Veröffentlicht: 26.05.2021
Da wir in der kommenden Zeit viel vorhaben, sollte ich mich doch diszipliniert hinter den Laptop klemmen und das Geschehene aufschreiben bevor der Berg zu groß wird.
Nach Ostern waren wir nicht weniger aktiv, sondern haben beschlossen von Arna, der nächsten Kleinstadt, nach Bergen zurück zu wandern. Früh ging es also mit dem Zug von Bergen nach Arna. Es war richtig warm an dem Tag. Schon kurz kurz nachdem wir aus dem Zug ausstiegen, lief ich nur noch im T-Shirt. Es war also wirklich warm für einen 17. April in Norwegen. In Arna liefen wir noch auf den Straßen, doch später folgten wir einem kleinen Trampelpfad entlang eines Bächleins. Die Tage zuvor hatte es aber nicht viel geregnet gehabt, sodass alles schön trocken war. Tatsächlich kamen wir später an einem richtigen Startpunkt von einer Wanderung Richtung Bergen an. Es standen auch einige Autos rum, was mal wieder zeigt, dass selbst aktive Menschen faul sind und lieber zum Startpunkt mit dem Auto fahren. Von dort ging es dann so ziemlich immer bergan. An einer Stelle hatten wir dann doch wieder das Vergnügen, über eine matschige Wiese zu laufen. Man hält dabei am besten die Luft an, dann wird man leichter und sinkt nicht so tief ein. Je weiter höher wir kamen, desto mehr begrüßten unsere Füße auch wieder den Schnee. Stulpen hätten sich hier super gut geeignet, aber die Sonne schien und es war warm, da dampften unserer Füße genug, um den Schnee im Schuh schnell zu trocknen. Als wir so ziemlich oben waren, haben wir erstmal die Aussicht mit einem Snack genossen. Von dort sahen wir über Arna hinweg und konnten in der Ferne den Hananipa ausmachen. Dann ging es weiter im Schnee. Zwischendurch kamen wir an einer Hütte vorbei, wo uns ein Norweger nochmal die Richtung, in die wir gehen mussten, zeigte. Kurze Zeit später trafen wir eine Norwegerin, die uns auf norwegisch fragte, wo wir her kamen. Ich habe ihr unverblümt auf norwegisch geantwortet und sie war zufrieden und ging weiter. Im nachhinein war ich dann bisschen überrascht. Aber was nicht alles passiert, wenn man weniger darüber nachdenkt. Als wir später ganz oben auf der Anhöhe von Vidden zwischen Ulriken und Rundemånen waren, machten wir noch einmal Rast und entschieden, über den Ulriken zurück nach Bergen zu wandern. Der Weg dort ist immer wieder schön und wir genießen bis jetzt die Aussicht vom Ulriken nur bei bestem Wetter. Im nachhinein sind wir auch ein bisschen rot geworden. Pia wurde später von den Italienerinnen und Spanierinnen um ihren Teint beneidet. Mittlerweile ist die Bräune aber wieder weg. Dafür haben wir jetzt Sonnencreme. Der Ausflug war super schön und am Ende waren wir ziemlich platt. Immerhin waren es wieder 16 km.
Hier die genaue Strecke:
Das darauffolgender Wochenende waren wir nicht ganz so ambitioniert und fuhren mit dem Bus Richtung Süden nach Osøyro. Dort spazierten wir einfach an der Küste entlang und schauten uns dabei viele teure und protzige Häuser an, die so gar nicht dem Postkartenhaus von Norwegen entsprachen. Aber es gab auch nette Häuser zwischendurch, die wahrscheinlich nicht weniger kosteten. In dem Örtchen haben sich auch alle Pferdeliebhaber Norwegens versammelt, denn die Dichte an Pferden und Ponys war groß. Überhaupt war es das erste Mal in Norwegen, dass wir welche sahen. Ein bisschen außerhalb nahmen wir einen kleinen Rundweg nahe des Wassers, von dem wir schlussendlich abwichen und uns durch den Wald schlugen, um an den Klippen unsere Eierkuchen zu verspeisen. Von dort liefen wir an den Klippen entlang bis wir auf Grundstücke stießen, an denen wir nicht mehr vorbei kamen. Deshalb schlugen wir uns wieder durch die Büsche zurück auf den Weg. Auf der selben Strecke ging es dann wieder zurück nach Osøyro.