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Ein Monat Mongolei

Veröffentlicht: 17.09.2019

Von Anfang an war es unser Plan nach unserer Zeit im Artenschutz zu reisen. Ursprünglich wollten wir nur ein halbes Jahr in Indonesien bleiben, daraus sind dann aber anderthalb Jahre geworden. Und das reichte uns dann auch. Wir hatten geplant ca. 5 Monate durch Asien zu reisen und dann zu Weihnachten wieder zu Hause zu sein. So viel zur Theorie. Aber ich wollte gerne noch etwas länger auf Bali bleiben, denn ich hatte das Gefühl ich müsse noch mehr tun für die Balistare und das Breeding Center. Also änderten wir unsere Pläne. Wir verkürzten unseren Urlaub auf einen Monat und danach sollte es für Roy nach Deutschland und für mich zurück nach Bali gehen, für weitere 3 Monate. Aber da man vorher nie weiß was so kommt, änderte sich auch dieser Plan. Schon nach 2 Wochen auf Bali bemerkte ich, dass sich nichts verändert hatte in der Zeit in der wir in der Mongolei waren. Im Gegenteil. Der Zuchterfolg ging zurück, die Hygiene war wieder mangelhaft und die Pfleger immernoch nur wie bessere Praktikanten. Außerdem begann Roy in Deutschland ein neues Leben und ich ko78nnte daran nur aus der Ferne teilhaben. Daher entschied ich mich, schon eher nach Deutschland zu kommen. Man muss sich ja nicht quälen, wenn es keinen Sinn mehr macht. Also werde ich am 10.10., nach einem kurzen Abstecher beim Arzt in Singapur (das 10. Mal Singapur übrigens), in Berlin landen. Ich freue mich schon riesig auf zu Hause. Freunde und Familie wiedersehen, deutsches Essen, Weihnachten, deutsche Sommer (zumindest wie sie mal waren), die deutschen Tugenden und ein Neuanfang in meiner Heimat Leipzig :D

Aber zurück zu unserem Mongoleiurlaub.

Keine Ahnung wie ich auf die Mongolei gekommen bin. Auf jeden Fall gefiel mir der Gedanke in die Mongolei zu reisen richtig gut. Roy war gleich begeistert von der Idee und so beschlossen wir das Land der Nomaden für einen Monat zu bereisen. So einen richtigen Plan hatten wir nicht, wie so oft. Über die wichtigsten Dinge hatten wir uns natürlich informiert, sodass wir im Nachhinein gesehen echt gut vorbereitet und ausgerüstet waren. Vorallem das Wetter in der Mongolei ist ziemlich facettenreich, auch im Sommer. In einigen Regionen kann es nachts richtig kalt werden, in anderen Regionen sind es tagsüber dann auch mal 30 Grad.

Nach einem kurzen Besuch im Taman Safari Bogor in Westjava und dem vermutlich größten Vogelmarkt der Welt in Jakarta ging es von dort über Seoul nach Ulan Bator, die Hauptstadt der Mongolei. Tendenziell hat Ulan Bator optisch einen eher russischen Einschlag. Zwar ist die Mongolei durch verschiedenste Kulturen geprägt, lässt sich aber in keinster Weise in irgendeine Schublade stecken und ist absolut einzigartig.

Das Dinosauriermuseum in Ulan Bator stand da ganz traurig und allein und halb zugewuchert. Aber es war in Betrieb. Irgendwie schade, dass wir nicht drin waren.
Ein typischer Wohnblock in Ulan Bator. Zumeist marode, hatten die Wohnblöcke ihre besten Jahre schon hinter sich.

In Ulan Bator suchten wir dann diverse Touranbieter auf. Allerdings hatten wir anfangs kein Glück, da die meisten nur feste Touren anbieten, bei denen man ein paar Tage von A nach B gekarrt wird. Aber wir hatten fast einen Monat Zeit und wollten hauptsächlich Tiere und Natur sehen. Mit öffentlichen Bussen durch das Land zu reisen war keine Option für uns, denn die fahren nur auf den wenigen Asphaltstraßen und brauchen mehrere Tage für längere Strecken. Alternativen gibt es sonst kaum, außer ein Auto mit Ausrüstung zu mieten, allerdings waren alle Autos wohl schon seit einem Jahr ausgebucht. Am dritten Tag hatten wir dann endlich Glück und fanden ein Gästehaus, das auch individuelle Touren anbietet. Es gab 2 Optionen: Das Komplettpaket mieten (Auto, Fahrer, Guide, Ausrüstung, Verpflegung und Unterkunft) für ca. 100 Euro am Tag oder einfach einen Fahrer mit Auto und Selbstverpflegung für ca. 50 Euro. Die Entscheidung fiel uns leicht. Einen Guide brauchten wir nicht, 100 Euro waren zu viel und bei dem Komplettpaket fehlt auch irgendwie das Abenteuer. Die Organisationsfee des Gästehauses buchte uns gleich für den nächsten Tag einen Flug nach Khovd, im Westen der Mongolei. Von dort aus sollte es dann 14 Tage lang quer durchs Land langsam zurück Richtung Ulan Bator gehen.

