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Ein Stückchen Heimat

Veröffentlicht: 03.06.2017

Endlich war es soweit und Laura und Christine kommen heute Abend an. Ich war für eine Nacht im Hostel zurück in Melbourne. Bis ich in unsere Airbnb Wohnung konnte, habe ich meine Zeit etwas in der Bücherei vertrödelt. Den ganzen Tag war ich schon total hibbelig. Als es dann endlich Zeit war zum Flughafen zu fahren, war ich richtig nervös. Doch der Flug hatte Verspätung und es dauerte eine Ewigkeit bis die beiden endlich da waren. Meine Lauri :) Natürlich haben wir erstmal geweint und zur Begrüßung hatte ich den beiden TimTams mitgebracht. Nun hieß es ab zur Wohnung und nur noch den mega Ausblick genießen.




Den ersten richtigen Tag in Melbourne haben wir viel gemacht. Erst zum Queen Victoria Market, durch die Stadt bis zum botanischen Garten. Am Abend haben wir uns noch mit einer Freundin von Laura getroffen, die hier als Aupair arbeitet. Direkt am Fluss haben wir in einer Bar noch lecker gegessen.


Am nächsten Tag hieß es schon wieder Tasche packen, denn für uns ging es nach Tasmanien. Tasmanien ist eine Insel südlich von Melbourne und gehört noch mit zu Australien. Der Flug dauerte gerade einmal eine Stunde. Wir haben fast länger am Flughafen gewartet, bis die Mitarbeiter mal endlich die Treppen gefunden haben, um uns aus dem Flugzeug zu lassen. Da man den Flughafen Shuttle im Voraus hätte buchen müssen, wussten wir erstmal nicht wie wir günstig in die Stadt kommen. Ein Taxi wäre mega teuer, weil man immer einen Aufpreis zahlen muss vom oder zum Flughafen. Laut Google Maps war aber die Straße runter eine Bushaltestelle. Also sind wir zu Fuß los. Der Weg zog sich aber doch ganz schön und eine liebe Australierin blieb stehen und hat uns zum nächsten Busbahnhof gebracht. Von dort brauchten wir nur einen Bus für $3,30 nehmen und schon waren wir da. Im Hostel angekommen, waren wir kurz einkaufen und haben den Abend damit verbracht unseren Aufenthalt etwas zu planen.


In Hobart, der Hauptstadt von Tasmanien, sind wir etwas am Hafen entlanggelaufen und haben schon eine Kajak Tour in Coles Bay gebucht.


Im voraus hatte ich uns ein Auto mit einem Zelt auf dem Dach gebucht, womit wir nun Tasmanien erkunden wollten. Doch zuerst mussten wir dieses Auto abholen. Natürlich war die Geschäftsstelle nicht direkt in der Stadt, sondern schön außerhalb. Mit dem Bus ging es also dorthin. Da es Montag war und anscheint alle Touristen an einem Montag aufbrechen, war es dort dementsprechend voll und es dauerte ewig bis wir endlich mit dem Auto loskonnten. Ich bin es mittlerweile ja gewöhnt auf der anderen Straßenseite zu fahren, aber ich bin seit Monaten keinen Schaltwagen mehr gefahren. Zudem ist es sehr hügelig auf Tasmanien. Also hatte ich erstmal meine Schwierigkeiten mit dem Auto fahren, das mich sehr genervt hat.

Unsere erste Station für heute war der Mt. Wellington. Von dort oben konnte man super über Hobart gucken. Zurück in der Stadt waren wir noch einkaufen und ich brauchte noch unbedingt einen Schlafsack. Danach ging es los mit unserer Route.






Hobart liegt im Südosten von Tasmanien und wir wollen von dort die Ostküste hoch und eine Rundreise machen. Für unseren ersten Tag stand noch Richmond auf dem Plan. Dort gibt es eine schöne Brücke und um die Ecke eine kleine süße Kirche, die wir uns auch noch angeguckt haben. Da es zum nächsten kostenlosen Campingplatz etwas weit war, sind wir in Richmond auf einen kostenpflichtigen gefahren. Natürlich gibt es dort vernünftige Toiletten, Platz zum Kochen und sogar einen „Games Room“. Unsere erste Nacht im Zelt stand nun an. Laut Autovermieter, ist das Zelt für 3 Leute ausgelegt, doch es ist schon etwas eng.



