Veröffentlicht: 24.06.2019
13.06 - 21.06.19
Für alle, die sich schon Sorgen gemacht, weil wir so lange nichts mehr von uns haben hören lassen, sei gesagt: Alles ist gut. Die Tatsache, dass wir fast unseren gesamten Aufenthalt auf Koh Rong nicht zum Schreiben gekommen sind, ist auf diverse Gründe zurückzuführen. Zum einen hatten wir nur vereinzelt Internetzugang und der war erwartungsgemäß miserabel. Zum anderen gab es kaum aufregende Ereignisse, die lohnenswert gewesen wären, sie aufzuschreiben. Wir haben uns deshalb dazu entschieden, die Tage auf der Insel in unserem, als auch in eurem Interesse, zusammenzufassen.
Ein typischer Tagesablauf, der auf etwa 90% der Zeit zutrifft, sah in etwa so aus:
Wir wachen meistens gegen 09:00 Uhr auf, entweder durch Hitze im Zelt, oder Sintflutartige Regenfälle, die Flugzeugturbine-artige Lautstärke im Zelt erreichen. Wir frühstücken Baguette oder Müsli und schlüpfen in unsere Badesachen, um ein paar Runden im Wasser zu drehen (Bei jedem Wetter). Danach gehen wir entweder in den Ort, 30 Minuten entfernt, oder hauen uns in die Hängematten direkt am Strand. Stimmt das Wetter nicht, liegen wir im Bett und hören Hörbücher oder spielen Skyjo und Kniffel im Restaurant.
Einige Highlights, während unseres Aufenthaltes, wollen wir euch trotzdem mitteilen.
Am 6. Tag unternehmen wir eine Wanderung, entlang der Küste der Insel. Wir gehen dabei, wie immer, durch den Wald bis zum Hauptort der Insel, diesmal jedoch weiter, die Süd-westliche Landzunge bis zum westlichen, sehr langen Strand. Die "Straße" ist leider nicht viel mehr als eine vier Kilometer lange, sandige Baustellenstraße, die leider wenig Spaß macht und kaum Abwechslung bietet. Zusätzlich, haben wir (leider) sehr gutes Wetter und sind, weil die Straße keinerlei Schatten bietet, in wenigen Sekunden klitschnass geschwitzt und ziemlich fertig. Als wir am Ziel ankommen, sind wir am Strand mehr oder weniger allein. Wir hüpfen kurz ins Wasser und wollen dann über die grün bewachsenen Bergen zurück zum Ort. Die Strecke ist zwar anspruchsvoller, was die Höhe betrifft, dafür jedoch einen Kilometer lang. Vor den Sandfliegen fliehend, suchen wir den Beginn, des Bergpfades - leider vergeblich. Frustriert davon, dass wir die gleiche öde Strecke zurückgehen müssen, machen wir uns auf den Weg zurück und halten, nachdem wir die Sandstrecke geschafft haben, bei der erstbesten Bar (Police Beach) und trinken dort eine eiskalte Cola. Der äußerst alternative (französische?) Barkeeper (Dreads, Marihuana konsumierend, MacBook mit Sticker vollgeklebt) erzählt uns, als wir uns mit Anti-Mücken-Spray einreiben, dass dies gegen die Sandfliegen leider wirkungslos ist. Kokosöl soll jedoch Wunder wirken. Wir nutzen die Gelegenheit des Smalltalks und fragen ihn, ob er wüsste, wo der Pfad über den Berg ist, der West- und Ost-Küste miteinander verbindet. Er erklärt uns, dasss es den Weg noch gibt, jedoch nicht empfehlenswert ist, da dieser von Mücken, giftigen Schlangen und "big cats" wimmelt. Verwundert schauen Jonna und ich uns an und sind dann doch ganz froh, die langweilige Strecke zurückgegangen zu sein.
Passend zu seinen Erzählungen treffen wir bei einem unsere nächtlichen Rückwege aus dem Dorf tatsächlich eine Schlange und als wir am nächsten Tag Google befragen, was für eine Art Schlange es denn gewesen sein könnte, spuckt die Suchmaschine aus, dass es sich um eine der giftigsten und tödlichsten Schlangen Asiens (Krait, GIftnatter, schwarz-gelb geringelt) gehandelt haben muss; was uns zwar schon ein bisschen beunruhigt, einem aber auch noch mehr das Gefühl gibt, dass man sich auf einer abenteuerlichen, Jungle-Insel befindet. (Wir haben zwar auch schon vorher unseren Weg mit Taschenlampen ausgeleuchtet, sind jetzt aber noch vorsichtiger geworden und achten sehr darauf nicht versehentlich auf ein giftiges Tierchen zu treten!).
Am letzten Tag, besuchen wir noch einmal das Örtchen der Insel, und ringen uns endlich dazu durch, einen sehr steilen und anstrengenden Anstieg in Kauf zu nehmen, um zu einer Skybar zu kommen. Der Ausblick von dort oben ist jegliche Mühe wert und lädt absolut zum Verweilen ein. Wir holen uns für 0,90€ jeweils ein Bier und verbringen sehr schöne Zeit dort.
Insgesamt war der Aufenthalt auf der Insel mehr als traumhaft und paradiesisch. Noch nie haben wir so herrliches Wasser, so feinen weißen Sand, so entspannte Leute und so schöne Palmen und unberührten Regenwald auf einem Fleck gehabt. Das Leben auf der Insel, ist mindestens zwei, drei Takte langsamer und könnte ohne Probleme für einen MareTV Beitrag herhalten. Von überall hört man chillige Musik (tropische Folklore, seichter Elektro, Reggae). der Geruch von Marihuana liegt in der Luft. Viele alternative Auswanderer, die sich ihre Träume von Strandbars verwirklicht haben. Man muss eigentlich selber da gewesen sein, um die Stimmung und den Vibe nachvollziehen zu können.
Jetzt folgen sehr, sehr viele neidisch machende Bilder.
- Jonna & Alex