In Khovd trafen wir dann auf Bagi, unseren Fahrer für die nächsten 2 Wochen. Mit ihm ging es dann noch etwas einkaufen, da wir ja selber kochen mussten. Wieviel und was wussten wir nicht und Bagi konnte uns da auch nicht weiterhelfen, da er kaum Englisch sprach. Nachdem die vermeintlich nötigsten Sachen gekauft waren, suchten wir noch ewig nach einem Internetcafé, um Bagi eine Saigaantilope zu zeigen, denn die wollten wir unbedingt sehen. Internetcafés, geschweige denn W-Lan, gibt es in der Mongolei kaum, aber wir hatten Glück und fanden eine Bruchbude mit Computern. Danach ging es raus aus Khovd und zu einem der fünf größten Seen der Mongolei. Die meiste Zeit wollten wir zelten und nur ab und zu mal in einem Ger-Camp übernachten um uns zu duschen und zu regenerieren. Ger-Camps sind Camps mit mehreren Jurten, die man, wie ein Hotelzimmer, zum Übernachten mieten kann. Die erste Nacht verbrachten wir aber in der Nähe des Sees im Zelt.

Überall lagen Schädel von verstorbenen Tieren. Im Hintergrund der See, an dem es von Insekten wimmelte. Unser erstes Abendbrot. Ich war froh, dass es in der Mongolei auch Gemüse gibt. Unser Zelt stand auf dem wenig bequemen Schotter (rechts im Bild).

Am nächsten Tag ging es weiter am See entlang, denn wir wollten ja Vögel sehen. Bei einem Zwischenstopp an einer Siedlung entdeckte Bagi 2 Goldgräber. Wir durften beim Goldschürfen zuschauen und suchten ganz fasziniert nach Goldnuggets. Allerdings gibt das Gestein nur Goldstaub her.

Für die höchstens 3 Gramm, die das Pärchen in ca. einer Stunde geschürft hat, gibt es wohl 2 Euro.

Von dort aus ging es zu einem zweiten riesigen See (Char Nuur) , unweit des Ersten. Während wir Vögel am Wasser beobachteten unterhielt sich Bagi mit einer Familie. Und plötzlich fuhr er weg, zu der Jurte der Familie ganz in der Nähe. Wir wussten gar nicht was los war und dachten kurz, dass er jetzt einfach abhaut. Wir liefen dann zur Jurte und wurden gleich zu Milchtee, Gebäck und Käse in die Jurte eingeladen. Die zumeist Ziegenmilch wird gekocht und mit Tee und Salz verfeinert. Der Milchtee in der Mongolei ist etwas gewöhnungsbedürftig und schmeckt auch überall anders.

Milchtee, etwas fades Gebäck und Ziegenhartkäse. Alles selbstgemacht. Das ist der typische Snack, der in jeder mongolischen Jurte zu finden ist.

Die Jurte der Familie von Weitem. Direkt am See gelegen, an dem sich etliche Komorane, Schwäne, Enten, Reiher und Möwen aufhielten.

Die Jurte von Nahem. Auf dem Dach wird gerade Käse getrocknet.

Als die Familie dann begann ihre Ziegen und Schafe zu treiben, scherzte ich noch, dass sie uns jetzt extra eine Ziege schlachten. Keine 30 Minuten später lag eine der Ziegen tot in der Jurte und wurde fachgerecht zerteilt.

Zum Abendbrot gab es dann das Beste: die Innereien. Gekochter Magen, Herz, Leber und keine Ahnung was noch. Jeder bediente sich direkt aus der Schüssel. Ich fand zum Glück irgendwo etwas Fleisch dazwischen. Ich mag Ziegen- und Schaffleisch ja überhaupt nicht, geschweige denn Innereien, aber irgendetwas musste ich ja essen.

