Donativo und Moritz

Nach einer sehr ruhigen Nacht in einem richtigen Bett, sind wir heute erst um 6:30 Uhr losgegangen. Um 12:30 waren wir schon etwa 25 km weiter in unserem Zielort Belorado angekommen. Wieder Mal eines von den schönsten Dörfchen hier. Ich habe das Gefühl in Spanien -so ähnlich wie in Italien- durchs Mittalalter zu laufen. Im Donativo haben wir dann glücklicherweise auch noch ein deutschsprachiges Paar aus der Schweiz angetroffen. Die machen hier ihren Freiwilligen-dienst über die Saison. Diese Unterkunft ist an eine katholische Kirche angebunden. So ist auch heute die Kirche unser zu  Hause. Fiona darf mit anderen deutschen Campern im Garten schlafen und ich habe wieder ein tolles Bett für einen Spendenbeitrag. 

Heute haben wir einen ganz besonders moralisch starken 19 jährigen Deutschen getroffen. Von seinem Camino bin ich ziemlich beeindruckt. Moritz ist in Trier, von seiner Haustür, losgegangen. Wenn er in Santiago ankommt, werden es ca 2.500 km sein. Er muss bis 8.November ankommen, da sein Studium beginnt. Er macht mittlerweile um die 40 km täglich und schläft nur in seinem Zelt. Er hat schon 2 Paar Schuhe weggetrampelt, hat nur ein schon löchriges Oberteil, eine Hose und eine Shorts. Alles aus Merinowolle, da er die Sachen kaum oder nicht wäscht. Wandern und Trekking ist seine Leidenschaft und träumt von einem Trail in den Appalachian Gebirge der USA. 

http://www.appalachiantrail.org

Er erzählte über französische Pilgerer mit Eseln und über die so freundlichen Menschen, die die traditionelle Art der Pilgerung schätzen und ihn oft in sein Haus einladen, die Mahlzeiten und Wein mit ihm teilen. 

So hat Moritz eine schöne Stunde mit uns Rast gemacht, Sachen gepackt und wieder weiter gezogen. Buen Camino Moritz!