Veröffentlicht: 03.06.2017
Am 3.01 hieß es dann früh aufstehen, Verpflegung einpacken und ab zum Bus Stop. Nach 8 Stunden Fahrt kam ich endlich in Keith an und es dauerte keine Minute bis Annie um die Ecke gefahren kam. Es tat so gut ein vertrautes Gesicht zu sehen. Zurück auf der Farm war alles wie immer und es fühlt sich an, als würde ich nach Hause kommen.
Direkt eine halbe Stunde später mussten wir schon wieder los auf einen Geburtstag. Wir saßen gemütlich draußen und haben lecker gegessen. In Australien ist es anscheint üblich seine Getränke selber mitzubringen, denn jeder hatte seine eigene Kühlbox mit Getränken dabei.
Für mich hieß es langsam wieder meine Standardaufgaben übernehmen und mich wieder etwas einleben. Da Freunde zu Besuch kommen für ein paar Tage, haben wir für die Kids ein Zelt aufgebaut und alles saubergemacht.
Am nächsten Morgen hieß es schon früh aufstehen, weil es nach Naracoorte ging. Dort gibt es einen Swimming Lake. Ist damals ein See gewesen, den sie jetzt betoniert haben und eher wie ein Freibad ist, aber keinen Eintritt kostet. Simon’s Schwester wohnt in Naracoorte und von ihr haben wir einen Blue Heeler Welpen bekommen, den wir auf dem Rückweg abgeholt haben. Die Freunde aus Ballarat (aus der Nähe von Melbourne) kamen auch nach Naracoorte und wir sind zusammen nach Hause gefahren. Eine Familie mit 2 Kindern (Zwillinge). Die Mama ist eine Enjo Beraterin genauso wie Annie, wodurch die sich auch kennengelernt haben. Für 5 Tage waren die hier zu Besuch. Wir haben Hasen geschossen, das hier erlaubt ist, weil Hasen eine Plage sind. Ich habe auch einen Hasen geschossen, direkt beim ersten Versuch.
Da es zurzeit recht heiß ist (40°C) sind wir einen Tag zum Strand nach Robe gefahren. Die Fahrt dauerte aber um die 1,5 Stunden. Der „Long Beach“ war richtig schön und wir waren viel im Wasser. Da die Wellen gut waren, waren wir Boogie Boarden. Man hat etwa ein halbes Surfboard und hält sich das vor den Bauch. Sobald die Welle bricht, trägt sie dich bis an den Strand. Allerdings muss man den passenden Moment abwarten. Was für mich am Anfang nicht so einfach war, aber ich wurde immer besser und es macht riesigen Spaß. Leider scheuert man sich dabei leicht die Oberschenkel auf.
Einen Tag haben wir auch komplett im Haus verbracht, weil bei 41°C draußen, kann man nicht viel machen und es war leider zu windig für den Strand.
Als die Familie wieder abgereist ist, hat sich Annie mit Dibgy und Bonnie auf nach Robe gemacht. Freunde von denen haben dort ein Strandhaus und dort konnten die für ein paar Tage bleiben. Simon ist mit Oscar 2 Tage später zu einem Wettkampf gefahren. Somit war ich für ein paar Tage alleine.
Die Zeit habe ich genutzt um die Schultüten zu basteln und die Ruhe genossen. Natürlich hatte ich meine täglichen Aufgaben und ein paar Spezialaufgaben, wie das Gemüsebeet von Unkraut befreien.
Den Rest der Ferien haben wir noch ein paar Tage am Strand oder am Swimming Lake verbracht, den einen oder anderen Geburtstag gefeiert und zuhause viel Spaß gehabt.
Kurz bevor die Schule losging, mussten wir zur Schule die Schulgebühren bezahlen, die Schuluniform und die Hefte und Stifte abholen. In Australien entscheidet der Lehrer von jedem Fach was die Schüler an Hefte, Stifte usw. brauchen. Die Liste wird dann zu einem Shop gegeben und die bereiten alles vor. Wir mussten dies dort abholen und dafür bezahlen. Somit hat jedes Kind die gleichen Sachen.
Digby war total aufgeregt, weil es für ihn hieß, dass es endlich losgeht.
Am 26.01 war Australia Day. Der Nationalfeiertag in Australien. Das Dorf hatte ein kleines Programm organisiert. Abgesehen von Ehrungen und Reden, wurden auch ein paar Sachen vorgestellt. 3 Kids haben eine Lasso Show gezeigt und Shannon, der World Champion im Schafe scheren hat einen Teil seiner Training Schule demonstriert. Ein paar Bilder von lokalen Künstlern wurden auch ausgestellt.
Da Oscar’s neue Schule in Adelaide ist und er bei Freunden in Hahndorf wohnen wird, ist er einen Tag vor Schulbeginn mit Simon dorthin. Zum Frühstück gab es deswegen Pancakes und ich habe meine Schultüten verteilt. Die sind super angekommen und die freuen sich immer, wenn man etwas von der deutschen Kultur erklärt.
Der erste Schultag für Digby stand nun auf dem Plan. Die haben hier keine spezielle Einschulung wie wir. Die Mütter bringen die Kids am ersten Tag in die Klasse und danach gehen die sofort wieder. Das Klassenzimmer sah etwas aus wie im Kindergarten. Viel Bilder und Buchstaben- und Zahlenreihen an der Wand. Die Tische waren klein und rund und alles noch sehr spielerisch ausgerichtet. Aber die beginnen die Schule auch schon mit 5 Jahren. Ist vielleicht etwas vergleichbar mit unserer Vorschule.
Für Digby waren die ersten 2 Wochen richtig anstrengend. Er war immer total müde. Er musste jetzt jeden Tag früh aufstehen. Kindergarten hatte er sonst nur 3,5 Tage in der Woche. Deswegen war er sehr quengelig und schnell am Weinen.
Nach 7 Wochen hieß es diesmal wirklich Abschied nehmen für eine lange Zeit.
Ich hatte wieder eine wunderbare Zeit. Viel gelernt, Temperaturen über 40° überlebt, neue australische Lieblingsserien gefunden, geholfen Rinder zu impfen, beim Sortieren von Schafswolle geholfen und einen halben Panikanfall bekommen, als ich durch ein riesen Spinnennetz inklusive Spinne gelaufen bin. Man weiß ja nie was hier gefährlich ist und was nicht.
Doch jetzt ist es Zeit meine richtige Familie zu sehen. Den Laura und Christine sind auf dem Weg. :)