volkermartin
volkermartin
vakantio.de/volkermartin

Coromandel-Halbinsel

Veröffentlicht: 08.12.2016

Unser nächstes Ziel war die Coromandel-Halbinsel westlich von Auckland. Als Ausgangspunkt wählten wir einen Campingplatz direkt am Wasser in Whitianga, einem hübschen Städtchen an der Ostseite der Halbinsel, das immerhin so groß ist, dass man sich gut versorgen kann. Wir blieben dort 4 Tage, die letzten 2 Tage wegen des aufkommenden Regens in einer „Cabin“ statt im Zelt. Cabins sind einfache Hütten auf Campingplätzen, äußerst praktisch, um bei Regen abzuhängen. Und das kommt hier immer wieder mal vor.

Die Coromandel-Halbsinsel hat an ihren Küsten einige sehr schöne Strände, während in der Mitte ein Gebirgszug durchgeht. So hat man auf Tour immer wieder tolle Blicke aufs Meer.

Eine Tagestour führte uns zunächst über die z. T. nur geschotterte SH 309 durchs Landesinnere. Landschaftlich super, außerdem als Attraktion noch ein Wasserfall und ein Schweinebauer, der auf einer Art Schrottplatz Wildschweine und Hühner hält. Da die Viecher auch zahlreich auf der Straße herumliefen, bleibt man zwangsläufig mal stehen, die Wildschweine beschnupperten dann gleich mal unsere Mopeds: Weiter ging es über Coromandel nach Colville, einem Dorf, wo wohl einige Künstler und Aussteiger leben. Sehr schön dort, es gab guten Kaffee in einem kreativ aufgemachten Cafe. Bis hier oben kommen nur wenige Touristen, so dass die Atmosphäre hier sehr entspannt ist.

Ganz anders ist das am Hot-Water-Beach, ein touristisches Highlight der Gegend.Hier gibt es an bestimmten Stellen kleine, aber fast kochend heiße Quellen, die aus dem Sand blubbern. Deshalb kommen die Leute in Scharen mit Schaufeln und Buddeln ein Loch, um im heißen Wasser zu baden. Die Kunst ist aber, die richtige Mischung zu finden zwischen heißem Wasser und einschwappenden Wellen, damit die Temperatur stimmt. Das gelang nur Wenigen, die meisten Leute waren irgendwie mit Buddeln beschäftigt. Entspannt im Wasserloch saßen nur einige. Und dann diese Menschenmassen! Die romantische Beschreibung im Reiseführer hat jedenfalls mit der Realität vor Ort wenig zu tun. Wir ließen also unsere Mopedklamotte an und zogen weiter zum Cathedral-Cave-Beach. Eine knapp einstündige Wanderung führt steil bergab zu diesem hübschen Strand. Durchaus sehenswert, aber durch die Nähe zum Hot-Water-Beach auch ziemlich überlaufen. Das einsame Inland und die Nordspitze haben uns jedenfalls viel besser gefallen.

Whitianga bleibt uns aber sicherlich aus einem anderen Grund noch lange in Erinnerung: in der 2. Nacht ging um 2 Uhr morgens gingen die Alarmsirenen im Dauerton los. Im ersten Moment dachten wir Feueralarm in einem der Häuser in der Umgebung, aber man sah nichts. Plötzlich fuhr der erste Campervan vom Platz, auch in der Umgebung hörten wir die ersten Autos fahren. Da stand dann auch schon der Platzwart bei uns und sagte „Tsunami-Alarm. Take your bikes and leave the city!“ Wir also schnell rein in die Mopedklamotten, noch ein paar Sachen in die Alukisten und los. Da Whitianga vollkommen platt und von viel Wasser umgeben ist, mussten wir gut 6 km fahren, bis der nächste Hügel kam. Dort standen wir dann mit Hunderten anderen Autos mitten in der Nacht. Zum Glück kam nach knapp einer Stunde Entwarnung, wir konnten zurück. Um 4 waren wir wieder im Zelt. Und dann wussten wir auch, dass es ein heftiges Erdbeben war…wir hatten gleich diverse Anfragen von besorgten Menschen auf dem Handy, die sich nach unserem Wohlbefinden erkundigten… zum Glück waren wir aber nicht in der Erdbebenregion.

Antworten (1)

Peter
Ist aber doch schön wenn Freunde an euch denken und sich Sorgen um euch machen

Neuseeland
Reiseberichte Neuseeland