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Never stop exploring

Veröffentlicht: 23.01.2023

Meine Mutter hat mir heute einen Instagram Beitrag mit den 10 beliebtesten Reisezielen 2022 geschickt. Vier von zehn habe ich dieses Jahr besucht (New York, Barcelona, Madrid und Paris) und irgendwie kann ich das nicht glauben. Wenn Julia im Januar das nur gewusst hätte. Vor 2 Wochen war ich für drei Tage in Madrid und sechs Tage in Paris. Besonders Paris fand ich toll, denn ich habe endlich meine beste Freundin Jana wiedergesehen. Solange wie dieses Jahr waren wir noch nie getrennt. Das Wiedersehen war umso schöner. Die Anreise war stressig, denn mein Flug hatte Verspätung und der Bus vom Flughafen hat ewig gebraucht. Im Feierabendverkehr von Paris wäre ich nicht gerne Busfahrer. Ich musste dann noch eine halbe Stunde mit meinem Koffer durch Paris irren, um zu ihrem Arbeitsplatz zu kommen. Ich habe die Metro Station nicht gefunden. Naja, Google Maps und ich waren noch nie Freunde. Als ich endlich angekommen bin hat sie mich vor lauter Freude fast umgerannt und der Pförtner, dem ich zuerst vor lauter Überforderung „Hola“ gesagt habe, dachte wir wären Schwestern. Wir sind dann zum Eiffelturm gelaufen und Jana hat netterweise meinen Koffer genommen. Den Eiffelturm glitzern zu sehen war eine tolle Belohnung und ich hab direkt 1000 Fotos geschossen. Sie hat mich durch Paris geführt und wir waren echt noch ziemlich lange unterwegs. Spanische Temperaturen haben mich verweichlicht, mir war leider wirklich arschkalt. Doch der leckere Crêpe hat mein Herz erwärmt. Angekommen in Janas Wohnung haben wir einen schlechten Weihnachtsfilm geschaut, Kekse gesnacked und noch ewig gequatscht. Leider musste Jana am nächsten Tag arbeiten, aber ich hab mich auch gut alleine beschäftigt. Diesmal konnte ich Google Maps schon besser handeln, ohne Probleme bin ich in die Metro gestiegen und dann in der Nähe der L‘Orangerie ausgestiegen. Rund herum ist ein Park, durch den ich in Ruhe spaziert bin. Dort konnte man super gut den Eiffelturm sehen und ich habe süße Enten beobachtet. Es war nach wie vor ziemlich kalt, meine Hände waren kälter als jeder Eiswürfel. Ich konnte kostenlos in die L‘Orangerie. Das ist fast bei jedem Museum in Paris so, wenn man EU Bürger und unter 25 ist. Ich habe für etwa 1,5 Monets Wasserlilien und andere Künstler bestaunt. Ich liebe Museen, dort könnte ich Stunden verbringen und würde mich nicht langweilen. Gerade Monet und Van Gogh haben es mir sehr angetan. Da bin ich in Paris auch voll auf meine Kosten gekommen, nicht nur Monets Wasserlilien habe ich gesehen, sondern auch Vincent Van Goghs berühmtes Selbstporträt und weitere Werke, die allerdings im Musée de Orsay hängen. Nachdem ich einigermaßen satt gesehen habe, bin ich auf die Champ Élysée gegangen. Alle Geschäfte der Luxusmarken waren toll weihnachtlich dekoriert. Zwar konnte ich mir da nichts leisten, aber es war schön zum Anschauen. Leider hat sich der Hunger gemeldet und ich war gezwungen ein überteuertes Sandwich und Cappuccino zu kaufen. Überraschenderweise war es ziemlich lecker und ich saß drinnen im Warmen. Das Klischee, das Franzosen kein Englisch können stimmt leider schon irgendwie. Bestellen war eine Herausforderung. Auch im Museum wurde ich von einem älteren Herren angesprochen, nur leider war die Unterhaltung sehr kurz aufgrund der Sprachbarriere. Jana hatte dann auch endlich mal Schluss und wir waren zusammen mit ihrem Arbeitskollegen auf dem Arc de Triomf (auch kostenlos!). Das war ziemlich cool, man hatte eine tolle Aussicht. Danach waren wir noch mit einer riesengroßen Gruppe auf dem Weihnachtsmarkt, wo ich mit meinem Spanisch flexen konnte, weil einer gebürtiger Spanier war. Janas Freunde waren nett und aufgeschlossen also fiel es mir nicht so schwer mich mit ihnen zu unterhalten, auch wenn ich am Anfang etwas schüchtern war. Zu meiner Überraschung fiel es mir aber leicht, die Schüchternheit abzulegen und ich war deswegen auch stolz auf mich. Vor einem halben Jahr wäre mir das deutlich schwerer gefallen aber ich bin durch das FSJ eindeutig offener geworden. Überteuerten Glühwein (9€!!!) habe ich mir nicht gegönnt, dafür aber Nonnenfürze (aka Quarkbällchen mit Schoki). Der Weihnachtsmarkt war eindeutig nicht mit deutschen zu vergleichen. Nachdem wir uns mehrmals verloren haben, hatten wir irgendwann genug und ein paar sind nach Hause gegangen. Jana, ihr Arbeitskollege und ich sind dann noch zu einer Bar, auf dem Weg haben wir deutsche Banger und Weihnachtslieder gesungen, um die Kälte zu vertreiben. Wir haben zwei Bars einen Besuch abgestattet und in der zweiten Bar hab ich’s durchgezogen komplett nur auf Spanisch mit dem Kellner zu reden, das ging sogar besser als Englisch. Der Abend war sehr entspannt und schön. Jana und ich haben den schlechten Weihnachtsfilm noch zu Ende geschaut, gekuschelt und geschlafen.

