Veröffentlicht: 23.02.2022
Heute heiraten wahrscheinlich eine menge Leute. Ich nicht. Ich muss heute Früh weiterfahren. Die Nacht war leider zu kurz und ich konnte nicht mehr schlafen. Irgendwie war das Motel nicht so ganz mein Fall. Oberflächlich sauber aber intuitiv schmuddelig. Als ich den Zimmer Schlüssel abgebe versteht mich die alte Frau nicht. Und ich sie auch nicht. Sie holt ihre Tochter und die fragt mich, ob ich eine Rechnung brauche. Ich nehme mal eine. Und bekomme die von einem anderen Gast. Auch egal.
Ich fahre los und nach einer halben Stunde bin ich in der Sahara. Oder besser gesagt in den Sand-Dünen von Algodones. Und es sieht genauso aus. Immerhin wurde Star Wars hier gedreht. Heute wäre aber kein guter Tag dafür. Der Wind ist so stark dass ich kaum aus dem Auto komme. Nach 30 Sekunden sehe ich vor vor lauter Sand nichts mehr. Zahlreichen Buggy Fahrern macht das nichts aus. Die treiben sich hier zu hunderten rum und genießen das Spektakel.
Ich fahre noch ein bisschen auf der 78 weiter, bis es rechts nach Yuma geht. Die Landschaft ist geprägt von schroffen Felsen und spärlicher Vegetation. Nach einer halben Stunde bin ich in Felicity. Der Ort genießt eine gewisse Aufmerksamkeit, weil ein verrückter mal gemeint hat, dass hier das Zentrum der Welt wäre. Und genau das sagt auch ein großes Zeichen hier. Warum? Keine Ahnung. Bekloppt eben. Ich sollte fünf Dollar dafür bezahlen dass ich ein Zertifikat bekomme dass ich in der Mitte der Welt war. Ich verzichte darauf und merke es mir einfach so.
In Yuma gehe ich in einen von den zahlreichen Historic State Parks. hier erfährt man etwas über die Pionierleistung des wilden Westens. Yuma hatte ein Fort und darüber reden und wird hier berichtet. Der Bringer ist es nicht und die acht Dollar hätte ich besser in Getränken angelegt.
Nach einer Weile auf der interstate 8 biege ich links nach Tacna ab. Der kleine Ort hat ganz viele Flair und in einem netten kleinen Café trinke ich was. Es ist ziemlich warm hier und die Temperatur ist deutlich über 20°. Ich fahre dann auf der Interstate weiter und muss mal. Also halte ich an einer Raststätte an. Ein Schild weist darauf hin, dass hier giftiges Insektenzeug und Schlangen sind. Na gut. Fahre ich halt weiter.
Es sind nur ein paar Meilen bis Dateland. Der Ort selber wäre wahrscheinlich keine Erwähnung wert hätte er nicht Dattelpalmen und die Eingebung eines Einheimischen, aus diesen weltberühmte Milch Shakes zu machen. Date Shakes eben. Also nicht Kennenlernen Shakes sondern Dattel Shakes. Natürlich muss ich das probieren und tatsächlich schmeckt es sehr gut. Das erzähl ich auch den sieben Leuten die mich fragen wie es ist während ich draußen meinen Shake zu mir nehme. Mund zu Mund Propaganda eben.
Meine heutige Übernachtung ist in Gila Bend. Und dort komme ich auch um 17:30 Uhr ziemlich müde an. Die kurze Nacht zollt halt ihren Tribut. Das Motel liegt ein wenig außerhalb und ist wirklich toll. Und so hoffe ich auf eine lange Nacht. Ein mexikanischer Take Away ist heute mein Abendmahl. Ich kann sowieso nicht verstehen wieso sich das nicht in Deutschland besser durchsetzt. Es ist günstig, es geht schnell und es schmeckt gut. Den Burrito hebe ich mir zum Frühstück auf. Die Portion ist einfach zu groß. Ich bin mal gespannt was es morgen hier gibt. Der Tag heute war extrem toll. Ganz viel Roadtrip Feeling. Mehr davon bitte.