Vanlife Stories
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In Frankreich angekommen

Veröffentlicht: 10.10.2021

Der wichtigste Moment ist immer gerade jetzt. So lautet das Motto meines Reiseblogs. Und trotzdem ertappe ich mich gerade dabei, diverse Dinge aufzuschieben... So türmen sich schon nach der 3. Nacht die ungewaschenen Teller und Schüsseln in meiner Kühltasche... der USB-Anschluss funktioniert immer noch nicht... und auch zum Schreiben meines ersten Blogartikels warte ich auf den richtigen Moment. Doch eigentlich weiß ich ja, wann der richtige Moment ist, nämlich nach meiner morgendlichen Routine, die im Idealfall aus schwimmen gehen, Meditation, Tee und Kaffee kochen und frühstücken besteht. All das gabs gerade + eine erste Begegnung mit meinen Nachbarn (siehe unten). Also, Laptop aufgeklappt und los geht ;)

Obwohl heute erst der 3. Tag ist, habe ich das Gefühl, schon länger unterwegs zu sein. Mein 100% Vanlife begonnen habe am Donnerstagnachmittag, nachdem ich endlich alle 7 Sachen (oder eher so um die 1.000 Sachen...) in den Bus gepackt hatte. Ein Gefühlsmix aus Freude, Aufregung und Freiheit macht sich breit. Ich kann es noch nicht so richtig glauben, dass nun tatsächlich der Moment gekommen ist, an dem ich mich auf die große Reise begeben würde.

Doch bis die Reise nach Frankreich wirklich losgeht, vergeht doch noch ein ganzer Tag. Noch ein Besuch bei Sarah mit erster Nacht im Camper am Kaiserstuhl, ein spontanes Frühstückstreffen mit Chris, ein Überraschungsbesuch bei meinen Sutter-Kollegen und die letzten Einkäufe, bevor ich dann tatsächlich deutsches Territorium verlasse.

An einem See bei Belfort mache ich eine Pause und fahre mit dem Fahrrad einmal drum herum, natürlich auch mit einer nassen Erfrischung ;)

Belfort kenne ich ja noch aus meinen Karlsruher Zeiten, als ich mit meinen Erasmus-Freunden hier während eines Festivals war. Ich laufe kurz die Festung hoch, um einen abendlichen Blick auf die Stadt zu genießen.

Als ich weiter fahre ist es schon dunkel. Da ich Mautstraßen vermeide, führt mich die Route durch die Pampa, was die Fahrt nicht gerade angenehm in der Nacht macht. In einer 137-Seelen-Ortschaft namens Provenchére sehe ich einen kleinen Parkplatz, der mich zum Nächtigen einlädt.

Am nächsten Tag fahre ich weiter durch schöne Landschaften bis nach Dole, einer kleinen Stadt mit historischem Stadtkern, die trotz Samstag sehr ruhig ist und mich beim Flanieren bei sonnigen Herbstwetter mit neuer Energie versorgt.

So entspannt fahre ich weiter und lasse mich von Tasty Katy, einem meiner neuen Lieblings-Podcasts, inspirieren, abwechselnd mit französischem Radio, um mich langsam auch mal wieder mit der Sprache vertraut zu machen.

Ich fahre bis zum Parkplatz am Plage de Bellecin. In dieser Nacht schlafe ich wie ein Baby, in absoluter Stille, und wache über dem wolkenverhangenen See auf. Er erinnert mich sehr an den Schluchsee (auch von den Temperaturen ;-)). Wunderschön, idyllisch und glasklar. Es überrascht mich, dass heute am Sonntag der Parkplatz selbst am Nachmittag immernoch nicht halb gefüllt ist. 

Ich bin froh, dass ich heute morgen die Initiative ergriffen und meine Camping-Nachbarn angesprochen habe. Immerhin stehen wir beide alleine auf dem menschenleeren Parkplatz. Im Nachhinein habe ich ihnen so den Schritt abgenommen, mich zu fragen, ob sie mich kurz in die Stadt zur Metzgerei zu fahren, um Essen für den Hund zu kaufen. Ihr Auto ist sein einiger Zeit kaputt und nun "wohnen" sie schon seit einiger Zeit hier am See in ihrem Wohnwagenanhänger...

Ich fahre Florianne in die Stadt und wir unterhalten uns teil auf Französisch, teils auf Deutsch und ich merke schon, wie mein eingerostetes Französisch langsam wieder zum Leben erwacht. :-)

Ich war zwar schon am Tag zuvor einkaufen, nutze die Gelegenheit trotzdem, nach regionalen Besonderheiten im Supermarkt Ausschau zu halten. Ich presse mir einen frisch gepfressten O-Saft und kaufe Créme de marron (eine gute Alternative zu meinem geliebten Erdnuss- oder Mandelmus). Florianne schenkt mir als kleines Dankeschön für den Fahrservice ein Baguette. Spätestens jetzt bin ich in Frankreich angekommen :-D



Antworten (1)

Christoph
Schön erfrischender erster Beitrag von deiner langen Reise 👍🏽😊 Besonder der See bei Bellecin und Dein Frühstück sind der Hammer 😘

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