Elternzeit in USA und Kanada
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vakantio.de/usakanada

Bonjour und Aloha

Veröffentlicht: 16.06.2022

[Diesen Beitrag habe ich vor 8 Tagen verfasst, komme aber erst jetzt dazu, ihn zu veröffentlichen. Den nächsten gibts dann wieder schneller mit viel mehr Bildern von Hawaii.]

Ich sitze hier auf der Veranda unseres Ferienhauses, einige Kilometer vor und unter mir liegt der pazifische Ozean. Maurice schläft friedlich seinen Vormittagsschlaf im Kinderwagen neben mir, Matthias ruht sich drinnen im Bett aus und eine leichte Brise zerwuschelt mir das Haar. Das war die Strapazen der langen Anreise von New York City nach Hawaii allemal wert :) 

Aber immer der Reihe nach, wir waren bei den Niagarafällen stehen geblieben. Danach kamen noch ein paar Stationen, bevor es nach Hawaii ging:

Französisch Kanada vom Feinsten in Montreal

Mit einem kleinen Zwischenstopp am Ontario-See sind wir von den Niagarafällen in Richtung Montreal aufgebrochen. Die Stadt liegt auf einer Halbinsel im Sankt Lorenz Strom, der für seine Stromschnellen bekannt ist. 

Das Autofahren in Montreal war ähnlich nervenaufreibend wie in New York City, zumal hier Ampelsignale genutzt wurden, mit denen ich nichts anfangen konnte. Wenn die Ampel grün blinkt, bedeutet das, dass man sicher links abbiegen kann, weil die geradeaus fahrenden Autos auf der Gegenseite rot haben. Aber Achtung: Diese Regel gilt nur in Quebec. In anderen Teilen Kanadas hat das Blinken keine besondere Bedeutung. 

Riesenrad am alten Hafen von Montreal

Diese wertvolle Information habe ich von Karl, unserem Stadtführer. Karl ist ein Freund von Freunden, war auch schonmal bei uns in Leipzig zu Gast und bietet beruflich Ausflüge in die Wildnis Kanadas an. Für uns hat er seinen freien Tag genutzt, um uns seine Stadt zu zeigen.

Blick auf den Vergnügungspark
Blick auf das Stadtzentrum
Lecker Bagels und Kaffee

Wir spazierten zum alten Hafen, wo wir mit dem Riesenrad fuhren und eine tolle Rundumsicht auf die Stadt bekamen. Anschließend ging es ins hippe Stadtviertel Plateau Mont Royal, wo wir uns belegte Bagels gönnten - eine lokale Spezialität. Gut gestärkt ging es dann mit dem Bus auf den Berg der Stadt, auf dessen Gipfel sich mehrere Friedhöfe, Kirchen und ein schöner Park befinden. Den Abend ließen wir dann auf der Veranda eines Pubs ausklingen. Ins innere von Pubs hat man in Montreal mit Kindern keinen Zutritt. Das Wetter war aber gut genug, sodass wir draußen sitzen konnten.

Botanischer Garten in Montreal

Den nächsten Tag verbummelten wir dann größtenteils im botanischen Garten. Am Abend besuchte ich dann noch das Meditationszentrum, wo ich als einzige Teilnehmerin an einer geführten Meditation teilnahm. Montreal hat viel zu bieten, sowohl kulturell als auch kulinarisch. Wir haben unseren Aufenthalt dann auch kurzerhand um einen Tag verlängert und trotzdem nur einen Bruchteil der sehenswerten Seiten der Stadt gesehen. Für uns ging es dann zurück in die vereinigten Staaten, wo ich mir ein besonderes Ziel ausgesucht hatte.

Besuch beim buddhistischen Weltfriedenstempel

Mit kurzem Zwischenstopp im Städtchen Troy am Hudson River fuhren wir unser nächstes Ziel an, das mir sehr am Herzen lag: Der buddhistische Weltfriedenstempel in den Bergen westlich von New York City.

Unser süßes Bed and Breakfast in den Bergen
Blick auf den Weltfriedenstempel
Der Tempel von innen
Das Rad des Dharma im Dach des Tempels

Wir übernachteten zwei Nächte in einem kleinen süßen Bed and Breakfast direkt am Tempel. Dort in den Bergen sah man kaum Menschen, dafür umso mehr Rehe und andere Wildtiere. Der Tempel ist eine Oase der Ruhe und des Friedens und die Menschen dort waren außerordentlich freundlich und aufgeschlossen. Maurice hat wieder mal alle verzaubert und ich konnte mich über eine Unterweisung zum Thema Gleichmut freuen. Wen es interessiert: Gleichmut ist eine Geisteshaltung, die nicht zwischen Freund, Fein und Fremder unterscheidet, sondern alle Menschen gleichermaßen wertschätzend betrachtet.

Nicht weit vom Tempel befindet sich eine Kultstätte ganz anderer Art: Das Gelände des weltbekannten Woodstock-Festivals. Auch dort sind wir hin gepilgert, haben uns das Museum angeschaut und einen sehr schrägen Pub besucht. Geistig und körperlich erholt wagten wir uns dann nochmal in den Großstadtdschungel von New York City, von wo aus es drei Tage später weiter gehen sollte in Richtung Hawaii.

