Elternzeit in USA und Kanada
Elternzeit in USA und Kanada
vakantio.de/usakanada

Woche 2: Tiere, Kunst und Wassermassen

Veröffentlicht: 21.05.2022

Nun sind wir etwas über zwei Wochen unterwegs und so langsam werden wir routinierter, wenn es ums Einpacken, Auspacken und das Timing der Mahlzeiten für Maurice geht. Einen touristischen Höhepunkt hatten wir auch schon dabei und ich lerne beim Fahren auf amerikanischen Straßen weiter dazu. Aber nun erst einmal der Reihe nach...

Unser Rhythmus

Wir haben uns darauf eingependelt, dass wir drei Nächte an einem Ort bleiben, bevor wir weiter ziehen. Auf diese Weise schaffen wir in den drei Wochen unseres ersten Rundtrips ganz entspannt die Route von New York über Pennsylvania, die Niagara Fälle, Montreal und durch Vermont wieder zurück nach New York. Unsere bisherige Route habe ich euch mal als Screenshot von Google Maps hier mit in die Bilder gepackt:

Unsere bisherige Reiseroute im Überblick

Gerade sind wir in einem kleinen Fischerdorf namens Pulaski am Ontario See. Blöderweise kann man hier keinen leckeren Räucherfisch kaufen, weil die Leute ihren Fisch alle selbst fangen und räuchern. Unsere Unterkunft ist so ne richtige Fischer- und Jägerbude im Erdgeschoss eines großen Holzhauses mitten im Nirgendwo. 

Autofahren auf amerikanischen Straßen

Die erste Lektion, die ich auf den Straßen Manhattans machen durfte: Die Hupe gehört hier definitiv dazu. Ständig wird gehupt, um zu grüßen, auf etwas hinzuweisen, sich Platz zu machen oder seinem Ärger Luft zu machen. Letzteres klingt in etwa so: tuuuuuuuuuuuuuuuuuuut. Also einfach die Hand auf der Hupe lassen. Hat hinter mir jemand gemacht, als ich auf der falschen Abbieger-Spur stand und nicht einfach weiter gefahren bin.

Nächste Lektion: Achtung, Schulbus! Wenn dir ein Schulbus entgegen kommt und vorne oben die Lichter blinken, er stoppt und sein Stopschild ausfährt, solltest du stehen bleiben auch wenn du auf der entgegengesetzten Fahrbahn fährst. Kennt man bei uns in Deutschland nicht so und ich bin auch prompt weiter gefahren, was mir ein wütendes Hupkonzert des Schulbusfahrers einbrachte.

Geschwindigkeitsbegrenzung: Auf den Autobahnen, hier Interstates genannt, gilt in der Regel das Tempolimit von 65 Meilen pro Stunde. Nur hält sich da kaum einer dran. Auf der anderen Seite ist die amerikanische Polizeit mega streng und sammelt gerne Raser ein. Ich kann mir diese ständige Überschreitung des Geschwindigkeitslimits nur so erklären, dass die Fahrer hier wissen, wo die Geschwindigkeitskontrollen stattfinden und nur dort langsam fahren. Google Maps sagt mir auf jeden Fall immer voraus, wenn es an der Strecke einen Blitzer gibt. Das ist dann in der Regel ein Polizeiauto am Straßenrand. Stationäre Blitzerkästen scheint es hier nicht zu geben.

Besuch bei meiner Jakobsweg-Freundin Kate in Harrisburg

Als ich im Herbst 2019 den Jakobsweg ging, lernte ich eine junge Amerikanerin namens Kate kennen, mit der ich eine große Strecke des Weges gemeinsam ging. Kate und ich sind stets in Kontakt geblieben und so war es klar, dass wir ihr einen Besuch abstatten würden, wenn wir in die USA kommen. 

Kate wohnt in der Hauptstadt des Staates Pennsylvania: Harrisburg. Diese liegt an einem sehr breiten und nicht besonders tiefen Fluss namens Susquehanna und Kates Haus liegt wiederrum nur einen Katzensprung vom Flussufer entfernt in einer sehr hübschen Wohngegend. 

Ich habe mich riesig gefreut, Kate mal wiederzusehen. Ihr Haus ist super gemütlich eingerichtet und wir haben viel Zeit auf ihrer Terrasse verbracht. Ansonsten haben wir uns ganz gemütlich Harrisburg angesehen, leckeres Essen auf dem Wochenmarkt gegessen, das Bier der lokalen Brauereien gekostet und einen Ausflug in den nahe gelegenen Wild Woods Park gemacht, wo wir viele Schildkröten, Vögel und Amphibien beobachten konnten.

Blick aufs Capitol in Harrisburg
Der Broadway Market in Harrisburg
Kunst im Wild Woods Park bei Harrisburg
Kunst im Wild Woods Park bei Harrisburg
Kunst im Wild Woods Park bei Harrisburg
Schildkröten beim Sonnenbaden
Der weit verbreitete Blackbird
Kröte oder Frosch?