Der Rest der Ziege wurde zum Trocknen oder Lagern überall in der Jurte verteilt. Kühlschränke besitzen nur die wenigsten Landbewohner und draußen war es viel zu heiß und voller Insekten. Die Jurte selbst war eine vergleichsweise Kleine und sehr spartanisch eingerichtet. Wer es sich leisten kann, kauft eine Jurte mit 5 Holzgitterabschnitten, wer nicht, der muss mit 4 Abschnitten vorlieb nehmen (hinter dem blauen Sack sieht man das Ende bzw. den Anfang zweier Abschnitte. Dabei kann eine Jurte auch mehrere Tausend Euro kosten. Unsere Familie lebte zu sechst in dieser kleinen Jurte.

Am späten Nachmittag wurden die Ziegen zusammengetrieben, um sie zu melken.

Und Roy durfte mit dem Familienmotorrad fahren. Früher wurde hier noch alles per Pferd erledigt, aber auch in der Mongolei nutzen die Menschen lieber moderne Hilfsmittel.



An dieser Stelle bin ich abgeschmiert. Ich war noch auf Bali und wollte den Beitrag dort noch weiterschreiben, aber dann kam alles anders. Ich hatte mich entschieden eher als geplant nach Deutschland zurückzukehren und habe den Blog dort völlig aus den Augen verloren. Jetzt, da ich Costa Rica bin und den Blog wieder neu belebe, habe ich beschlossen den Beitrag über die Mongolei zumindest über die Fotos zu vervollständigen, da diese bereits hochgeladen waren. Es folgen jetzt also die restlichen Bilder der Reise mit Erklärungen und Anekdoten. Ich hätte ohnehin viel zu viel geschrieben😅

Let's go...


 Nach der nervenaufreibenden Nacht im Zelt, in der die Ziegen ständig unser Zelt rammten (was echt beängstigend war), fuhren wir weiter, auf der Suche nach Saigaantilopen. Dabei machten wir einen Zwischenstopp in einer kleineren Stadt um ein paar Besorgungen zu machen.

Nur in den größeren Städten gibt es richtige Supermärkte. In den Kleinstädten gibt es solche Läden, in denen alles in Regalen hinter einer Theke steht und man draufzeigen muss um es zu bekommen. Keine Ahnung warum Roy hinter der Theke steht.
Nachdem wir gefühlt stundenlang durch die wunderschöne, aber menschenleere Gegend gefahren waren, haben wir sie endlich gesehen: Saigaantilopen 😍 Eine ganze Herde von hauptsächlich weiblichen Tieren mit Jungtieren. Es war brütend heiß und die Fluchtdistanz der Saigas ist sehr hoch, sodass mit meiner Kamera keine besseren Bilder möglich waren. Aber wir haben sie gesehen. Ein tolles Gefühl und ein unvergessliches Erlebnis.
Die Nacht verbrachten wir dann wieder im Zelt in einer atemberaubenden Gegend direkt an einem kleinen Berg. Abends haben wir gekocht und Karten gespielt.
 Am nächsten Morgen sind wir dann auf den Berg gestiegen und hatten diese tolle Aussicht.
Man kann Distanzen bei dieser Weite absolut nicht einschätzen. Möglicherweise war unser Auto hier einen Kilometer weit entfernt.


Halbwilde Pferde, mitten im Nichts.
Nach mehreren Tagen ohne Dusche (im Nachhinein weiß ich immer gar nicht wie man das schafft), übernachteten wir in einem Ger- Camp (am selben See wie zuvor, nur diesmal am Südufer). Endlich eine richtige Toilette und eine Dusche. Zum Abendessen gab es Nudeln mit Tomatensoße.
Mal so eine "Hotel-Jurte" von innen. Nachts wurde es zum Teil extrem kalt, sodass wir oft Feuer machen mussten. Der Ofen steht immer in der Mitte der Jurte, direkt unter der Öffnung des höchsten Punktes. Auf den Öfen bereiten die Mongolen ihren Tee und ihr Essen zu.
Weiter am See entlang entdeckten wir neben den Hausrindern auch Kormorane.
Unser Fahrer Bagi hielt während der Fahrt auch immer die Augen offen und hielt an, wenn es irgendwo Tiere zu entdecken gab. Manchmal ging er dann aufs Gas um näher heranzukommen, was aber völlig kontraproduktiv ist und wir es ihm deshalb schnell austrieben.
Kurzer Zwischenstopp an einer Art Raststätte, nachdem wir einen riesen Umweg fahren mussten, da irgendeine Brücke nicht mehr existierte bzw. eingestürzt war. Das ist übrigens der Blick auf das Restaurant von der "Toilette" aus. Zu Essen gab es wie immer irgendwas mit Ziege und gegessen haben wir in dem kleinen Verschlang rechts von unserem Auto.
Bagi wollte mit uns zu einem ganz bestimmten Ort, aber wir kamen an einer Stelle dann nicht mehr weiter, da der Weg mit Geröll verschüttet und das Auto zeitweise kurz vorm umkippen war. Aber er führte uns dann in diese Höhle, die von Pfeifhasen umgeben war.