Der Hippiebus im Woodstock Museum
Blick auf das ehemalige Festivalgelände
Ein weiterer Hippiebus im Garten eines Pubs

Abschied nehmen in New York City

Unser zweiter Aufenthalt in New York City wurde für mich leider etwas überschattet vom Verlust eines Freundes. Am Tag unserer Ankunft trafen wir uns mit eben diesem Freund an einer lokalen Brauerei. Andrew kenne ich seit ca. 3 oder 4 Jahren, wir sind beide Community Manager und im gleichen Netzwerk aktiv. 2019 trafen wir uns dann auch persönlich auf dem CMX Summit in Kalifornien. Dort war Andrew auch Gastredner in meiner ersten Podcastaufnahme. Wir verbrachten einen entspannten Abend bei der Brauerei und Andrew gab uns noch ein paar Tipps für Aktivitäten in der Stadt. Zum Abschied wünschte ich ihm noch viel Erfolg bei seiner Jobsuche. 

Spaziergang auf der Highline
Wolkenkratzer
Riesige Blüten schnüffeln

Den nächsten Tag verbrachten wir hauptsächlich spazieren gehend auf der New Yorker Highline und über die berühmte Brooklyn Bridge (auf Empfehlung von Andrew). Abends gab es dann leckere Japanische Snacks in einer japanischen Bar. Der nächste Tag sollte unser letzter Tag in New York City sein. Der Mietwagen musste abgegeben werden, anschließend wollten wir das Metropolitan Museum of Art besuchen und uns abends mit meinen Freunden Jamie und Jeremy zum Essen treffen.

Die Brooklynbridge
Spaziergang über die Brooklynbridge mit hunderten anderer Touristen

Tja und dann erreichte mich die schreckliche Nachricht: Am Mittwoch, dem Tag nach unserem Treffen mit Andrew, wurde Andrew von einem SUV überfahren und hat es leider nicht überlebt. Andrew war auf einem Fahrrad unterwegs gewesen und die Fahrerin des Wagens stand unter Drogen und hatte keinen Führerschein. Weitere Details erspare ich euch. Ich hab einige Tage gebraucht, um überhaupt zu realisieren, dass die Person, mit der ich noch vor wenigen Stunden nett geplaudert habe, nun nicht mehr lebt. Andrew wurde 33 Jahre alt. Also, Leute, seid lieb zueinander, denn ihr wisst nie, ob es das letzte Mal ist, das ihr euch seht.

Und damit dieser Eintrag mit einer positiven Note endet, lasst mich euch noch etwas von Hawaii erzählen...

Aloha im Paradies

Um in dieses Paradies zu kommen, mussten wir zunächst eine 20-stündige Anreise in Kauf nehmen. Sechs Stunden Flug nach Seattle, einige Stunden Aufenthalt am wirklich schönen Flughafen, gefolgt von weiteren fünfeinhalb Stunden Flug nach Kailua-Kona auf Big Island, Hawaii. Maurice hat Start und Landung diesmal wesentlich besser verkraftet. Und auf dem ersten Flug war er sehr ruhig. Der zweite Flug war etwas herausfordernder, aber mit viel Geduld, Rumtragen und Verstecken auf der Toilette, um ungestört ein Schlaflied singen zu können, ging es dann auch irgendwann.

Unsere erste Unterkunft nannte sich Surfer's Paradise. Oberhalb des Ortes Kona, unweit des Flughafens gelegen boten sich uns traumhafte Ausblicke auf das Meer und erträgliche Temperaturen zum Schlafen. Außerdem jede Menge Geckos, Coqui Frösche, Hunde, Pferde, Ziegen, Hühner und Katzen :D Wir ließen es ruhig angehen und schlenderten durch Kunstgalerien, kauften ein paar Notwendigkeiten und bewunderten unseren ersten Sonnenuntergang am Strand (den Maurice komplett verschlief).

Erster Sonnenuntergang auf Hawaii
Gleich ist sie weg

Am zweiten Tag zog es uns in den Dschungel etwas weiter den Berg hinauf und wir wanderten 90 Minuten durch riesige Farne und Ingwerwurzeln. Gegen Abend stöberten wir durch die Souvenirläden und bestaunten die Darbietungen der Tänzer des Resorthotels am Hafen.

Farne betatschen auf der Wanderung durch den Dschungel

Gestern ging es dann weiter Richtung Süden mit Zwischenstopp am Strand. Matthias und ich wechselten uns ab mit Fische gucken im Meer und Maurice erfreute sich am Sand. Unsere jetzige Unterkunft liegt auf einem erkalteten Lavastrom und bietet traumhafte Ausblicke auf das Meer. Außerdem haben wir eine Außendusche und einen Whirlpool zur ständigen Verfügung. Das Anwesen, auf dem unser Häuschen steht, gehört zu einer Gärtnerei, dementsprechend sind wir umgeben von den schönsten tropischen Pflanzen. Hier ist es außerdem weniger luftfeucht als im Dschungel, das heißt, es gibt weniger Mücken. Der perfekte Ort, um übermorgen meinen Geburtstag hier zu verbringen :)

Unsere Außendusche
Blick von unserer Veranda

Das soll es nun erstmal von uns gewesen sein. Gleich geht es wieder an den Strand und auf eine Kaffeeplantage oder was auch immer uns spontan einfällt. Der nächste Eintrag kommt dann vermutlich aus Vancouver.

Aloha, ihr Lieben!

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