Veröffentlicht: 29.04.2024
Am 23.3 geht es für uns und einen der Praktikanten, Moritz zu einem ganz besonderen Ausflug, auf den wir uns bereits sehr freuen. Mit einem Bus, auf dem wir in Liegeposition auf seltsamen und etwas ranzigen Liegen positioniert sind fahren wir raus aus der Stadt. Unser Ziel: das Mekong-Delta.
Tatsächlich haben wir die vielen Arme und Windungen des Mekong bereits bei unserer Ankunft in Vietnam aus dem Flieger heraus gesehen.
Jetzt endlich erwartet uns etwas anderes als die dreckigen lauten Straßen HCMCs.
Es ist der komplette Konstrast.
Als wir aus dem Bus steigen stehen wir an einer kleinen Straße und bereits hier ist es viel grüner. Überall bananenbäume, Palmen, maracujabäume alles kennen wir auch gar nicht, aber es ist schön, exotisch und erfrischend . 3 Moped Fahrer stehen bereits bereit. Tatsächlich kommt Moritz dann erst nach, weil er eine Frau mit Kind noch irgendwo hin mitgenommen werden. Alina und ich aber kommen bald an in unserem Apartment. Wir stehen inmitten eines großen Gartens. Es gibt verschiedene Holzhütten dazwischen durch Stein oder Erdpfade verbunden und es ist ruhig. Nicht komplett, denn wir hören Vögel zwitschern, summende Insekten und ab und an ein anderes Tier und ich habe erstmal das Gefühl meine Ohren dröhnen. Das ist irgendwie verquert . Da steht man plötzlich in der Idylle und der Körper strahlt kurzzeitig all den stadtlärm udn aufgenommenen Stress aus. Wir werden super nett empfangen und bekommen direkt eine erfrischende Kokosnuss zum Trinken. In HCMC habe ich nie wieder eine so gute Kokosnuss gefunden wie hier. Diese war wirklich sehr frisch udn köstlich udn später habe ich sie noch öffnen lassen udn komplett aufgegessen. Super lecker !!
Wir nutzen den Tag einfach zum ankommen und genießen. Bleiben in unserem neuen Gartenparadies mit Pool, spielen Ball, essen am Fluss und gehen dann abends nochmal los ein wenig durch das Dorf spazieren.
Moritz entdeckt sükartoffelchips die uns gut schmecken udn die wir 2 Tage später wieder holen, an jedem zweiten Haus wacht ein Hund und wir müssen aufpassen, dass keiner uns anspringt, eine Gruppe Menschen versucht irgendwo ein riesiges Schwimmbasin im Halbdunkel aufzubauen - sie lachen uns an und grüßen als sie die verwunderten Blicke bemerken- und bald stehen wir so im Dunkeln, dass wir die Sterne am Himmel ganz deutlich sehen und sonst kaum noch etwas.
Das Wochenende machen wir auch eine echt tolle und vielseitige Tour, die unser Host anbietet. Wir laufen zu einem breiteren Fluss und fahren zunächst mit einem größeren Motor betriebenen Boot. Vorbei an riesigen Lastschiffen und Fischerhäusern geht es als erstes auf eine Kokosnussfarm. Uns wird vorgeführt wie Kokosnüsse verarbeitet werden können. Aufgespießt , geschält, gehobelt, gemahlen als Kekse, Getränk oder Bonbon. Wir decken uns mit Kostproben ein oder Souvenirs, dann geht unsere Gruppe weiter. Ein italienisches Pärchen ist auch dabei, mit denen wir uns gut verstehen. Unser nächster Stop ist ein Lager, in dem es um die Verarbeitung von Kakaobohnen geht. Sie stellen richtig gute Schokolade her. Aber sie würde schmelzen, hier kaufen wir nichts und probieren uns nur durch. Dann bekommen wir einen bunten Obstteller und eine wohl traditionelle vietnamesische Darbietung von Musik, Gesang und Tanz und am Ende zieht uns eine Frau mit dazu und wir tanzen auch zu ihrem Gesang. Ein wenig seltsam mutet es an, wie einzelne Damen in ihren Kleidern teils nervös vorsingen und wir mit Essen am Tisch sitzen und direkt besungen werden ohne zu verstehen worum es genau im Lied geht. Denn es sind Volkslieder, Gesänge die etwas bedeuten und uns erschließt sich dieser Sinn leider nicht und es tut mir leid, dass sie singen sollen. So wirkt es… nciht als wenn sie viel Lust hätten, aber es geht wohl auch um die Spenden, die sie danach einsammeln.
Die Musiker haben jedoch sehr spannende Instrumente und es klingt sehr interessant wie sie spielen.
Wir entdecken an diesem Ort noch eine große eingesperrte Boa, die sie uns halten lassen udn es ist beeindruckend das starke, schwere Tier über den Schultern liegen zu haben udn die schuppige, kühle Haut zu fühlen. Aber umso mehr tut es einem leid, den kleinen Käfig zu sehen, in dem das Tier leben soll.
Die dritte Aktion gefällt uns dafür mit am besten. Wir wir es eigentlich schon zu Beginn sehr gehofft hatten, geht es diesmal auf sehr schmale Boote. Wir bekommen die typischen vietnamesischen Bambushüte geliehen und werden von einer Person in diesem Boot über die Mekongarme gestelzt? Wie in einer Gondel in Venedig, geht es lautlos zwischen den Palmen entlang über den braunen Fluss. Es ist wunderschön und so entspannt. Wir genießen die Landschaft, das sanfte Fahren des Boots und die kleinen Tiere, die wir entdecken. Endlich mal wieder umgibt uns ruhige harmonische Natur. Hier merken wir, was uns am meisten fehlt. Zu bald erreichen wir nach 20/30 min unser Motorboot und die Tour geht weiter zum vorletzten Stopp. Einer Bienenfarm. Dieser Halt bietet weniger, bis auf das Halten eines Bienengitters, dem beruhigenden emsigen Summen der Bienen und einem süßlichen Honigtee gibt es hier nciht viel zu erleben und bereits nach 15 Minuten gehen wir wieder. Der letzte Ort, den unser Host uns präsentiert ist ein Haus des Fischerdorfes, indem sein Cousin mit dessen Familie lebt.
Sehr ungewohnt erscheint die Hütte mitten auf dem Wasser mit den Löchern im Boden für Fischgehege, die stolz gezeigt werden. Immer größer sind die Fische, die sie hier halten und züchten und letztlich wohl verkaufen. Auch hier scheint der Platz für die Tiere nicht ausreichend. Beim Füttern werfen sie sich übereinander.
Wir haben so zumindest einen Eindruck bekommen, vom Leben auf dem Fluss, auch wenn es dennoch sehr fremd bleibt.
Danach geht es zurück zum Hostel, wo wir gerade noch Zeit haben für ein Mittagessen, bevor wir uns mit dem italienischen Pärchen gemeinsam mit einem Taxi zum Bus zurück nach HCM aufmachen.