Es hat mich ganz schön viel Geduld gekostet die kleinen flinken Pfeifhasen zu fotografieren.

Wir übernachteten am Fuße dieses schönen Berges und kletterten am nächsten Tag bis nach oben. Was für eine Aussicht.

Bagi behauptete es gäbe hier Schneeleoparden, aber wir bezweifelten das. Dafür fanden wir überall Ziegen- bzw. Schafköttel.
Irgendwo in der Gobi lebten Bagis Schwiegereltern, die wir spontan besuchten und dort auch übernachteten. In der Mongolei ist es üblich, dass die Frau mit an den Heimatort des Mannes zieht, sodass wir hier quasi nur die männlichen Geschwister von Bagis Frau antrafen, inklusive Familien. Der Sand bestand zu 30% aus Tierkot, da auch diese Familien einige Tiere besaßen.

Die Familientoilette. Etwas abseits gelegen und nur mit Fetzen als Sichtschutz. Roy hatte sicher eine tolle Aussicht.
Direkt am Fuße des Hügels, an dem die Familie lebte, befand sich diese kleine Flussoase, die irgendwie voll surreal wirkt. Für uns die einzige Möglichkeit sich zu waschen. Keine 50 Meter weiter tranken die Rinder und ließen ihre Exkremente ins Wasser fallen.
Die Rinder, die unser Badewasser verschmutzten 😅
Welch Überraschung: Auch hier lebten Ziegen.
Bagis Schwiegervater (links) und einer seiner Söhne auf dem Weg zu irgendeiner wichtigen Mission, so schien uns.
Nach einigen Flaschen Wodka, den wir mit der Familie am Abend in der Jurte der Schwiegereltern tranken und Bagi uns dann mit dem Auto die ca. 500 Meter zur Jurte des einen Sohnes fuhr neben der wir unser Zelt aufgeschlagen hatten (zum Glück gab es nur Büsche und keine Bäume), ging es am nächsten Tag mit ganz viel Wodka weiter. Bagi fuhr mit uns zu einer Hochzeit, bei der ein Teil der Familie eingeladen war und er uns scheinbar auch mit eingeladen hatte. Auf jeden Fall fanden wir uns, unwissenderweise, auf einer mongolischen Hochzeit wieder. Wir wurden einfach in die Jurte hineingeschoben, in der die Gäste und das Brautpaar saßen und in der es brechend voll war. In der Mitte lag eine gegrillte Ziege umgeben von allerlei Beilagen. Leider hab ich keine Fotos gemacht, da ich nicht unhöflich sein wollte indem ich einfach fremde Menschen fotografiere. In der Jurte bekamen wir dann ständig Essen in die Hand gedrückt, was wir aber kaum in den Mund bekamen, da es auf den Bänken so eng war, daß wir quasi zwischen den Menschen eingeklemmt waren. Zwischendurch kamen immer Leute vorbei, die Wodka nachschenkten. Allerdings von 2 Seiten, sodass man manchmal kaum den einen Wodka hintergekippt hatte und schon den nächsten eingeschenkt bekam. Wenn ich unauffällig versuchte nur daran zu nippen, tippte mir jemand von hinten (wir saßen in mehreren Reihen hintereinander) auf die Schulter und signalisierte mir lächelnd, dass ich austrinken soll. Das war echt ein kleiner Kampf zwischen Höflichkeit und grenzwertigem Besäufnis. Draußen wurden wir dann umringt und ausgefragt (so gut es eben ging mit Händen und Füßen) und es wurde Schnupftabak mit uns geteilt. Eine sehr große Ehre, denn der Tabak befindet sich meist in kleinen Döschen, die über Generationen weitervererbt und nicht unbedacht aus der Hand gegeben werden. Am Ende wurde Roy noch ein Pferd geschenkt. Vielleicht war es ernst gemeint, vielleicht sprach da auch der Wodka aus dem Besitzer. Auf jeden Fall war es eine verrückte Situation. Wir konnten uns aber irgendwie rausreden und durften ohne Pferd weiterziehen. 
Einer der Partygäste wollte noch unbedingt Fotos mit uns machen. Alter Schwede, war der betrunken. Bagi hat zum Glück nichts getrunken, denn er musste ja noch unseren Bus steuern und das ist schon im nüchternen Zustand eine kleine Herausforderung.