Am nächsten Tag bin ich wieder sehr spät aufgestanden, denn wir waren auch noch lange wach. Ich bin ganz entspannt einfach an irgendeiner Metro Station ausgestiegen und bin durch die Gegend gelaufen. Ich wollte frühstücken, aber es war schon 13:30 was ich aber irgendwie verpeilt habe. Ich bin in ein total nettes Bistro gegangen und hab selbstbewusst das Frühstücksmenü bestellt, was dann leider nicht ging, stattdessen habe ich einen Salat und croque monsieur gegessen. Neben mir saßen zwei ältere Damen, sie waren sehr gut gekleidet und total süß. Sie haben versucht mit mir zu reden aber das Gespräch war ebenfalls recht kurz. Guten Appetit konnten wir uns trotzdem irgendwie wünschen. Danach bin ich etwas shoppen gewesen für Weihnachten. In Paris ist leider wirklich alles teuer, aber ich habe schöne Sachen gefunden. Aufeinmal war’s dann schon 18:30 und ich habe mich wieder mit Jana und ihren Arbeitskollegen getroffen. Wir waren im Musée de Orsay, dort ist gerade die Munch Ausstellung. Ich kannte schon einige Bilder von ihm, aber sie in echt zu sehen ist was ganz anderes. Besonders an dem Abend war, dass das Museum bis neun geöffnet hatte und es ein Orchester gab, dass die Ausstellung musikalisch untermalt hat. Es war wirklich beeindruckend und die Musik hat mich tatsächlich sehr bewegt. Der Tag wurde dann nur noch perfekter als Jana und ich Twilight geschaut haben und wie die anderen Tage auch bis in alle Ewigkeit gequatscht haben. Es tat gut mal nicht nur über mein FSJ zu reden, oder Dinge die mich belasten sondern einfach auch über scheinbar unnötiger Kleinigkeiten. Die Anwesenheit von Menschen die einen verstehen und wirklich gut kennen ist einfach nur eine Wohltat (falls du das gerade liest Jana: Kuss auf die Nuss).

