Vikki&theVikings
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Schmatz*Schmatz*Schmatz

Veröffentlicht: 27.02.2021

Ganz normales Wetter. Was geschah am letzten Wochenende? 


Nach dem langanhaltenden Hochdruckgebiet über Bergen kommt nun das normale Wetter an, d.h. viel Regen. In der Woche war es meisten bedeckt und regnete. Manchmal gingen auch die Laternen an dem kleinen Weg, den man aus meinem Fenster sieht, schon vormittags an und blieben es den restlichen Tag. Zu dem Regen kommt das ganze Schmelzwasser von den Bergen dazu, sodass auf der norwegischen Wetterwebsite Yr (bedeutet Nieselregen) vor Überschwemmungen in Bergen gewarnt wurde. Mit dem Wetterumschwung fiel unsere Laune auch ein bisschen, aber vielleicht lag es auch daran, dass mittlerweile der Alltagtrott eingezogen war und das aufregende Neue vorbei ist. Samstag regnete es jedenfalls, darum zogen wir erst am Sonntag für einen kleinen Trip los. Samstag legten wir einen Unitag ein, was bedeutet, wir machen unsere Assignments und Hausaufgaben. Es fühlt sich oft so an als wären wir eigentlich im Urlaub und müssten trotzdem Uni machen, was oft zu einem Gewissenskonflikt und Motivationslosigkeit bei mir führt. Am Sonntag sind wir dann Richtung Løvstakken gelaufen. Wir wollten erst den See aufsuchen, den ich damals allein nicht gefunden hatte, entschieden dann aber, auf den Gipfel zu wandern, weil es schon so stark getaut hatte, dass er schnee- und eisfrei aussah. Es war auch bei uns ziemlich warm geworden, sodass ich viele meiner Kleidungsschichten auszog. Wir waren beide nicht sicher gewesen, ob es sich draußen auch wirklich warm anfühlte und hatten noch unsere üblichen Schichten an. Aber auf dem Weg nach oben wurde uns doch ziemlich warm. Im Wald sah es überraschenderweise durch die Unmengen an Moos sehr grün aus. Je weiter wir nach oben kamen, desto stärker wehte ein Lüftchen und nachdem der Wald aufhörte zogen wir uns wieder an. Auf dem Gipfel oben war einiges los, aber durch die verschiedenen Wege verlief es sich mehr als auf dem Fløyen. Wir checkten oben die anderen angrenzenden Berge und dachten, dass wir noch auf dem Damsgårdsfjellet nebenan laufen könnten. Wir waren ja sehr schnell oben gewesen. Also nahmen wir den Weg Richtung Westen hinab. Auf dieser Seite hatte die Sonne nur leider noch nicht allen Schnee schmelzen können. Zwischendurch mussten wir also noch durch tiefe Schneehaufen stapfen. Außerdem entschied sich das Schmelzwasser größtenteils auf dieser Seite des Berges runterzufließen. Es war jedenfalls ziemlich rutschig und nass und es dauerte sehr viel länger bis wir einigermaßen an Höhen verloren. Als wir endlich weiter unten waren, entschieden wir uns dann gegen den Damsgårdsfjellet und liefen mehr gen Zivilisation. Der Weg, den wir nahmen, führte durch eine Wiese, die mehr oder weniger komplett unter Wasser stand. Nachdem dem Pia mit ihren Schuhen in der Wiese verschwand und ich einen Weg drumherum suchte, verließen wir den Weg und suchten einen Pfad am Rand. Wir überzeugten uns, dass es auch wirklich ein Weg war, wir sahen ja auch andere Fußspuren. Als der Weg weiter hangabwärts ging, entwickelte er sich aber auch leider immer mehr zu einem Bach, indem wir von großen Grasbüscheln zu Grasbüscheln stapften. Meine Schuhe haben sich schon für den Schnee gelohnt gehabt, aber durch das Wasser und den Matsch erst recht. Pia hatte natürlich auch passendes Schuhwerk an, sodass keiner von uns nasse Füße bekam. Wir hatten jedenfalls unseren Spaß, nach Stellen zu suchen, auf denen man einigermaßen laufen konnte. Immer wenn einer von uns doch tiefer einsank, lachten wir uns erstmal schlapp. Irgendwann kamen wir dann auf einen gekiesten Weg und verließen das Wasser. Wir waren auf Höhe vom Stadtteil Gyldenpris rausgekommen, der gegenüber vom Mølenpris liegt, in dem wir während unserer Quarantäne waren. Wir liefen bis Fantoft am Hang des Løvstakken entlang zurück. Es war schon dunkel geworden als wir schließlich ankamen. Unsere nächsten Ziele sind die restlichen Berge, der sieben Hausberge Bergens. Vier haben wir schon in der Tasche: Fløyen, Ulriken, Rundemanen und Løvstakken. Fehlen tun uns noch der Damsgårdsfjellet, Lyderhorn und Sandviksfjellet. Am letzten Wochenende im Mai findet in Bergen immer der 7 Bergelauf statt, an dem man alle 7 Berge an einem Tag macht. Mir ist es ein bisschen rätselhaft, wie man das als normaler Wanderer schaffen soll, aber die Norweger*innen laufen schneller die Berge hoch und runter. Pia und mich überholen sie jedenfalls ständig und ich habe nicht das Gefühl, dass wir langsam laufen. Als ich später einen Blick auf die Karte geworfen habe, wo wir letztendlich lang gelaufen sind, sah ich, dass wir doch zwischen zwei Wegen im Bach entlang gewandert waren. 

Hier findet ihr wieder unsere Strecke:

https://www.komoot.de/tour/319882817?ref=itd&share_token=a7bX8l263ds1wYjrkSBJVfJQ1omAHEAaF0GP2Ul4ywlRWj8hNu

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