2017 VespamerikasuR 2019
2017 VespamerikasuR 2019
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31.10.: Ayacucho - 2.770 m -

Veröffentlicht: 02.11.2017

 31.10.

wer nichts mehr über technische dingehören und lesen will...

obwohl das hostel direkt an derhauptstraße liegt, die von huancayo nach ayachucho führt, war die nachteinigermaßen ruhig.
Das zimmer ist zwar sehr warm mit schwarzen kleinenquälgeistern, aber dank mückenspray blieb ich in der nachtverschont.

heute erst in der peruanischen presse, obwohl schon vor zwei tagen passiert.

Heute will ich strecke schaffen undfahre früh los. Alles pista, wird mir gesagt.
Es ist schon sehrwarm. Kein wölkchen am himmel. Schon nach einer halben stunde kommtder hinweis „obras“ - das lässt nichts gutes vermuten. Diepista wird umgeleitet und dort, wo eine brücke über den rio manteroführen soll, ist nichts.
Das sind dinge, die mir nicht widerfahren dürfen.
Umgestürzte und die fahrbahn versperrende bäume undbrücken, die es nicht mehr gibt und deren fehlen große umwegeerfordern.
Also mache ich mich in schotter und spuirrillen auf diesuche nach der brücke. Keine hinweisschilder, niemand, der mitgrünen seite seines schildes die weiterfahrt erlaubt – fantasieist gefragt. Ich folge einfach mal einem ausgefahren weg in derhoffnung, dass dieser auch noch anderen autofahrern benutzt wird undmich zur brücke führtt.
Ich lande vor der haustür eineslehmhauses. Hier will ich nicht hin. Und bevor hunde mich bemerkenmache ich mich schnell wieder auf den rückweg.
Hier ist alles sehrtrist. Die häuser sind der prallen sonne ausgesetzt, keinegemüsegärten, kein leben. Nur die baumaschinen, die im hintergrundihre geräusche machen.
Ich fahre wieder ein stück zurück und sehetatsächlich eine schotterstraße, die richtung fluss und zu einerbehelfsbrücke führt.
Sie sieht ganz stabil aus und verlangt von mireinen guten gleichgewichtssinn. Es gibt zwei holzbohlen, die für dieautos gedacht sind, dazwischen liegen dünnere bretter, die mehr derstatik dienen, als dass sie befahren werden solllten. Also höchstekonzentration und zügig rüber, bevor die vepse einen linksdrallkriegt und zwischen den bohlen landet. Dann noch etwas schotter undes gibt wieder „pista“!

Die landschaft im tal ist wieder grünund frühlingshaft, die berge um mich rum werden nur noch vonbüschelgras bedeckt. Es kommt mir vor, als ob ich in einer anderenklimazone gelandet bin. Endlich wieder pista! Es lässt sich sehr gutfahren, angenehme kurven, die vepse schnurrt. Mein navi sagt mir,dass ich gegen 17:00 uhr an meinem ziel andahuaylas ankommen werde.
Doch davon soll bald keine rede mehr sein. Das ruckeln macht sichwieder bemerkbar. Ich bin noch guten mutes. Es gab ja wieder kräftigehöhenunterschiede, also muss wohl die düse wieder ausgetauschtwerden. Doch das hilft nicht richtig. Die ruckler kommen inunregelmäßigen abständen wieder, einmal geht der motor kurz aus,die wegfahrsperre leuchtet auf, dann aber ist der motor wieder da.
Sokann es nicht bleiben. Meine vermutung ist, dass ich das zündkabel,das zum kerzenstecker führt, nicht weit genug abgeschnitten habe unddie zündkerze nicht ausreichend strom versorgt ist.
Ok – ichnehme mir dafür huanta vor, das auch schon nach der nächsten kurvedie autofahrer begrüßt. Eine tankstelle ist gleich beimortseingang. Tanken muss ich sowieso. Es gibt sogar 95iger gasohol.Das wird die vepse freuen. Ich darf im schatten der überdachungwerkeln. Das wird schnell gehen, denn ich muss nur denzündkerzenstecker abnehmen, das kabel etwas verkürzen,draufschrauben und das wars.
Dem ist nicht so. der motor ist heißund der stecker lässt sich nicht lösen - auch nach vierzig minuten noch nicht. meine hände sind von den scharfen kanten lädiert, aber darauf nehme ich keine rücksicht. Ich fluche und verliereviel zeit.
Als der tankwart nichts zu tun hat, bitte ich ihn umhilfe. Wie das bei marmeladengläsern so ist, die sich nicht öffnenlassen und der andere es versucht, so ist es auch hier. Ihm gelingtes nach drei versuchen.
Endlich geht es weiter.
Ayacucho ist dienächste stadt, die ich erreiche. Sie bringt mich zum schieren wahnsinn. Miserablestraßen und dazu noch buckel, eingelassene vertiefungen, gitter, diezwischen zwei kurz hintereinander liegenden buckeln liegen, um zuverhindern, dass der eilige autofahrer sofort wieder gas gibt – esist eine einzige qual.
Das navi ist völlig orientierungslos, schicktmich gegen einbahnstraßen und dann zu allem überfluss, fängt dieruckelei wieder an, nach einem buckel geht der motor aus und ichstehe ziemlich im weg. Das ist mir egal. Es ist für ein auto genugplatz. Mir geht jetzt wirklich langsam der hut hoch!
Als sie wiederanspringt, frage ich zwei wartende motorradfahrer nach einemmechanico. Sie eskortieren mich dort hin.
Die mechanicos – einmaestro, ein geselle und ein azubi arbeiten in einer dunkeln garage.Nicht gerade vertrauenserweckend. Der maestro vertraut die vepse demgesellen an, dessen handlungen mich zu beginn sehr an das desaster incalama erinnern. Ich stehe dabei, helfe ihm. Der maestro schaut sichden ausgebauten und total verstaubten vergaser an und sieht die ursache ineiner falschen ventileinstellung.
Dieser zusammenhang ist mir völligneu, und ich winke erst einmal ab. Auch der luftfilter ist wiedertotal verdreckt, obwohl ich ihn erst vor einigen tagen gereinigthabe. Bei der demontage verliert die vepse wieder einmal ihrkühlwasser. Eine zange, um den schlauch abzuklemmem liegt nichtbereit, die schläuche werden mit verpackungstüten zugestopft.. Mir wird ganzanders, ob der unprofessionalität. Ich lasse den gesellen nicht ausden augen, greife ein, wenn er unbeholfen wirkt.
Ich schicke wilfriedeine sprachnachricht, die er umgehend beantwortet. Die sollen bloßdie finger von den ventilen lassen, die werden nur alle 20 tsd kmeingestellt, ausserdem gibt es da keinen zusammenhang. vergaser,zündung, benzinzufuhr, mehr kann es nicht sein.
dervergaser ist wieder zusammengebaut, über ventile wird nicht mehrgesprochen, die vepse springt wieder an und tuckert still vor sichhin. Ich bezahle 10 sol für den chef und 5 sol für den gesellen.

