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Unser Alltag in Indonesien und einige Updates

Veröffentlicht: 31.01.2018

"Ein Blog lebt von seinen Einträgen!" Das sagte mir vor ein paar Tagen ein kluger, junger Mann und er unterstrich seine Aussage mit einem erhobenen, ermahnenden Zeigefinger. Und da ich tatsächlich schon eine Weile nichts mehr geschrieben habe, hier mal ein kleines Update.


Zu aller Erst: Die restlichen 4 Fledermauspapageien haben es nicht geschafft :( Die Behandlung mit Baycox kam scheinbar zu spät. Auch das kann passieren wenn man die Tiere vom Markt kauft.

Ansonsten geht es unseren Tieren aber gut. Vorallem die 6 jungen Beos erfreuen sich bester Gesundheit, haben ständig Hunger und wissen nicht wohin mit ihrer Energie.


Die Java-Brillenvögel (indonesisch: Pleci) sind heute von ihrem Quarantänekäfig in eine der Volieren umgezogen. Das hieß für uns: 25 winzige, ca. 13 Gramm leichte Vögel aus einem an der Wand hängenden Käfig rausfangen und dabei möglichst nicht im Käfig stecken bleiben. Aber alles hat super funktioniert und die Vögel sind heil in ihrem neuen zu Hause angekommen.

Einfach Schieber auf und fliegen lassen
Suchbild: Brilenvögel in ihrem neuen zu Hause
Roy durfte danach das alte zu Hause sauber machen :D


Hier noch ein paar Impressionen von unserer täglichen Arbeit:

Roy beim Entfernen der Sprungbeine bei den Heimchen (indonesisch: jungkrik)
Und ich beim Futterschneiden (mit indonesischen Sicherheitsschuhen)

Wenn unser Wagen fertig bepackt ist, geht's los...
...wie im Hotel von Zimmer zu Zimmer: Sauber machen, Wasser wechseln, Futter rein, Vögel zählen, fertsch.
Über die immobilisierten Heimchen freuen sich dann unter anderem die Schwarz-Weiß-Häherlinge (indon.: Poksai sumatera)


Wenn alle Vögel satt und zufrieden sind, haben wir dann noch Zeit ein paar Sonderaufgaben zu machen:

Zum Beispiel Gucklöcher bohren, damit wir die Vögel von außen beobachten können. Extra in "Tinahöhe" :D
Unser indonesischer Kollege "Seger" wollte gerne posen :D

Oder wir fahren in die Futtermeisterei um uns mit Papaya und Banane für unsere Vögel einzudecken:


Heute hatten wir zum Beispiel mal die Gelegenheit in der parkeigenen Tierklinik vorbeizuschauen:

Die sehr moderne Tierklinik mit OPs, Laboren, Bruträumen, Quarantänestation usw.
Einer der OP-Räume

Außerdem hat Stefan an unsere Tafel die wichtigsten Wörter für die Arbeit geschrieben, damit wir vorallem mit Seger auf indonesisch kommunizieren können. "Jeden Tag 3 neue Wörter", sagt Stefan und er fragt und jetzt täglich 3 Wörter ab.


Auch das Gebäude 2 nimmt Gestalt an. Darin befindet sich dann eine Toilette, unsere eigene Toilette! Denn im Moment nutzen wir die Toilette im Security-Gebäude, die zwar nur 50 Meter entfernt ist, aber die Neue ist dann gleich nebenan und etwas luxuriöser. Gebäude 3 (für kleinere Vogelarten) hat Stefan schon grob durchgeplant, aber 4 Gehirne leisten mehr als eins und deshalb haben wir die Tage "gebrainstormed" wie man das Gebäude bauen kann, damit es für Vögel und Pfleger optimal ist und natürlich nicht zu teuer wird.

Gebäude 2, gleich nebenan, hat jetzt ein Dach, Farbe und einen fast fertigen Eingangsbereich. Es geht voran!
Noch ist das unsere Arbeitstoilette
Der grobe Plan von Gebäude 3


Nach der Arbeit sind wir dann manchmal recht k.o. durch den ganzen neuen Input. Aber zu Hause warten dann neben den Katzen und Niku auch leckeres Essen, Serien und ein bequemes Bett auf uns.

Carolas und Stefans Katzen warten oft vorm Haus auf uns.
Und auch Niku feut sich immer wenn ihn jemand beachtet. Rechts im Bild das Securityhäuschen, das 24/7 besetzt ist und die 3 Wohneinheiten bewacht.
Egal ob auf dem Auto, im Schrank oder auf Roy, die Katze fühlt sich überall wohl.


Was ansonsten noch so los war:

Wir haben Toni, einen der 3 großen Chefs und seine Frau kennengelernt. Toni ist derjenige, der sich für Artenschutz interessiert und der der Leiter der Kasi Foundation ist, einer der Hauptsponsoren der Prigen Conservation Breeding Ark. Wir waren mit ihm zum Mittag im Tiger Cave Restaurant und haben ein bisschen geplaudert. Ein sehr netter Typ, der trotz dass er wohl ziemlich reich ist, recht nahbar und bodenständig wirkte. Er hat und gleich ins Taman Safari Bali eingeladen und in eins seiner Häuser mitten im Sumatranashorn-Schutzgebiet. Na mal sehen, ob das klappt.

Außerdem hatten wir ein Meeting mit dem General Manager des Parks und allen wichtigen Leuten aus dem zoologischen Bereich. Sozusagen ein Kennenlern-Treffen, damit wir in Zukunft unsere Fachkenntnisse austauschen können. Ich hätte ja richtig Bock die beiden Seehunde zu trainieren, denn mit denen wird im Gegensatz zu den Seelöwen kein Training gemacht. Mal sehen, ich bleibe da dran :D

Vor ein paar Tagen waren wir das erste mal alleine in Palang zum Einkaufen, das ist der nächst größere Ort, ca. 8 km entfernt. Wir sind vom Park aus mit dem Motorradtaxi (indon.: Ojek) hin und mit den selben Fahrern dann wieder zurück. Leider habe ich dabei keine Fotos gemacht, denn zum einen mussten wir uns erstmal orientieren, dann war es heiß und stickig und wir wollten unsere Fahrer nicht so lange warten lassen. Dafür haben wir fast alles bekommen, was wir brauchten.


Noch zum Schluss: Wir haben immernoch keine Arbeitskleidung. Anscheinend dauern die Aufnäher so lange. Denn wir bekommen eigenene von der Kasi Foundation. Also ist es doch wie in deutschen Zoos...

Da es heute so viele Bilder geworden sind, werde ich die Bilder aus dem Park- also Tiere, Tiergehege, die Shows (es gibt täglich 7 verschiedene Shows) und Vergnügungsbereich- später mal hier reinstellen.


Vielen Dank für's lesen und euer Interesse!


Antworten (1)

Wenke
Schön zu sehen und zu lesen was ihr so treibt! Toll! Da fänge ich glatt an zu täumen, nur von einer anderen Ecke der Welt :-D liebsten Gruß

#pcba#indonesien#silentforestcampaign#asiansongbirdcrisis#tamansafari