Am nächsten Morgen sind wir auf nach Coles Bay. Von dort aus gibt es mehrere Wanderwege, zu dem auch einer zur Wineglass Bay gehört. Da wir hier für 5:30 die Kajak Tour gebucht haben und es schon 13:30 war, reichte die Zeit leider nicht dort runter zu gehen und wir haben es auf morgen verschoben. Direkt hinter dem Visitor Centre gab es einen Strand, an dem wir unsere Zeit überbrückt haben. Leider bekam ich eine Nachricht, dass die Kajak Tour aufgrund der Windverhältnisse abgesagt wurde. Also haben wir ganz umsonst gewartet. Naja so ist das manchmal. Wir sind zum nächsten Camping Platz und haben dort unser Essen zubereitet.

Ein Nachteil der kostenlosen Campingplätze sind die Toiletten. Plumpsklos. Für mich ist es mittlerweile schon normal und kein großes Ding. Aber die anderen beiden waren natürlich nicht begeistert und konnten sich einfach nicht daran gewöhnen. Auf diesem Campingplatz stank die Toilette aber auch extremer als sonst wo.

Die abgesagte Kajak Tour konnten wir direkt für den nächsten Tag wieder buchen und sind deswegen schön früh auf, um den Wanderweg zur Wineglass Bay vorher zu machen. Christine geht sehr gerne wandern und war schon öfters in Österreich, weswegen sie einen anderen Weg rauf zum Mt. Amos gewählt hat. Laura und ich sind runter zur Wineglass Bay. Aber erst ging es bergauf um von einem Lookout einen schönen Blick auf die Wineglass Bay zu bekommen. Wir waren schon total aus der Puste und erleichtert, dass es nun bergab ging. Ich persönlich fand den Strand nun nicht so spektakulär, sondern fand die Aussicht von oben besser. Der Name kommt davon, dass früher dort Wale getötet wurden und deswegen das Wasser rot war. Da die Bay rund ist, sah es dann aus wie ein Weinglas.




Laura und ich waren gerade 30 Minuten unten, da kam auch schon Christine. Bei den Wanderwegen steht immer eine Zeitangabe, wie lange man ca. braucht. Christine hat diese ganz klar unterboten. Nun mussten wir den ganzen Weg nur wieder hoch und mein Gott war ich fertig danach. Leider wurde die Tour wieder abgesagt und wir sind schon weiter gefahren an einen anderen Campingplatz. Dieser war direkt am Strand. Wunderschöner Strand und man konnte die ganze Zeit die Wellen hören. Dies war aber auch der Grund warum ich nachts nicht so gut schlafen konnte.

Wir wollten am nächsten Morgen den Sonnenaufgang sehen, also ging um 6:15 der Wecker.

Hier sind glaube ich keine Worte nötig.




Nach dem Frühstück ging es zu den St. Columba Falls. Für mich sieht es hier überall aus wie im Schwarzwald, ein totaler Kontrast zum Rest den ich bis jetzt gesehen hab. Fühle mich schon echt etwas heimisch. Doch die anderen beiden sind ja hier um was Anderes zu sehen.






Um mal wieder zu duschen sind wir nach Lanceston gefahren. Dort soll es kostenlose Duschen geben. Direkt von dort geht auch wieder ein Wanderweg los. Christine wollte diesen gerne gehen. Doch Laura und ich hatten nicht so die Lust. Es gab zum Glück auch einen See und ein kleines Freibad, umsonst. Somit waren Laura und ich in der Zeit etwas schwimmen. Später waren wir alle duschen und sind auf zum Campingplatz.

Doch leider fing es an zu regnen und von weitem sah man schon wie das Gewitter direkt an unserem Campingplatz war. Abgesehen davon, dass ich Gewitter absolut nicht leiden kann, ist es glaube ich nicht ganz ungefährlich bei Gewitter in einem Zelt auf dem Dach zu schlafen. Also sind wir in die andere Richtung gefahren und haben noch einen kostenpflichtigen Campingplatz gefunden. Da es schon kurz vor Sonnenuntergang war, haben wir nur noch unser Abendessen gemacht.

Wir haben zwar eine Gewitter-freie Nacht, aber direkt an dem Campingplatz fuhr ein Zug her. Schön Laut mit Hupe, mitten in der Nacht. Also absolut unausgeschlafen ging es nach dem Frühstück los zu den Liffey Falls. Der Weg dorthin war der Albtraum. Ein paar Kilometer ging es auf unasphaltierter Straße bergab. Die Straße war so schmal, dass es kaum möglich war zwei Autos nebeneinander fahren zu lassen. Nur der Gedanke daran, diesen Weg nachher wieder hoch zu fahren, hat schon total Stress bei mir verursacht. Durch zu wenig Schlaf war ich auch total emotional und war froh, als wir endlich heile wieder oben waren. Auf dem Weg zum nächsten Campingplatz war noch ein kleiner See „Pine Lake“, der direkt an der Hauptstraße lag und auch kein anstrengender Weg zu bestreiten war. Der Campingplatz lag hinter einem Pub und wir konnten die Toiletten dort benutzen.
Wir haben noch in Ruhe über unsere Route gesprochen. Wir waren doch schneller unterwegs als ich gedacht habe. Am Ende hatten wir einen Plan mit dem jeder einverstanden war und so ging es am nächsten Tag nach Devonport.