Nach längerem hinund her komme ich endlich aus dieser stadt raus. Es ist halb vier –bis nach andahuaylas schaffe ich es nicht mehr, unterwegs werden aberdörfer mit hotels kommen. Die vepse fährt sauber und zügig - abernicht lang.

Das theater geht wieder los und der motor aus. Ichbefinde mich auf einer passstraße schon außerhalb von ayacucho. Dervepse gefallen die steigungen nicht.
Ich lasse sie auf einem grünenplatz ausrollen und mache mich wieder an die arbeit. Leichtergesagt... der maestro hat die schrauben des vergaserdeckels, unter dem sichdie düse befindet, so fest zugeschraubt, dass mein schraubenzieherschon den dienst versagt. Drei schrauben lassen sich öffnen, dievierte mit viel geduld und feingefühl.

Dann sehe ich kühlwasseraustreten. Nicht viel. Scheinbar hat der geselle die schraube nichtfest genug zugezogen. Ich behelfe mir mit kupferdraht, baue wiederalles zusammen und lasse die vepse mit vollgas laufen. Der motorruckelt, er kommt nicht auf touren. Es ist mittlerweile halb sechs.Ich fahre in die stadt zurück und merke unterwegs, dass dietemperatur steigt. Zwar moderat, aber ungewöhnlich. An einer ampelfrage ich einen motorradfahrer, der mich auch zur werkstatteskortiert dort ist feierabend.

Ich steige von der vepse und seheschon den grünen fleck unter ihr.
Es wird schon dämmrig und danndunkel. Ich stehe auf einer stark befahrenen straße vor derwerkstatt, nehme das helmfach raus, finde meine kopflampe, lasse dieluft aus dem wasserbehälter und nähere mich mit vorsicht denschläuchen. Die eine schelle hat einen grünen schimmer, sonst siehtalles gut und fest aus. Ich nehme sie ab, setze eine andere schelle drauf undhoffe, dass es dabei bleibt.

Um mich rum gehupe, dicht an mirvorbeifahrende mototaxis, busse und lkw – ein mordsgetöse. Dasgeräusch einer kreissäge in unmittelbarer säge ist fast eineerholung. Die kopflampe ist ein guter kauf. Ich bin nach einer stundefertig. Bevor ich fahre schenke ich dem , der für heute keine aufträge mehr annehmen will, die zweiverstrebungen aus cajamarca und erzähle ihm von meinem problem. Erversteht mich und vermittelt mir den eindruck, dass er die ursachekenne. Ich verabrede mich für morgen 08:00 uhr. In derbenachbarten ferreteria, in der ich die schelle gekauft habe, sahich auch schläuche, die eine textilummantelung haben und die auf mich einensehr handfesten eindruck machen. Wenn der durchmesser stimmt, werdeich morgen alle kühlwasserschläuche – ich hoffe ein letztes mal –auswechseln.

Das hostal ist inunmittelbarer nähe. Es gibt eine cochera, die nur durch denfußgängereingang erreichbar ist. Die temperaturnadel macht mir aufder fahrt hierher sorgen, aber scheinbar unbegründet. Die vepsebildet keinen grünen see. Die senora ist ein schlitzohr. Sie locktmich wie hänsel und gretel mit 30 sol und als die vepse endlichgeparkt ist, sind es aufeinmal 50 sol. ich will das mit ihr ausdiskutieren. sie bekommt unterstützung von ihren gästen und anstatt sich selbst zu verteidigen schaut sie ergeben auf den boden.

später sehe ich, dass ihre beleuchtete aussenwerbung mit 10 soles kunden anlockt. ich lasse mich nur ungern auf diese weise besch... .

Ich esse noch reisund huhn, versorge mich mit gebrannten erdnüssen und verschwinde inmein zimmer.


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