In den etwas höheren Lagen sahen wir dann Murmeltiere. Kurze Zeit später, in einer unserer nächsten Unterkünfte - einem kleinen Ger-Camp bestehend aus 5 Jurten - wurde uns frisch gegrilltes Murmeltier angeboten.
Hier übernachteten wir an einem See. Umso näher wir auf unserem Weg ostwärts Richtung Ulan Bator kamen, desto häufiger übernachteten wir in Ger-Camps. In der Nacht war es arschkalt und wir mussten Feuer machen.

Hunderte von Krähen. Yaks haben wir dort auch gesehen.
In der Nähe dieses Vulkans haben wir die Nacht verbracht. Wieder in einem Ger-Camp. Es gab den typischen Tee und Gebäck bei den Besitzern, die gleich nebenan wohnten. Aber keine Dusche.


Auch an diesem wunderschönen Ort haben wir übernachtet. Hier gab es dann das Murmeltier zu Essen.
Der größte Wasserfall der Mongolei. Ich meine 20 Meter hoch. Dort haben wir auch viele schöne Vögel gesehen.

Ganz in der Nähe von Ulan Bator gab es dann solche Touristenattraktionen. Im Nachhinein würde ich das nicht nochmal machen, denn die Trampeltiere hatten Holzstäbe quer durch die Nase, an denen die Führstricke befestigt waren. Zum Teil waren die Nasen der Tiere schon entzündet.

Auf dem Weg Richtung Osten hielten wir an dieser Statue von Dschingis Khan, dem wohl berühmtesten Mongolen aller Zeiten. Für die Strecke von rund 500 Kilometern benötigten wir etwa 2 Tage.

Zuvor sammelten wir aber die Familie von Bagi in Ulan Bator ein, um mit ihnen gemeinsam zu ihnen nach Hause zu fahren. Seine Frau war mit den 2 Kindern in Ulan Bator um ein paar Besorgungen für den Schulanfang der Sohnes zu machen.

Auf dem Weg hielten wir erst in einer größeren Stadt bei Bagis Cousine. Oder Schwägerin? Hm. Dort saßen wir in ihrer Wohnung und wurden verköstigt. Etwas später besuchten wir dann Bagis Schwester, die mit ihrem Mann und den Kindern in einem kleinen Ort lebte. Dort gab es dann dieses tolle Essen. Es schmeckte zwar wie immer alles nach Ziege, aber lecker, und immerhin gab es Gemüse und Salat. Die Familie hatte einen Garten mit einem Gewächshaus in dem sie diverses Gemüse anbauten. Außerdem wuchsen im Garten Sanddorn, schwarze Johannisbeeren und eine Art Kirsche. Ich war im Paradies 😅 Auch hier brachten wir ein kleines Gastgeschenk mit. Diesmal Chips und Süßigkeiten, auf die sich die Kinder gleich stürzten.

Der Blick auf die Heimatstadt Bagis. Ich glaube sie hieß Dadal. Hier im nördlichen Teil der Mongolei, außerhalb der Gobi gibt es viel Wald und die Menschen leben sesshaft und bauen Gemüse an, im Gegensatz zu den nomadisch lebenden Menschen der Gobi.
Von Bagis Stadt aus machten wir dann kleine Tagesausflüge in die Gegend oder größere Touren mit Übernachtung in der Wildnis.

Hier besuchten wir ein kleines Museum, es gab auch ausgestopfte Tiere und Kleidung zum anprobieren. Und es gab Teigtaschen gefüllt mit Pferdefleisch. Eine willkommene Abwechslung zur Ziege.


Ich glaube hier hat irgendein Verwandter von Dschingis Khan geha
Das Haus von Bagi. Eine ganz einfache Hütte ohne Strom und fließend Wasser. Die Toilette, also ein tiefes Loch mit Brettern darüber, befand sich außerhalb, in einem Häuschen im Garten. Hier verbrachten wir eine oder 2  Nächte. Da die Hütte aus nur einem Raum bestand, schliefen wir auf dem Boden, unweit von Bagi und seiner Frau. Die Kinder schliefen im einzigen Bett.

