ganz Asiens (Ja, sogar größer als der asiatische Ableger von Mc. Donalds). Hier gibt's neben Backhähnchen noch Burger, die ein Mc Donalds Burger so aussehen lassen wie ein Burger für Gemüseliebhaber. Die allgegenwärtigen Phillipinische Spaghetti mit süßer Tomatensoße und Hot Dog Stückchen dürfen natürlich auch nicht fehlen.

So schlimm sich das bisher anhört, gibt's aber natürlich auch das eine oder andere leckere Essen. In Carinderias gibts schon feritges Essen, das man sich einfach aussuchen kann. Solche Lokale sind spottbillig aber meist nicht besonders Vegie freundlich. Deswegen waren wir öfter in Lokalen wo frisch gekocht wurde.

Als vorspeise gibt's einige Salate. Unser Liebling war ein Salat auch rauchig gegrillter Aubergine. Roher Fisch wird zu Kinilaw verarbeitet. Ähnlich wie Ceviche wird der Fisch durch eine Zitrus-Essig-Zucker Marinade leicht angegart.

Gegrillte Gerichte findet man überall, meist sehr einfach süß-sauer mariniert. Schwein ist besonders beliebt, vor Allem der fettige Bauch. Huhn und Meeresgetier gibt's aber natürlich auch. Am Tisch steht meistens eine Flasche mit Chilli, Zwiebel und Knoblauch aromatisierte Kokosessig und Sojasoße. Oft bekommt man noch eine frische Kalamansi, die eine tolle Säure und Mandarinenartige Fruchtigkeit verleiht.

Schwein ist auch der Star einiger weiterer Favoriten wie Crispy Pata (frittierte Schweinehaxe) oder Lechon Kawali (gekochter, dann frittierten Schweinebauch). Ein beliebter Snack ist Sisig, das aus gebratenen Würfeln aus dem Schweinekopf besteht, jedoch auch mal aus anderen Tieren (oder in seltenen Fällen auch Tofu) hergestellt wird. Das aber wohl beliebteste Schweinegericht ist aber Lechon, ein ganzes Tier, dass vom innen mit einer Gewürzpaste mariniert wird, Außen mit Kokoswasser bestrichen und über offenem Feuer gegart. Vor allem an Fiestas wird dieses Gericht zubereitet aber man bekommt es an jedem Tag auch in spezialisieren Restaurants.

Frittieren und Grillen sind also sehr beliebte Garmethoden aber auch Schmorgerichte sind sehr beliebt. Oft erinnern sie an herzhafte Eintöpfe wie man sie bei uns finden würde. Rind oder Ziege mit Großen Karottenstücken und Kartoffel. Auch klare Suppen z.B. aus Rind kommen geschmacklich fast schon Hausmannsköstlich daher. Der einzige Unterschied ist dass man eben Reis dazu isst. Das bekannteste Schmorgericht ist aber wohl Adobo, egal ob vom Schwein, Huhn oder sonstwas. Das Fleisch wird mit Sojasoße, Essig und Zucker geschmort und kann wenn's gut gemacht ist ziemlich lecker sein.

Zu guter letzt sollten noch das Gemüse genannt werden. Leider wird das wenige Gemüse, das es gibt, meist mit Fleisch zubereitet. Zumindest ein kleines Stück Schweinebauch muss dran, damit es Schmeckt. Pinakbet, jedoch ist ein leckeres Gemüse Schmorgericht ohne Fleisch... Dafür aber mit getrockneten Shrimps. Unreife Jackfrucht wird oft mit Kokosmilch geschmort und ist, solange kein Huhn dran ist, eine schmackhafte vegie Alternative. Kürbis findet man auch hin und wieder und der wird meist auch ohne Tier zubereitet. Sonstige Gemüsezubereitungen werden meist eher einfach gehalten und einfach nur gebraten. Grüne Bohnen oder Auberginen beliebtere Gemüsesorten dafür. In den seltenen Fällen, in denen eine Carinderia eine größere Auswahl anbietet, können vegies auch mal eine befriedigende Mahlzeit genießen. Ansonsten musste Lea auf Bratreis oder Nudeln ausweichen. Wenn selbst das nicht zu finden ist, gibt's immer noch Reis mit Sojasoße.

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