Veröffentlicht: 08.03.2022
Es ist zwar kalt heute Morgen aber Schnee ist nicht gefallen. Das Motel ist wirklich toll, aber das Frühstück kann man vergessen. Ich hole mir zwei Toasts und einen Kaffee. Und nachdem an einem Tisch deutsch gesprochen wird, esse ich die in meinem Zimmer. Man muss ja nicht überall mitreden. Mir hat das Geschnatter schon wieder gereicht. Überinteressierte nenne ich sie mal. Jedenfalls hab ich das aus der Konversation herausgehört.
Nicht weit von hier liegt Natural Bridges, ein Areal welches drei große natürliche Steinbögen enthält. Ähnlich wie im Arches Nationalpark, nur erdgeschichtlich viel älter. In dem Park bin ich der einzige. Ein kleiner Loop führt mich an alle dieser Naturwunder und sie sind beeindruckend. Der Wind ist allerdings beißend kalt. Hier auf diesem Hochplateau liegt auch immer noch richtig viel Schnee.
Ich fahre eine kurze Strecke zurück und biege dann rechts auf die 261 ab. Mich wundern die Schilder, auf denen gewarnt wird, dass man diese Straße auf keinen Fall mit einem großen Auto fahren soll. Oder mit einem RV oder Lastwagen. Es sieht doch alles völlig normal aus. Na gut ein paar Kurven gibt es schon. Aber doch nichts was man nicht bewältigen kann. Wie ich mich doch irren sollte.
Nach einer halben Stunde komme ich bei Moki Dugway an. Und ab hier wird es ganz anders. Die Straße wird zu einer Schotterpiste, einer engen Schotterpiste, und es geht steil bergab. In zahlreichen Haarnadelkurven windet sich der Weg die fast senkrechte Felswand hinunter. Die enge straße ist manchmal nur breit genug für ein Auto. Und links und rechts geht es ohne Leitplanke senkrecht hinunter. Da wird selbst mir ein wenig schwindlig. Aber die Aussicht ist einfach phänomenal. Unten angekommen juckt es mich fast in den Fingern noch mal hoch zu fahren. Aber man soll sein Glück nicht strapazieren.
Ab jetzt geht es unten weiter, mit diesen Felsen die wir aus zahlreichen Westernfilmen kennen. Die berühmtesten stehen im Monument Valley, das noch eine halbe Stunde von hier entfernt ist. Hier entlang zu fahren ist ein absolutes Privileg. Die Natur malt einfach die schönsten Bilder. Nach 10 Minuten biege ich rechts ab in den Goosenecks State Park. Dort hat sich der San Juan River in den Fels eingegraben und gibt ein kolossales Schaubild, ähnlich dem Horseshoe Bend bei Page. Die fünf Dollar Eintritt sind gut investiert. Ein fantastischer Anblick.
Danach fahre ich wieder Zurück auf die 261 und dann immer Richtung Monument Valley. Zuvor komme ich an den Punkt, wo Forrest Gump seinen Lauf quer durch die Vereinigten Staaten beendet hat. Er wird auch von Google Maps als Forrest Gump Point bezeichnet. Erstaunlicherweise ist dort wenig los. Gerade mal drei Autos halten an. Eine indische Großfamilie ist auch dabei. Einer davon macht netterweise ein Bild von mir, im Gegenzug lichte ich sie alle ab. Und das Bild der acht lachenden Inder wird auch richtig gut. Sie freut es jedenfalls total dass sie alle drauf sind. Wie so oft sagt man kurz Hallo, sagt wo man herkommt, und sagt dann auch schon wieder auf Wiedersehen. Was nie passieren wird.
An Monument Valley fahre ich diesmal vorbei. Die Dirt Road dort habe ich schon vor vier Jahren befahren. Ein Einmaliges Erlebnis. Aber noch einmal muss ich das nicht machen. Zumal es ein paar Stunden dauert. Lieber halte ich noch ein paar mal auf der Strecke an und nehme diese berühmten Felsen auf. Es ist total schön wieder hier zu sein. Ich kann kaum glauben dass es vier Jahre her ist. Bei Monument Valley überschreitet man die Grenze von Utah nach Arizona. Und ich sage dem Fall ganz bewusst auf Wiedersehen zu diesem großartigen Staat.
Die Felsen werden langsam weniger und es beginnt wieder ein durch Büsche bewachsenes rotes Land, auf dem wieder mehr Schnee liegt. Mein letzter stop für heute sind die elephants feet, zwei Felsen die wirklich wie Elefantenfüße aussehen. Ärgerlich ist der ganze Müll der hier herum liegt. Obwohl dieses Land mit Mülleimern übersät ist schmeißen viele Idioten ihren Unrat einfach in die Gegend. Da fehlt es glaube ich hier besonders an Bewusstsein.
Zum Abschluss des Tages habe ich mir ein etwas teures Hotel in Tuba City geleistet. Viel Auswahl gibt es hier auch nicht. Das Land und auch das Hotel gehört den Navajos. Und die wollen nicht, dass alles zugebaut wird. Das resultiert natürlich in höheren Preisen, aber ganz ehrlich, das ist schon völlig in Ordnung. Das Zimmer ist extrem sauber und für den Preis durchaus akzeptabel. Und das Beste, morgen bekomme ich ein richtig gutes Frühstück im Hotel Restaurant. Zur Feier des Tages. Man wird ja schließlich nur einmal 59.