Tag 4 - wunderlich

Ich sehne mir ein bisschen die 16 Stunden Schlaf von gestern zurück, denn diese Nacht war es leider nur ein Viertel davon. 

7:15 Uhr: Jonna pennt noch, ich nehme mir aus Langeweile meinen Laptop. Dieser ist so heiß, dass man Eier drauf braten könnte. "Verdammt", denke ich mir, "Bitte nicht!". Versuche ihn anzuschalten ...... nichts. Ich werde nervös, Kabel raus, Kabel rein, anschalten ...... nichts! Nervosität wird langsam zur Verzweiflung.

7:20 Uhr: Fluche so laut, dass Jonna wach wird. Halte den glühenden Laptop ein paar Minuten vor den Ventilator. Ausschalten, anschalten.... nichts! Bin den Tränen nahe.

8:30 Uhr: Google sagt, ich soll den Laptop wegschmeißen, Youtube sagt ich soll ihn auseinander bauen. Na dann!

9:30 Uhr: Akku entfernt, Gerät entladen, Arbeitsspeicher entfernt, Grafikkarte ab- und angestöpselt. Ausschalten, anschalten........ nichts! Auch nach Tipps von äußerst IT-bewandertem Kumpel kein Erfolg zu verzeichnen.

10:15 Uhr: Zur Beruhigung erst mal frühstücken. Haben uns einen PC-Service herausgesucht. 60 Minuten Fahrtzeit, aber 5 Sterne Googlebewertung und er soll Englisch können.

10:45 Uhr: Warten an der nächstgelegenen Hauptstraße auf unseren Bus. Nach 20 Minuten erzählt uns der Bushaltestellenkoordinator, dass 3 andere passende Busse schon an uns vorbei gefahren sind. Cool!. Dann schnackt er mit dem nächstbesten Busfahrer, der uns für umsonst (warum auch immer) an unser Ziel bringt.

11:15 Uhr: Tickets für den SkyTrain kaufen. Weder Automat noch Schalter nehmen Kartenzahlung. Na gut, dann erst Geld abheben.

11:30 Uhr: Haben unsere Tickets und steigen in den Zug. Fahrt ist problemlos und kommen an dem Einkaufszentrum (Terminal 21) an, in dem sich der PC-Service befinden soll , müssen dafür aber 6 Etagen mit unlogischem Rolltreppenprinzip erklimmen.

12:15 Uhr: Stehen vor dem PC-Service, ich erkläre dem Fachmann mit leicht zitternder Stimme und Pipi in den Augen, dass das Gerät überhitzt ist und was ich schon alles unternommen habe. Der guckt mitfühlend , dreht das Gerät und betätigt den Power-Button

12:17 Uhr: Der Laptop geht an und funktioniert einwandfrei.

12:18 Uhr: Eine Mischung aus Sprachlosigkeit, Gestammel und Histerie liegt in der Luft. Der Fachmann schaut mich an, als ob ich ihn verarschen wolle; ich schaue den Laptop an, als ob er mich verarschen wolle. Jonna lacht.

Nachdem sich der Staub gelegt hat, schauen wir, weil wir halt gerade da sind, das Einkaufszentrum an und gehen in einer kleinen Mall etwas essen und etwas trinken. Es gibt wieder Eistee (könnte ich den ganzen Tag trinken) und dazu Pad Thai mit Garnelen und Ei (6/10) und Frittiertes Huhn mit Reis (8/10) - beides für 1,50€.

Weil es so schön ist, die gleiche Strecke wieder zurück aber vor Einstieg in den Zug nochmal den Laptop anschmeißen, um sicherzugehen, dass kein buddhistischer Fluch auf ihm liegt und er wieder nicht funktioniert. Zurück im Hostel und auf dem neu lieb gewonnenen Gerät ein paar Sachen erledigen.

Dann treibt es uns doch wieder raus auf die Straße. Wir wollen Wasser für die letzten beiden Tage Bangkok besorgen, holen uns danach eine Kokusnuss zum trinken und ergötzen uns an der wunderschönen Abendstimmung. 

- Alex