Veröffentlicht: 11.02.2020
Gastbeitrag von Julie
Selamat Pagi Makassar... Selamat MalamRantepao/ Toraja Tana! Nachdem wir in der Großstadt angekommen sindund die ersten Berührungspunkte mit der tropischen Natur und derKulinarik erleben durften, ging es mit dem Bus von Makassar nachRantepao. Die Ausstattung im Bus, speziell dieSitze ermöglichten uns, eine sehr komfortable Reise. DieLandschaften zogen an uns vorbei; eine Pause am Meer, mit frischgegrilltem Ikan (Fisch) bis hin zu steilen Kurven, die uns insHochland von Sulawesi führten.
Rantepaoentpuppt sich als tropisches Hochland, umgeben von Bergen undReisfeldern und ermöglichte uns, tief in die Kultur dieservielseitigen Insel einzutauchen. Die Landschaft ist geprägt von dereinzigartigen Architektur der Tongkonan Häusern. Die Häuser sindtraditionelle Ahnenhäuser, welche die Identität der Toraja, einem Volkauf der Insel symbolisieren und während unseren Wanderungen immerwieder beeindruckten.
Währendunser Nahrungsfindung am Ankunftsabend gab es bereits zweikulinarisches Highlights. Zum einen Gado Gado, ein frischervegetarischer Salat, mit Tofu und Tempeh, Ei und Erdnussosße und zumanderen RotiBakar das die Geschmacksknospen von Mathias, Lisi und Julie tanzenlies.
Am nächsten Tag waren wir zu Fuß unterwegs, um die Gegend aufeigene Faust zu erkundigen. Dies war eine Wohltat, da wir an densehenswerten Spots kaum einem Menschen begegnet sind. Die Fauna undFlora ist geprägt von fruchtbarem Grün, Bergen und Reisfeldern.Rantepao ist zwar christlich geprägt, dennoch ist die Gegend umhülltvon Muezzin Gesängen.
Estut gut in eine neue Kultur, sowohl sprachlich als auch kulinarischeinzutauchen, wobei die Vokabeln, welche zum Austausch mit denEinheimischen wichtig sind, nicht so einfach zu merken sind. Schönist, wenn man Matthias und Lea an seiner Seite hat, die einen beisprachlichen Barrieren, unterstützen ;)
Die Totenkultur der Toraja ist eine ganz besondere. DieBeerdigungszeremonien finden in traditionellen Dörfern statt,dennoch entschieden wir uns, nicht an einer Beerdigung teilzunehmen.Die Särge werden in Grabkammern, die in Felswenden gemeißeltwurden, bestattet. Auf unseren Erkundungstouren entdeckten wirTau-Taus – aus Holz geschnitzte Figuren, die die Kleidung der Totentragen. Die Gegend von Rantepao ist geprägt von Grabkammern undHöhlen, die einem den besonderen Totenkult veranschaulichen. DiePflege der Verstorbenen zeugen von familiärer Verbundenheit,Zusammenkunft und Wertschätzung.
Am zweiten Tag wollten wir einige dieser Grabstätten besuchen. Aber zuerst machten wir am Morgen einen Abstecher zum wöchtenlichen Bolu Markt, bei dem unter anderem Ochsen zum Verkauf stehen, die bei den Beerdigungen geopfert werden.
Während der Fahrt nach von Rantepao und dem südlich gelegenen Makale lernten wir einen sympathischen Taxifahrer namens Julianus kennen, Seine Neugierde führte zur der Erkenntnis ob wir Damen nicht verheiratet seien. Julianus fragte nach, ob Interesse an einem indonesischen Mann bestehe. Als Julie erwähnte, dass sie eventuell zu groß für einen indonesischen Mann sei, meinte Julianus, dass dies ihm Leben keine Rolle spiele. Essentiell ist die Liebe zwischen zwei Menschen.
Weiter führte uns unser Weg zu Fuß nach Kambira. DieBabygräber von Kambira sind in einem Baum zu finden, welche alseinzigartige Beerdigungsritual gilt.
Entlangdes Weges zwischen saftigen Reisfeldern, wurden wir bei der nächsten Stätte sehr freundlich von Esching begrüßt, die uns ein Stück begleitete und unser Guide für die Höhlen von Tampangallo war.
Weiter durchs grün führte uns unser Weg zu den abgelegenen Königsgräbern von Suaya.
Aufdem Rückweg nach Makale, stellten wir fest, dass wir doch einigeKilometer hinter uns ließen und freuten uns sehr, als wir auf einenLaster aufsteigen konnten, der Gasflaschen verkaufte. Während seinerVerkaufstour, waren wir uns, aufgrund überraschenden und lachendenKunden, nicht sicher, ob er durch uns ein Verlust machte. Die frischeBrise und die Umgebung liesen einen in Zufriedenheit schwelgen.
Pünktlich vor dem täglichen Regen, schafften wir es noch etwas leckeres zu essen zu finden. Der Rückweg zu unserer Unterkunft war dann aber doch zu weit und wir wurden ordentlich nass.
Aufunseren kleineren Erkundungstour am letzten Tag, erinnerten dieGrabstätten in Bundupune und Kete Kesu an die, die wir am Tag zuvor gesehen haben. In Kete Kesu waren doch einigeMenschen versammelt, was uns recht überraschte und auch etwas forderte. Mathias war sichtlich motiviert, sichfotografieren zu lassen. Dennoch zeugten diese Orte an weitereBerührungspunkte mit dem Totenkult, welcher seit vielenJahrhunderten existiert.
Beiströmenden Regen im Kaana Toraja Coffee mit Mathias über Kaffeeund das Leben zu philosophieren, war ein weiteres Highlight in diesenTagen. Leider fühlten sich Mathias und Julie kurzzeitig vom Lebenversetzt, als sie voller Vorfreude zum Tori Café gingen, um ihreKaffee-Vorbestellung abzuholen und der Laden leider zu hatte. NasiBungkus (Take away) war das letzte Abendmahl in dieserbeeindruckenden Ortschaft. Dieses kulinarische Highlight war beieiner Person, nicht nur ein einmaliges scharfes Erlebnis, sondernzweimal ;) Weiters sind Früchte wie Rambutam, Mangostan, Schlangen-und Drachenfrucht und Passionsfrucht zu erwähnen, die einem einetropische Geschmacksexplosion herbeiführen.
Generellist Rantepao definitiv ein Besuch wert. Wer mit Mathias, Lea undLisi reist, kann damit rechnen, dass täglich Minimum ein Highlight(kulinarisch) zu verzeichnen ist. Wie schön ist es mit Menschenunterwegs zu sein, mit denen man besonders die kulinarischeLeidenschaft teilen kann. Ein tägliches Highlight ist dieKaffekultur mit Mathias zu teilen. Dank ihm durfte ich an seinemKaffeeritual morgens teilnehmen und erhielt sogar eine Einführung,wie ein genussvoller Kaffee zubereitet wird. Seine Hingabe undBegeisterung dafür ist einzigartig. Next Stop: Tentena.