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19 Stunden Zugfahrt und 44 Grad Celsius

Veröffentlicht: 30.05.2024

Da Nang / Hoi An / Hue

Freitag kurz nach 10.

Vier von uns sind ready um ins Taxi zu steigen. Die Fünfte hat sich entschieden mit einem separaten Mopedtaxi zum Bahnhof zu fahren, weil sie vorher noch einen Arzttermin hatte. Es stellte sich als eine Art Schicksalsschlag heraus. Denn unser Taxi stand im Stau. Wir blieben alle relativ ruhig, bis es dann 10:50 Uhr war. Das Auto bewegete sich immer nur ein paar Meter weiter, die Zeit verging, der Zug fuhr um 11 ab und eigentlich sollte man mind. 20 Minuten vor Abfahrt da sein. 10:57 Uhr rannten wir dann doch die letzten 200 Meter mit Gepäck und schafften es mit nur einer Minute Verspätung in den Zug. Finja, die das Mopedtaxi nahm, stand seit ca. 15 Minuten in der offenen Zugtür, wartete auf uns und bekam den Stress der Schaffner*innen zu spüren. 

Im Nachhinein war das eine superlustige Situation. Dieser Zug fährt nur ein paar Mal am Tag und ist ein 32 h Zug nach Hanoi, wenn du den verpasst kommt der nächste 6h später und zu unserem Pech, wäre dieser auch ausgebucht gewesen. Wir mussten also rennen. Wirklich rennen. Und als wir auf dem Bahnhofgelände ankamen wussten alle Leute, die da standen, dass wir noch in diesen Zug mussten, weil Finja einfach nicht ohne uns fahren wollte und vermutlich hat sich rumgesprochen, dass sich noch komische Deutsche verspäten xD Die Leute rings um uns gestikulierten uns den Weg, riefen uns Wörter auf vietnamesisch zu und als ich das nächste Mal auf die Uhr schaute war es 11:01 Uhr. Wir waren verschwitzt, völlig außer Atem und mussten jetzt noch durch 16 Wagons laufen um unser Abteil zu finden. Aber hey, wir haben es in den Zug geschafft xD

Wir hatten eine sechser Schlafkabine mit Doppelstockbetten und waren auf dem Weg nach Da Nang.


2. Tag

19 Stunden später kamen wir an und suchten einen öffentlichen Bus der uns in Richtung Zentrum und Frühstückscafe brachte. Wir waren kurz am Strand, da war es allerdings so warm, dass wir schnell ein Taxi zu unserer Unterkunft nach Hoi An bestellten. 

Wir konnten zwar unsere Zimmer noch nicht beziehen, durften aber unser Gepäck in der Unterkunft lassen und mieteten Roller für den heutigen Tag.

Zu diesem Zeitpunkt merkten wir schon, dass die Temperaturen hier noch heißer sind als in HCMC. Dort waren zur Zeit stetige 38 Grad, aber in Hoi an stieg das Thermometer um nochmal 2 Grad Celsius. 

Wir fuhren also mit den Rollern durch die Stadt und unser erster Stopp waren die Marble Mountains. Marmorberge, die im Süden von Da Nang lagen. Bei 40 Grad Celsius entschieden wir uns dann doch für den Fahrstuhl, statt für die 156 Treppenstufen. Oben angekommen lag eine wunderschöne erbaute Tempelanlage mit Höhlen, Buddha-Statuen und mehreren Aussichtspunkten. 

Später gingen wir essen, fuhren weiter durch Da Nang und schauten uns Laddy Buddha an. Eine 67 Meter hohe Statue mit echt einer noch wunderschöneren Tempelanlage. Jao, ich glaub an dem Tag ist noch mehr passiert, aber ich kann mich gerade nicht an alles erinnern... Ach ja, Johanna wurde von Affen attackiert, aber ist nix weiter passiert.

Irgendwann sind wir wieder angekommen und vor Müdigkeit umgefallen.