Tag drei sah nicht anders aus als Tag eins und zwei von der Routine her, ich habe erst spät die Wohnung verlassen. Diesen Tag habe ich es auch etwas ruhiger angehen lassen, weil ich wirklich müde war von den Tagen davor. Ich bin die Seine entlang gegangen bis zu Notre Dame, dort war ich wieder auf einem Weihnachtsmarkt, der sogar echt ganz schön war. Dann war ich im berühmt berüchtigten Buchladen „Shakespeare and Company“, wo so ziemlich jeder Autor, der was auf sich hält schonmal war. Der Buchladen war wirklich schön und oben war ein Bereich zum Lesen, wo ich eine Geschichte über einen Regenschirm in Paris gefunden habe. Danach war ich wieder in einem Bistro, wo ich die schärfste Arrabbiata Pasta ever gegessen habe. Mein Mund stand in Flammen. Ich hab ganz entspannt Fußball geschaut dort und bin dann nach Hause gefahren. Das war leider nicht do entspannt, denn die Metro wurde umgeleitet. Es hat sich erneut bewiesen, dass Franzosen kein Englisch können. Ich bin also recht hilflos aus der Metro wieder ausgestiegen, als ein Junge in meinem Alter mich angesprochen hat. Er war sehr hilfsbereit, konnte Englisch, Spanisch und ein bisschen deutsch und er hat mich gerettet. Ohne ihn hätte ich zweimal umsteigen nicht überlebt. Ich hab dann in der Wohnung weiter Fußball geschaut bin aber eingeschlafen und erst wieder wach geworden als Jana da war, wir haben uns wieder einen entspannten Abend gemacht.

Neuer Tag, neue Aufnahmefähigkeit für Kunst. Ich bin zum Haus Rivoli 59 gefahren, ein riesiges Kunsthaus wo alle möglichen Künstler ihre Kunst ausstellen und verkaufen. Das Haus ist ziemlich bunt und verrückt, aber das mochte ich. Ich war am nächsten Tag sogar nochmal drin. Danach habe ich mir McDonalds reingezogen, aber auch das war überteuert. Dafür war das rumlaufen gratis und ich wurde Zeuge einer Querdenker-Demo. Idioten scheint es überall zu geben. Shoppen war auch wieder angesagt, denn Weihnachten war nicht in weiter Ferne. Genau wie am Tag davor bin ich dann in Janas Wohnung zu einer Serie eingeschlafen, bin aber voller Elan mit ihr in eine Bar gegangen. Es war das Halbfinale der Fußball WM Frankreich versus England. Frankreich hat zum Glück gewonnen und die Stimmung war bombenmässig, wir haben mit den Leuten auf der Straße gefeiert und gesungen. In der Bar wurden wir von Italienern auf mehrere Drinks eingeladen, was nett war. Wir haben uns gut unterhalten und konnten den Abend genießen. Ich habe alle möglichen Cocktails probiert und Jana auch. Zu Hause haben wir dann sofort unsere Äuglein zugemacht, denn der vorletzte Tag sollte auch in vollen Zügen ausgekostet werden.

Mein letzter ganzer Tag in Paris… ich war schon etwas traurig aber immerhin hatte Jana an diesem Tag frei und wir konnten Quality time zu zweit verbringen. Wir waren in der Galerie Lafayette, die von innen wunderschön im Jugendstil designed ist und mit einem fetten Weihnachtsbaum geschmückt war. Wir haben uns Freundschaftsketten gekauft und die tolle Aussicht von ganz oben genossen. Die Sonne hat geschienen und es war einfach nur perfekt. Ich hatte einfach nur gute Laune und konnte nicht aufhören zu lächeln. Dieser Tag war nochmal besonders, weil wir soviel Zeit zu zweit hatten. Der flow war perfekt. Wir sind durch Paris gestreift und dabei auf eine Band getroffen, die super gut gespielt haben. Ihnen zuzuhören war cool und ich habe ihnen sogar einen Euro gegeben. Wir sind dann abends auf die mehr oder weniger hirnrissige Idee gekommen, die Nacht durchzumachen und wir haben alle Twilight Filme zu Ende geschaut, weil ich morgens sehr früh raus musste. Auf dem Seminar vor meinem Freiwilligendienst wurde davor gewarnt, dass man sich von seinen Freunden oder Familie entfremdet aber ich hatte eher das Gefühl, dass das Gegenteil der Fall ist bei uns. Der Abstand hat uns enger zusammenwachsen lassen. Deswegen habe ich beim Abschied auch ein paar Tränen verdrückt aber lange war ich nicht traurig denn dieser Paris Trip war einfach nur perfekt und hat mir viel Kraft für die letzten Arbeitswochen gegeben.

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