Veröffentlicht: 27.02.2022
Der Tag beginnt mit einem Frühstücksburrito. Auch wenn das Zimmer sehr praktisch war, ich liebe doch diese geräumigen Motel Zimmer hier, in denen man Platz hat. Bani erzählt mir von den Problemen, die sie durch die neuen Regeln der Biden Regierung hat. Viele Gäste bei ihr waren Arbeiter im Ölgeschäft. Das hat nun merklich nachgelassen. Sie hat Schwierigkeiten die Zimmer voll zu bekommen. Und wenn es eben nicht nur praktisch sondern etwas komfortabel sein soll dann ist sie einer massiven Konkurrenz ausgesetzt hier. So gesehen ist sie wohl eher ein Trumpbefürworter.
Da ich nicht in die bekannte Höhle fahren will, die hier in der Nähe ist, weil ich Höhlen inzwischen absolut nicht mehr ausstehen kann, steuere ich alternativ den Living Desert Zoo and Gardens State Park an, Der nur 15 Minuten entfernt liegt. Hier erfährt man auf einem großen Areal alles über die Pflanzen und Tierwelt von Neu-Mexiko. Und mit fünf Dollar Eintritt ist das ganze noch richtig günstig.
Die 2 Stunden hier sind einfach schön. Bei strahlendem Sonnenschein sind es vor allem die Pflanzen, die mich faszinieren. Diese vielen Sorten von Kakteen und anderen Wüstengewächsen. Und ich erfahre, wie viele verschiedene Sorten von Klapperschlangen es eigentlich gibt. In der Natur habe ich sie noch nie gesehen, nur gehört.
Bei der Aussicht auf die große Wüstenfläche hier esse ich einen Donut und genieße weiterhin die Sonne, die jetzt die Temperatur auch merklich ansteigen lässt. Heute Nacht waren es mit -4° doch etwas wenig. Aber tagsüber ist das bei einem wolkenlosen Himmel auch mit niedrigen Temperaturen super auszuhalten.
Um die Mittagszeit führt mich mein Weg nun weiter Richtung Osten. Die Landschaft ist flach und ohne Felsen oder Berge im Hintergrund. Gelegentlich sieht man immer wieder Ölfördermaschinen, ansonsten ist das hier absolut dünn besiedelt und sieht karg aus. Bei einer schnurgeraden Straße macht das Fahren auch nicht den Spaß der letzten Tage.
Ich komme nach Hobbs und beschließe einen Kaffee zu trinken. Dies ist der letzte größere Ort in Neu-Mexiko und danach geht es über die texanische Grenze. Und sogleich ändert sich die Landschaft. Geblieben ist das flache Land, aber nun wird es mit riesigen Feldern kultiviert. in der Größe hab ich das noch nie gesehen. Manche Äcker reichen bis zum Horizont. In Texas scheint wirklich alles grösser zu sein. Auch die Bodenfarbe ändert sich. Was vorher sandig gelb war, ist nun orange braun. Im Kontrast zu dem klaren blauen Himmel ist das ein wunderbarer Anblick. Auch sehe ich die ersten Windräder. Bisher hatte ich noch überhaupt keine gesehen.
Als ich schon dachte, dass die flache Landschaft niemals enden würde, kommen wieder felsige Formationen. Der Verkehr ist fast gar nicht wahrzunehmen. Ganz selten einmal begegnet mir ein Auto und die Straßen sind Minuten lang unbefahren. Auch gibt es hier überhaupt keine größere Stadt. Selbst mein Ziel Snyder hat nur 11.000 Einwohner. Und wirkt hier riesig.
Meine Unterkunft ist die beste bisher. Absolut top in Aufstellung und Komfort. Das Zimmer ist groß und sauber und durchdacht. Der volle Kontrast zu meiner letzten Behausung. Und ein wenig außerhalb gelegen hört man null Verkehr. Ich freue mich schon auf das Frühstück morgen früh und erwarte eigentlich ebenso das Beste bisher. Ich hole mir Sushi bei einem Restaurant hier und bin nicht ganz zufrieden. Die Qualität ist gut aber die Portion ist relativ klein und relativ teuer. Vor ein paar Monaten in Kanada hatte ich da ein deutlich besseres Angebot.