Sobald wir in einer größten Stadt sind, heißt es immer erstmal einkaufen und duschen. Viel mehr haben wir dort nicht gemacht und weiter ging es zum nächsten Campingplatz. Dieser war im Wald und dort sah es wirklich aus wie im Schwarzwald. Nach dem Essen sind wir dort noch etwas spazieren gewesen.

Im Wald ist natürlich nicht viel Sonne und nachts war es richtig kalt. Zum Frühstück sind wir also in die nächste Stadt zu einem Park. Als nächste Station ging es nach Stanley. Dort ging ein Weg hoch auf „The Nut“. Dieser Weg ging nur sehr, sehr steil hoch und für mich richtig anstrengend. Doch als wir endlich oben waren, war der Ausblick absolut Fantastisch. Die Bilder sehen aus wie gemalt. Wieder unten waren sind wir noch etwas am Strand entlanggelaufen. Die Nacht haben wir wieder am Campingplatz hinter dem Pub verbracht.







Von dort konnten wir einen super Tagestrip in den Cradle Mt. National Park machen. Christine ist wieder einen anstrengenderen Weg gegangen und Laura und ich den Weg um den See herum. Wir mussten uns sogar in das Wanderverzeichnis eintragen, welchen Weg wir gegangen sind, wann wir los sind usw. Meine Liste der Dinge, die ich zum ersten Mal gemacht habe, wird immer länger. Zurück auf unserem Campingplatz waren wir erst duschen und haben etwas in der Sonne gechillt. Wir wissen nicht was es ist, aber auf diesem Campingplatz haben wir alle immer super gute Laune und sind traurig, dass wir diesen morgen verlassen.



Diesmal stand eine lange Autofahrt vor uns. Nach 3 Stunden sind wir in Strahan angekommen und haben uns die Hogarth Falls angeguckt. Weiter ging es zu den Nelson Falls, der schönste Wasserfall wie wir finden. Der nächste Campingplatz war leider voll und wir mussten noch weiter auf einen kostenpflichtigen. Doch am nächsten Tag ging es zum Lake St. Clair, wieder wandern. Aber wir waren alle nicht so begeistert von dem National Park.



Auf dem Weg zum Campingplatz haben wir uns noch Pommes gekauft und dort nur noch in der Sonne gelegen. Da waren sie auch plötzlich, die Fliegen. An der Westküste von Australien hatte ich ständig haufenweise Fliegen um mich und hier auf Tasmanien nie. Doch heute hatten wir welche. Nicht vergleichbar, aber es waren ein paar da, die uns auf die Nerven ging. Für mich war es nicht wirklich schlimm, aber die anderen beiden regten sich doch etwas auf. Ich habe immer nur gesagt „das geht noch schlimmer“. :D Leider war es in der Nacht wieder richtig kalt, aber zum Glück war das unsere letzte Nacht im Zelt. Wir hatten auch gefühlt 100 Mücken im Zelt. Nachdem wir alle getötet haben, dachten wir wir hätten Ruhe. Aber nein keine 5 Minuten später waren wieder so viele drin. Kommt davon, wenn man neben einem See zeltet.


Auf dem Weg zurück nach Hobart waren wir noch im Mt. Field National Park. Dort haben wir uns die Russel Falls und die Tall Trees angeguckt. Wir haben nochmal ein paar Wallabys gesehen, das sind kleine Kängurus. Aber den tasmanischen Teufel haben wir leider nicht gesehen.




Zurück in Hobart haben wir im Hostel unsere Wäsche gewaschen, Geschirr spülen, eingekauft und geduscht. Am Abend haben wir noch an der Bar regionale Biersorten probiert. An das deutsche Bier kommen die natürlich nicht dran.

Am nächsten Tag mussten wir das Auto wieder abgeben. Doch vorher hieß es Auto aussaugen und durch die Waschanlage. Wir wollten das Auto mit dem Hochdruckreiniger saubermachen, doch der Schlauch hatte ein paar Einschnitte, also wurden wir dabei schön nass. Zum Glück war es ja warm draußen. Blitz blank war das Auto jetzt nicht, aber wir haben getan was wir konnten. Ich hatte die ganze Zeit Angst, dass die Autovermietung irgendwas zu bemängeln hat und uns noch was in Rechnung stellt. Aber es war alles in Ordnung und es dauerte keine 5 Minuten, bis wir wieder weg waren. Nun hieß es wieder mit dem Bus zurück in die Stadt. Den haben wir nur leider gerade verpasst und mussten 45 Minuten in der prallen Sonne warten. Ker haben wir Probleme hier im März. :D

Im Hostel habe ich mal all die Kosten in meine schöne Excel Liste eingetragen. Nach dem Essen und einer Runde Kicker hieß es wieder Tasche packen, weil es morgen zurück nach Melbourne geht. Plötzlich hatten wir alle mehr Platz im Rucksack und keiner weiß warum.

