Vikki&theVikings
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Dies, das, Rest vom Mars

Veröffentlicht: 04.04.2021

Der Ausflug zum Hardangerfjord ist mittlerweile schon über einen Monat her und seit dem waren wir nicht tatenlos. Bevor ich erzähle was wir alles in der Osterwoche unternommen haben, kommt erst mal ein Sammlung von kleinen und großen Ausflügen davor.

An dem Wochenende nach unserem mini Roadtrip war ich gerade mental dabei, mich von den Polarlichter zu verabschieden, als Pia mir schrieb, sie sei auf dem Dach um nach ihnen Ausschau zu halten. Ich also flugs auf die Dachterrasse. Und tatsächlich sah man im Westen ein grünes Band, das langsam stärker wurde und auf der einen Seite rötlich schien. Es war so verdammt großes Glück sie in Bergen gesehen zu haben. Die Wahrscheinlichkeit war zu dieser Zeit eigentlich kaum vorhanden. Es war schon Anfang März, dementsprechend hell, Bergen relativ weit südlich gelegen und fast immer war es am regnen, d. h. bedeckter Himmel. Aber wir haben sie gesehen und zwar stärker als manche, die extra nach Tromsø geflogen waren. Es war absolut cool!

In der folgenden Woche waren wir Dienstagabend bei einer Yogastunde auf dem Fløyen. Es war sehr kalt an den Füßen und dabei hatten wir schon viele Paar Socken an. Das Yoga war an sich nicht so interessant, aber dabei hinaus aufs Meer zu gucken und der Sonne beim Untergehen zu zuschauen, hat das mehr als ausgeglichen. Es gibt auch Yoga auf dem Ulriken, aber bis wir das tun, muss es deutlich wärmer werden. Danach kamen viele Tage, die es einfach nur regnete, wir Uni gemacht haben und einfach drinnen hockten. 

Das vorletzte Märzwochenende hatte sich Pia ein zweites Mal ausgesperrt. Leider passierte es, als die Wohnheimsrezeption schon geschlossen hatte, Pia dementsprechend sich keinen Ersatzschlüssel holen konnte. Aber zum Glück hat man hier ja immer ein zweites Bett in Petto. Am folgenden Morgen, konnte sich Pia dann ihren Schlüssel holen. Der Tag war regenfrei, also beschlossen wir ihn zu nutzen, da der Wetterbericht für die nächsten fünf Tage wieder nur Regen vorraussagte. Unser Ziel war der letzte Berg, der sieben Berge, um Bergen. Der Name Bergen kommt übrigens nicht von dem deutschen Wort "Bergen", sondern von einem norwegischen Wort, was "grüne Wiesen zwischen den Bergen" bedeutet. Also genau das Gegenteil, was alle glauben. Der übriggebliebene Berg war jedenfalls der Sandviksfjellet am westlichen Rand nördlich von Bergen. Wir fuhren mit dem Bus bis in die Nähe und liefen dann zum Anfang des Weges zur "Spitze". Es war ziemlich voll. Ab Höhenmeter 100 fingen Treppenstufen an, die bis 330 m Höhe sich zogen. Auf der Strecke haben Pia und ich uns etwas verloren, da mich ein bisschen der Ehrgeiz packte und ich mein Tempo beibehielt. Für die Treppen habe ich 19 Minuten gebraucht. Seit dem 2000 Meterlauf in der Schule habe ich nicht mehr so gepumpt, kann ich euch sagen. Meine Oberschenkel haben das gut weggesteckt, aber meine Lunge war seit gefühlten Ewigkeiten mal wieder auf Hochtouren. Die Treppen waren keine einheitlichen, selbst gebauten, sondern in den Fels gehauene oder aus großen, hingelegten Steinen. Manchmal musste man auch die Arme benutzen, um die Stufe zu schaffen, jedenfalls bei meiner Größe. Und ich habe auch ein paar Norweger*innen in den Sack gesteckt. Mir hat es wahnsinnig viel Spaß gemacht, nur war ich auch ein bisschen besorgt, ob Pia genug Luft bekommt (sie hat Asthma). Aber wenig später kam sie dann gesund und munter oben an und gemeinsam sind wir weiter vor zum Aussichtspunkt gelaufen. Von dort sind wir dann Richtung Rundemånen gelaufen, weil, wenn man schonmal oben ist, das ausnutzen sollte. Jedes Mal, wenn ich dann dort bin, frage ich mich, wo ich damals mit den Skiern langefahren bin. Auf dem Weg dorthin habe ich übrigens gelernt, dass, wenn man auch die Hände benutzen muss, um hoch oder voran zu kommen, man die Gollumpose nutzt. Von dort ging es dann zurück nach Bergen nicht über den Fløyen, sondern hinunter zum Svartediket. Als wir an einem Wegweiser stehen blieben, haben uns mal wieder zwei Norweger gefragt, ob wir wissen, wo wir lang wollen. Das war absolut nicht nötig, denn wir kennen uns mittlerweile sehr gut aus. Ich hatte wohl für sie etwas unsicher auf den Wegweiser geguckt, aber ich war einfach nur nicht überzeugt von der angegeben Kilometeranzahl, denn die meinte, übern Fløyen ist es kürzer zurück. Wir sind trotzdem entlang des Svartedikets nach Bergen gelaufen und waren am Ende unserer Tour relativ hungrig, weil wir bis auf unser Sonntagsfrühstück nichts gegessen hatten.   

Mehr aufregendes ist nicht passiert oder ich erinnere mich schon nicht mehr daran. Wer sich über den Titel wundert, Mars heißt März auf norwegisch. 

Unsere Tour: 

https://www.komoot.de/tour/333220820?ref=itd&share_token=aSvVHwVjKYzFQA88EViUpjnzgGtGt4WiKXvLiEy9e3oUwH6oS7





 

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