Veröffentlicht: 15.02.2022
Das Frühstück hier ist wirklich so toll wie die Snacks zur Weinprobe. Viel Liebe zum Detail. Nur dieses dämliche Plastikgeschirr und Plastikbesteck nervt unendlich. Ich packe mein Camping Messer Set aus und boykottiere diese sinnlose Ressourcenverschwendung wenigstens minimal.
Tom und Jen wollen heute ein wenig Zweisamkeit genießen und so mache ich mich mit Rose alleine auf den Weg in die Stadt auf. Wir schauen das French Quarter von Charleston an - eine einzigartige Ansammlung von historischen Häusern, die alle total gepflegt und wunderschön aussehen. Nach 2 Stunden Staunen treffen wir uns dann im Hotel, um eine Plantage zu besichtigen, die auf dem Weg liegt.
Und die hat es dann wirklich in sich. Umgeben von wunderschöner Landschaft kann ich mich an den Bäumen und an der Szenerie kaum satt sehen. Als ich am Fluss entlang laufe sehe ich zwei Alligatoren am Rand liegen. Zwar weit entfernt aber immer noch deutlich zu erkennen und es ist schon beeindruckend diese Tiere hier in freier Wildbahn zu sehen. Die Führung durch das Haus ist interessant allerdings völlig ohne Details über die Sklaverei, die ja einen Teil der Historie ausmacht. ich vermute fast, dass man das absichtlich ausschließt um die Schönheit der Dinge die wir hier besichtigen nicht zu beeinträchtigen.
Die Fahrt nach Abbeville, unserem nächsten Domizil, ist dann doch anstrengend - vor allem für Tom der durchgehend fährt. Wir kommen auch dementsprechend spät an und können trotzdem noch das historische Hotel bewundern in dem wir heute unterkommen. Hier soll es auch spuken.
Bevor wir uns gruseln gehen wir um die Ecke ins Wing 101, einem typischen amerikanischen Restaurant mit Bar und Booths, wo wir uns unter der herzlichen Betreuung von Reyna niederlassen. Die Atmosphäre ist sehr rustikal und ein völliger Kontrast zu gestern. Aber dass was sie tun machen sie gut und so genieße ich neben Bier aus der Dose die besten Wings bisher in den USA.
Ich treffe die Restaurantmanagerin unseres Hotels, welches montags geschlossen ist, an der Bar, und sie gibt mir bekannt, dass es in Zimmer 4, 8 und 10 spuken soll. Wir haben 11 und 20. Also Pech gehabt. Reyna erzählt uns, dass sie bald heiraten wird. Das hat nun überhaupt nix gruseliges und freut uns alle.
Nachts wache ich ein paar mal auf und kein Geist ist weit und breit zu sehen. Aus Zimmer 10 nebenan hört man auch nix. Es ist ziemlich kalt geworden und die Heizung ist nicht an. Also friert es mich auch ohne Gespenst. Amerikanische Decken sind ja fast immer nur ein Laken.