Vikki&theVikings
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Nah dran am Profi.

Veröffentlicht: 07.06.2021

Für samstagfrüh hatten wir einen Bus zum Preikestolen gebucht. Der Preikestolen ist ein Felsvorsprung am Lysefjord von dem es steil 600 Meter nach unten in den Fjord geht. In den letzten 10 Jahren ist er eine ziemliche Touristenattraktion geworden. 2019 waren an einem Tag mehr als 5.000 Besucher dort. Wir hofften, trotz Wochenende, dass es nicht überfüllt sein würde. Es waren schließlich noch keine Sommerferien in Norwegen und die Grenzen waren auch noch geschlossen. Im Bus mit uns fuhr trotzdem schon eine Reisegruppe mit. Für den Aufstieg wird von der Busgesellschaft empfohlen, zwei Stunden einzuplanen. In meiner Wanderapp kann man verschiedene Fitnesslevel angeben und erhält demzufolge verschiedene Wegzeiten. Ich hatte vorher nie darauf geachtet, weil wir auf unseren Wanderungen nie im Zeitstress waren. Da wir aber auch den Bus zurück erwischen mussten, war es aber schon wichtig zu wissen, wie lange wir für eine Strecke brauchten. Also haben wir gut auf die Uhr geguckt. Wir waren uns relativ einig, dass wir nicht bummeln wollten, um möglichst früh oben zu sein und so vielen Menschen damit aus dem Weg zu gehen. Der Weg ist schön, bis nach oben sieht man verschiedene Landschaften. Unten fängt man mit viel Kiefernwald an. Zwischendurch gibt es sumpfige Wiesen, über die Holzbrücken gebaut wurden. Dann kommt ein etwas steilerer Anstieg, den man mit den altbekannten Steintreppe bewältigt. Oben läuft man dann entspannt über eine Felslandschaft, in die sich kleine Seen tummeln. Auf dem Weg nach oben waren nicht sehr viele unterwegs. Man konnte angenehm sein Tempo laufen und auch reibungslos und gefahrlos Menschen überholen. Oben angekommen saßen aber schon viele auf dem Preikestolen. Da wir beide nicht die Art von Menschen sind, die sich an die Kante setzen und die Beine runterbaumeln lassen müssen, hielten wir einen angemessenen Abstand zur Kante. Wir suchten uns weiter oben ein Plätzchen und genossen die Aussicht und die Sonne. Über den Fjord zu blicken ist wirklich fantastisch. Bis nach oben haben wir übrigens eine Stunde und 15 Minuten gebraucht. In meiner App waren wir im Vergleich zum Fitnesslevel Profi nur 9 Minuten langsamer. Nach vielen Fotos und Essen, verließen wir den Preikestolen wieder. Gegen Mittag war es deutlich voller geworden und auch auf dem Weg nach unten strömten uns immer mehr Menschen entgegen. Ich kann mir bis jetzt nicht vorstellen, wie an einem Tag mehr als 5.000 Menschen dort gewesen sein sollen. Auf dem Rückweg waren wir übrigens genauso schnell. Mit dem Bus ging es dann durch viele Tunnel zurück nach Stavanger. Nach einem Essen im Hostel zogen wir aber wieder los und fuhren zu den Schwertern, die im Boden an der Küste stecken. Nach einer Sage hatte Harald Schönhaar 872 dort Norwegen geeint und nun symbolisieren sie Frieden, Einheit und Freiheit. So beeindruckend sind sie jetzt nicht, aber wenn man in Stavanger ist, kann man sie sich schon angucken. An dem Strand dort waren auch einige Badegäste zugegen. Und die Überraschung schlechthin war ein kleiner Eisladen auf vier Rädern. Dort gab es tatsächlich richtiges Eis. In Bergen sucht man nämlich vergebens nach einer Eisdiele. Es gibt nur Läden die auch eine Softeismaschine haben und Softeis anbieten. Aber so richtiges Eis ist nicht zu finden. Wir dachten eigentlich, dass in allen Teilen der Welt Eis gegessen wird, aber offensichtlich kaum in Norwegen. Wobei mir gerade einfällt, dass die Norweger*innen damals im Schüleraustausch sich alle viel Eis kauften, weil es in Norwegen nicht so verbreitet ist. Jedenfalls ging in diesem Moment ein Wunsch von Pia in Erfüllung und wir gönnten uns jeder zwei Kugeln Eis für insgesamt 10€. Wir waren ja schließlich im Urlaub. Dann genossen wir die Stunden mit Eis, Sonne und Strand. Später fuhren wir zurück. 

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