Tag 91 - halbiert

30.07.19

Halbzeit. Wir haben die Hälfte unserer ca 180-tägigen Reise erreicht. Von nun an haben wir mehr hinter als vor uns - komisches Gefühl. Auf der einen Seite verging die Zeit, wie erwartet, wie im Flug. Wenn man dann aber auf der anderen Seite darüber nachdenkt, was wir alles gesehen und erlebt haben, kommt das mit den drei Monaten schon hin. Irgendwie scheint das, was noch vor uns liegt, jetzt schon schneller zu vergehen, als das, was hinter uns liegt - noch drei Wochen Indonesien, dann mit dem Van durch Neuseeland und Australien. Ironischer Weise hilft vor allem der Blog dabei, einen an Details und Momente zu erinnern und zu realisieren, dass es wirklich schon drei Monate sind. Rückblickend hat die Reise bis jetzt, neben den offensichtlichen Effekten wie: Entspannung, neuen Eindrücken und Erlebnissen auch einen Einfluss auf grundlegende Wertvor- und Lebenseinstellungen. 

Wir sind uns durchaus darüber im klaren, wie kitschig und abgedroschen diese Phrasen sind, die jeder von uns schon von Weltreisenden gehört hat; aber offensichtlich ist da einfach was dran. Einem wird bewusst, was man im Leben will und was einem am Herzen liegt, viel mehr als im deutschen Alltag. Wir haben einen neuen Blick auf Familie, Lebensplanung, Freunde, Jobs, Freizeit und Interessen erlangt. Dabei hilft vor allem, diese gesamten Gedanken, die man sich darüber macht, ohne Stress, in Ruhe und im neuen Umfeld, zu Ende denken und sich darüber austauschen zu können. Versteht uns nicht falsch; So schön es hier auch ist, keinen Alltag zu haben und jeden Tag neue Wege zu gehen, so sehr lernen wir, mehr denn je, den Alltag und das Umfeld, welches wir zu Hause haben, zu schätzen. Trotz dieser Erkenntnis kommt auf gar keinen Fall Eile oder Stress auf, aber der Gedanke am Ende dahin zurückzukehren, hinterlässt ein wohligeres Gefühl, als man sich vorher gedacht hätte. Ganz im Gegenteil: diese Sorglosigkeit, die wir immer im Hinterkopf haben, steigert unsere Reiselust noch mal um einiges.

Wir hoffen, ihr versteht, was mir meinen. Danke, dass ihr nicht nur zu Hause auf uns wartet, sondern auch durch den Blog mitreist. Es bereitet große Freude, das Erlebte so schnell mit euch teilen zu können. Außerdem: so detailliert, wie wir euch hier teilhaben lassen können, wäre uns das, wenn wir zurück sind, nicht möglich - Gedächtnis wie ein Sieb!

Versuchen Gedanken in Worte zu fassen, klingt einfach schnell gefühlsschwanger und kitschig. Also genug davon.

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Wir schlafen so lange, wie noch nie zuvor auf unserer Reise. Erst gegen 10:45 Uhr verlassen wir unser Zimmer und gehen zum frühstücken und machen uns danach auf zum Strand. Dieses Mal macht es die Flut möglich, dass wir ein paar Züge schwimmen und nicht nur im Wasser "liegen" können. 

Wir dösen in der Sonne vor uns hin, hören Musik, Podcast und schlummern ein wenig. Grundsätzlich sind die Strände immer relativ leer. Wahrscheinlich dadurch, dass sich die Touristen am Strand der gesamten Insel verteilen können.

Zurück an der Unterkunft wechseln wir kurz unsere Sachen und entschließen uns endlich jetzt Mal uns unser Abendessen beim Nachtmarkt zu besorgen. Dort angekommen teilen wir uns einen Teller und füllen ihn am Buffet mit gebratenem Reis, Frühlingsrollen, Mais- und Kartoffelpuffern, einem Hähnchen- und einem Thunfischspieß. Zum Schluss gibt es noch Erdnuss- und Sweet Chili Sauce. Der Spaß kostet zwar 5,30€ (verhältnismäßig teuer für einheimischen Essen) ist dafür aber unfassbar lecker (10/10).

Schon am ersten Tag erspähten wir, dass in den Strandbars auch Wasserpfeifen angeboten werden. Weil wir seit Ewigkeiten keine Shisha mehr hatten, suchen wir eine solche Strandbar und bestellen uns eine, zusammen mit zwei Bier. So genießen wir den Rest des Abends, den wir damit abschließen, dass wir uns noch Schoko-Pfannkuchen besorgen und damit nach Hause fahren.

- Jonna & Alex