Das ist eine der Hauptstraßen von Dadal.  Es gab ein paar Läden, eine Tanke und sonst nicht viel. Touristen verirren sich hier wohl niemals hin. Das machte das ganze aber umso spannender.
Und das ist eine der Nebenstraßen. Links hinten im Bild, irgendwo bei dem Haus mit dem grünen Dach, befindet sich Bagis Haus.
Mit dieser Fähre setzten wir über den Fluss, aber es gab noch wesentlich abenteuerliche Wege einen Fluss zu überqueren, wie wir später erlebten. Wir versuchten im Übrigen auch näher an die russische Grenze zu fahren, da es dort Elche geben sollte. Aber um sich der russischen Grenze auch nur 10 Kilometer zu nähern brauchten wir eine Genehmigung, die wir an einer Art Militärstützpunkt bekommen sollten. Bagi sprach mit den grimmig guckenden und bewaffneten Soldaten und sie gingen mit unseren Pässen in das Gebäude. Als sie nach einer halben Ewigkeit mit unseren Pässen wieder herauskamen, wussten wir nicht so richtig, ob wir eine Genehmigung haben oder nicht. Bagi konnte uns das auch nicht so wirklich erklären. Auf jeden Fall waren wir dann in der Nähe der Grenze, haben aber keine Elche gesehen.


 Bagi wollte uns unbedingt einen Fisch fangen. Und er hatte Erfolg. Für 3 Leute zwar nicht viel, aber besser als nichts. Dazu gab es Kartoffeln.

Und ein schönes Feuer gab es auch. Aber eher zum Aufwärmen, gekocht wurde auf einem Gaskocher. Roy checkt gerade die Kartoffeln.
Unser Übernachtungsplatz von Weitem. In der Mongolei kann man überall sein Zelt aufschlagen. Kein Wunder im Land der Nomaden.
Die Rinderherde besuchte uns auch kurz, bevor sie den Fluss überquerte, der im Übrigen auch unsere einzige Waschmöglichkeit war.

Das ist eine Fähre! Die Mongolen wussten sich zu behelfen und brachten mit diesem klapprigen Gefährt alles und jeden über den Fluss. Unseren Bus und uns später übrigens auch.

Mal wieder eine Panne. Aber Bagi konnte immer alles irgendwie fixen. Meist waren wir dabei mitten im Nichts und mussten eine längere Zwangspause machen.
Einer unserer anderen wunderschönen Schlafplätze. Inklusive unseres Badezimmers. Das Wasser war eiskalt.
Aus irgendeinem Grund wollten wir reiten. Bagi fuhr ewig rum um jemanden mit Pferden zu finden. Im Reiseführer stand man solle bei Reittouren nach einem richtigen Sattel fragen. Aber wenn man sich mitten im Nichts befindet, ohne jegliche touristische Infrastruktur, hat man keine Wahl. Und so gab es einen Holzsattel. Roy hat Erfahrung im Reiten und durfte sein Pferd alleine führen. Ich dagegen wurde mit meinem Pferd von dem Mongolen geführt, der uns begleitete. Nach einer Weile tat uns schon alles weh und die Laune ließ nach. Nach 3 Stunden wurde es zur Qual und wir erhofften uns hinter jedem Hügel unseren Startpunkt. Auf einmal fing mein Mongole an eine Pferdeherde zu treiben und ich musste mit. Das waren mit die schlimmsten 10 Minuten meines Lebens. Im Galopp hinter einer Herde her, auf einem Holzsattel und völlig ungeeigneten Schuhen. Danach tat uns alles weh und ich hatte wunde und offene Stellen.

Einer der letzten Orte an denen wir übernachteten. Wieder in einem Ger-Camp und wieder ohne Dusche.
Überall waren diese hübschen Langschwanzziesel.


Jetzt, wo ich den Beitrag weitergeschrieben und die Reise quasi ein zweites Mal durchlebt habe, stelle ich erneut fest, dass diese Reise die wohl bisher außergewöhnlichtse, erlebnisreichste und schönste war die ich jemals erlebt habe. Die Mongolei ist definitiv ein Land das ich nochmal besuchen werde.

Puh. Für alle, die es bis hierher geschafft haben: Vielen Dank fürs Lesen!



















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#mongolei#urlaub#endlichwiederreisen