3. Tag

Duschen, Anziehen, Frühstück, Fahrrad ausleihen und lets go.

Im Nachhinein wieder fragwürdig, wieso man bei heute übrigens 42 Grad Celsius, in der angehenden Mittagshitze eine Fahrradtour über offene Felder macht... aaaaber es hat unglaublich viel Spaß gemacht. 

Wir fuhren durch ein kleines Gelände, dass sich Vegetable Village nannte und es war sooooo schön! Alles voller Gemüse und einige Leute, die trotz der Hitze arbeiteten und die Felder pflegten. Eine halbe Stunde später kamen wir an in der bekannten Altstadt von Hoi An an. Bisher die schönste Stadt, die wir in Vietnam sehen durften.

Hier gab es kleine Gassen, liebevoll eingerichtete Läden, eine Menge preiswerter Schneiderein und tauuuuusende Laternen. Wir schauten uns um, kauften ein paar Souveniers, fuhren mit Kokusnussbooten und machten ein Touriprogramm mit, gingen natürlich Essen und und und...


4. Tag

Den Abend davor beschlossen wir noch einen Laternenbastelkurs zu machen. Gegen 9:30 Uhr waren wir mal wieder mit unsern Rädern auf dem Weg durch die Hitzehölle und kamen gegen 10 Uhr im Laternenbastelgeschäft unseres Vertrauens an. Irgendwie hatten wir alle einen ähnlichen Geschmack und vier von uns nahmen den selben Stoffbezug xD 

Danach war endlich mal ein Strandttag angesagt... Nach dem Mittag waren wir endlich am Meer. Damit lag ich den anderen schon seit zwei Tagen in den Ohren. Wir lagen einfach nur rum, tranken n Bier, n Limo oder n Cocktail und die Welt war nach dem ersten Badegang einfach mal wieder abgekühlt und in Ordnung. 


5. Tag

Zeitiges Aufstehen steht auf der Tagesordnung, denn es geht mit dem Bus nochmal 90 Kilometer in den Norden. 

Unser Ziel ist Hue. 

Wir wollten uns gern die alte Kaiserstadt anschauen, in der man locker 2-4 Stunden verbringen kann. Also zur Erklärung, die Kaiserstadt ist ein Gelände mit altem Palast und so, das umgeben ist von einer Stadtmauer innerhalb Hues. Das Gelände ist 2Km x 2Km groß. Und auch hier, wahsinnig schön, aber heute stiegen die Temperaturen auf 44 Grad und meine Ausdauer hielt sich mal wieder in Grenzen. 

Ich hatte allerdings das Gefühl, dass es allen so ging und wir haben uns gegenseitig gut aufgebaut und einfach viel gelacht. Es war so antrengend, aber auch einer der schönsten und lustigsten Tage.

Abends war meinerseits dann das erste Mal sehr viel Energie da und Finja und ich gingen dann noch ein bisschen feiern. Erst waren wir in ner Art Kneipe, in der eine DJane auflegte und dann sind wir iwie in einen kostenlosen Club geraten. Abgesehen davon war in ganz Vietnam auch Feiertag, denn am 30. April 1975 gewann Vietnam den Krieg und viele Leute waren deshalb unterwegs.


6. Tag 

Lea hatte Geburtstag und wünschte sich ein Avocadobrot zum Frühstück und wollte die schönste Zugstrecke Vietnams sehen. 

Das bekam sie auch. Wir waren sehr gut Frühstücken und stiegen gegen Mittag in den Zug Richtung Da Nang. Die Zugfahrt zwischen Hue und Da Nang soll angeblich die schönste von Vietnam sein und ja, ich kann schon verstehen warum. Man fährt an bewachsenen Klippen entlang und schaut direkt in den offenen Ozean. Really pretty.

Abends spielten wir dann noch ein bisschen Billiard und dann ging es zurück nach Ho Chi Minh. 

das wars jetzt aber echt... ciaoooooooo

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