Da unser Flug erst um 17:00 ging, haben wir unsere Sachen in dem „Luggage Room“ gepackt und sind über den Salamanca Market. Wunderschöner Markt und schöne Sachen. Dort haben wir ein paar Souvenirs gekauft und den australischen Nachtisch Pavalova probiert. Zum Flughafen wollten wir dann mit dem Bus so weit wie möglich fahren und von dort ein Taxi nehmen, weil es günstiger ist. Aber wir hatten nicht bedacht, dass es Samstag ist und die Busse anders fahren. Somit standen wir an der Haltestelle, an der wir umsteigen mussten und kein Bus kam. Doch selbst von dort mit dem Taxi zum Flughafen war es noch günstiger, als den Shuttle Bus zu nehmen. Zurück in Melbourne waren wir wieder in derselben Airbnb Wohnung wie vorher und haben nur noch kurz etwas eingekauft.



Am nächsten Tag waren wir nochmal auf dem Queen Victoria Market Souvenirs und Gemüse für unsere Gemüsepfanne kaufen. Am Abend haben wir noch mit zuhause geskypt. Diesmal saß Laura auf der anderen Seite.

So langsam geht deren Australien Zeit vorbei und wir haben die Zeit genutzt shoppen zu gehen. Also waren wir einen ganzen Tag unterwegs, paar Klamotten kaufen, aber auch viele Souvenirs und Mitbringsel. Eigentlich wollte ich nicht so viel kaufen, aber wenn man einmal anfängt...

Für morgen haben wir in St. Kilda, der Vorort von Melbourne in dem ich an Weihnachten und Silvester war, Stand-up Paddling gebucht. Man steht also auf dem Surfbrett und paddelt um vorwärts zu kommen. Für uns hieß es früh aufstehen und ab nach St. Kilda. Eigentlich hatten wir einen Gruppenkurs gebucht, aber es hatte keiner sonst für heute früh gebucht, also hatten wir sozusagen eine Privatstunde. Nach kurzer Einweisung konnten wir dann alleine für uns rumpaddeln. War gar nicht so schwierig und hat super Spaß gemacht. Nach einer Zeit taten mir allerdings die Fußsohlen weh. Anschließend haben wir noch etwas die Zeit am Strand genossen und am Abend sind wir noch in eine Bar ein Abschiedsbier trinken. Bis wir eine gute Bar gefunden hatten war es allerdings schon spät und somit sind wir nicht lange geblieben.


Heute hieß es für die beiden zurück nach Deutschland. Nachdem wir aus der Wohnung raus sind, haben wir mit unserem Gepäck etwas im Park gesessen und die beiden haben noch eine Ladung TimTams gekauft. Ich habe ja gesagt, die Dinger machen süchtig.

Die beiden sind schon einmal los zum Flughafen und ich zu meinem neuen Hostel um einzuchecken. Leider dauerte es eine Ewigkeit bis ich endlich zum Flughafen konnte. Kaum war ich da, mussten die beiden schon los. Ich wollte sie aber nicht gehen lassen...Es war total komisch jetzt nicht mit zu fliegen. Ich bin noch etwas durch die Shops gelaufen und zurück ins Hostel.

Und Schwups sind sie wieder weg. Ich habe solange darauf hin gefiebert und jetzt sind die 3 Wochen schon wieder vorbei.... Wir hatten richtig Glück mit dem Wetter, nicht einen Tag Regen in Tasmanien, was sehr unnormal ist. Wir sind viel gewandert, soviel wie noch nie. Hatten schlechte Laune Tage, aber auch wieder viel Spaß. Ich habe anscheint ein paar gute Lieder aus Deutschland verpasst und konnte sie nicht laut im Auto mitsingen. Aber ich habe auch gemerkt, wie viel für mich total normal geworden ist. Auf der linken Straßenseite fahren, den Ton von der Fußgängerampel, das Hostelleben, überall nur Englisch zu hören und von allen Seiten „G’Day. How are you?“ zu hören.

Jetzt heißt es für mich die letzten Tage in Melbourne genießen und mal Pläne schmieden wie es weitergeht.

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