Der Abschied von Kate fiel mir schwer, es ist schön, wenn man in der Fremde Freunde hat, die einen willkommen heißen und wertvolle Tipps parat haben. So entschlossen wir uns, basierend auf den Tipps von Kates Freunden in Kanada, nicht auf der kanadischen Seite den Ontario See zu umfahren, sondern auf der amerikanischen Seite zu bleiben. Hauptgründe: Der Verkehr in Toronto ist die Hölle und sollte gemieden werden und das Benzin in Kanada ist teurer als in den USA.

Zweites touristisches Highlight (nach New York City): Die Niagarafälle

Auf dem Weg Richtung Niagarafälle kehrten wir noch in einem AirBnB an den Fingerlakes ein. Diese Seen heißen so, weil sie auf der Karte wie die Finger einer Hand aussehen. In dieser Gegend gibt es mega viele Weingüter und Craftbeer Brauereien. Einige davon haben wir besucht. Aber auch die Kultur kam nicht zu kurz: Wir besuchten das Corning Museum of Glass, welches uns von Kate wärmstens empfohlen wurde. Wir wurden nicht enttäuscht, die dort ausgestellten Kunstwerke waren sehr sehenswert:

Glaskunst im Corning Museum of Glass
Glaskunst im Corning Museum of Glass
Glaskunst im Corning Museum of Glass
Ein in Glas gegossener Roboter
Ein Luchs aus Glas, basierend auf einer Skizze von Albrecht Dürer

Unser Gastgeber Joe ist Musiker und hat ausgesorgt, weil ein Lied seiner Band als Titelsong für die UFC dient: https://youtu.be/Gs6Vs32b63Q Seine Farm ist sein Hobby und das AirBnB-Häuschen auf dem Grundstück ebenso. Joe hat uns seine Farm gezeigt und Maurice war entzückt von den Hühnern (das beruhte, glaube ich, auf Gegenseitigkeit):

Maurice geht auf Tuchfülung mit den Hühnern

Joe stammt gebürtig aus dem Ort Niagara Falls und warnte uns eindringlich davor, uns zu weit von der touristischen Gegend zu entfernen. Es sei dort ziemlich runtergekommen und gefährlich. Ihr habt es vielleicht in den Nachrichten mitbekommen - keine 20 Meilen von Niagara Falls entfernt gab es in der Stadt Buffalo kürzlich erst einen Amoklauf, dem viele Amerikaner mit dunkler Hautfarbe zum Opfer fielen. Wir haben von der gefährlichen Stimmung nichts mitbekommen, aber unser Hotel war auch sehr nah an den Wasserfällen und somit außerhalb des kritischen Bereiches.

Die Niagarafälle sind ein fantastisches Naturschauspiel, das man gesehen haben muss. Schon knapp einen Kilometer vor den Wasserfällen beginnen die Stromschnellen des Flusses und dieses Rauschen begleitet einen dann auch konstant. Wir haben das letzte Schiff des Tages erwischt, um mitten rein zu fahren in die Wasserfälle. Auf Anraten der Crew blieben wir im unteren Deck und auch dort wurde man nass genug. Maurice wusste nicht so recht, was er davon halten sollte, ich habe ihn mit Liedchen und Scherzchen beruhigt und dann schlief er einfach ein, haha.

American Falls vom Boot aus gesehen
Horseshoe Falls in der Ferne
American Falls
American Falls, im Hintergrund der Observation Tower
American Falls mit Blick Richtung Horseshoe Falls
Horseshoe Falls

An den Niagarafällen blieben wir nur eine Nacht, weil es in der Gegend sonst nichts weiter zu sehen gibt. Die lange Strecke nach Montreal teilen wir in der Hälfte und so kommt es, dass wir jetzt im Fischerdorf Pulaski gelandet sind. Hier sagen sich Fuchs und Hase gute Nacht und es gehört zum guten Ton, zu jagen und zu fischen. Morgen geht es dann weiter Richtung Montreal, wo wir eine kleine Wohnung im Viertel Hochelaga für drei Nächte gemietet haben. Unser Bekannter Karl, der ebenfalls in diesem Viertel wohnt, wird uns dann die Stadt zeigen (praktischerweise ist er von Beruf Stadtführer).

Das nächste Update gibt es dann entweder kurz vor unserer Abreise nach Hawaii oder von Hawaii. Wenn euch bestimmte Aspekte unserer Reise besonders interessieren, schreibt es uns gerne in die Kommentare und ich gehe dann im nächsten Beitrag darauf ein.

Antworten (1)

Christin
Ich möchte bitte viele Bilder von Hawaii.

USA
Reiseberichte USA