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Tag 11 - laut

Veröffentlicht: 13.05.2019

11.05.19

Der Tag der Weiterreise steht an. Unsere Freunden müssen übermorgen von Bangkok nach Hause und Jonna und Ich nehmen das zum Anlass, ebenfalls weiterzuziehen. Koh Tao ist zwar wunderschön aber die Infrastruktur unseres Strandes verlangte uns in den letzten Tagen einiges ab. Wir packen unsere Sachen, chillen noch ein bisschen auf der Terrasse. Eigentlich ist um 10:00 Uhr Check-Out, da wir aber die Einzigen in unserem Bungalow-Resort sind, gehen wir davon, aus, dass sie das mit der Zeit nicht so eng nehmen. Gegen 11:00 Uhr geben wir den Schlüssel ab - kein Problem. Wir gehen über den Strand zum Resort unserer Kumpels und verbringen, bis das Taxi kommt, die letzten Stunden dort. 


Mit Gepäck auf der Ladefläche passen diesmal nur drei Leute hinten rauf, die anderen drei müssen/dürfen auf den Rücksitz. Das letzte mal die Berg- und Talfahrten sowie das beeindruckende Panorama genießen. Am Hafen angekommen kaufen wir unsere Tickets nach Koh Phangan und warten noch mit unseren Freunden an deren Anleger. Der Abschied fällt schwerer als Gedacht, wir haben wunderschöne Abende zusammen verbracht, viele Geschichten ausgetauscht und unfassbar viel gelacht - obwohl man sich vorher nicht gut, bis gar nicht kannte, hat man durch die geteilte Zeit eine besondere Verbindung aufgebaut.

Wir watscheln zu unserem Pier, Checken unsere Fahrt ein und werden von einer Backpackerin angesprochen. nach 5 Minuten Gespräch auf Englisch, einigt man sich dann doch auf die deutsche Sprache - man sollte als erstes einfach immer fragen, woher der Gesprächspartner kommt, in diesem Fall:  "Germany". Sie teilt uns ein paar Tipps für Koh Phangan mit, danach trennen sich unsere Wege, da sie nach Koh Samui fährt. Irgendein Einheimischer hat ein Hahn mit aufs Boot genommen, der seine seinen Platz in der Rangordnung aller Passagiere durch gelegentliches Krähen klar stellt. Die 90 minütige Überfahrt vergeht wie im Flug. Wir verlasen das Boot und werden wieder von dutzenden Taxi-Fahrern belagert. Wir lehnen die Anfragen alle höflich ab und gehen vom Pier in die Innenstadt von Thong Sala. Dort findet, weil glücklicherweise Samstag ist, ein Markt statt, bzw wird gerade aufgebaut. Wir gönnen uns erst ein paar Hähnchenspieße und Frühlingsrollen von einem Stand, danach kehren wir in einer Art Markthalle ein, um ein Milch-Shake und Eis-Tee zu trinken. 


Nach der letzten Odyssee auf Koh Tao haben wir uns sehr gut überlegt, ob wir wieder vom Hafen zu unserer Unterkunft laufen und haben uns DAFÜR entschieden. Der Weg ist deutlich angenehmer, ohne 50 Meter Anstiege, etwas kürzer und es gibt ne Menge zu schauen. An der Straße bis zu unserer Unterkunft haben sich Unmengen von Restaurants, Supermärkten und Bars angesiedelt. Wir mochten unseren paradiesischen, abgeschiedenen Strand auf Koh Tao auch sehr gerne, aber uns fällt auf, dass uns ein nahegelener Supermarkt und die einheimische Atmosphäre mehr zusagt. Nach einem kurzen Zwischenstopp beim BigC (Kann man mit einem Famila vergleichen) kommen wir bei unserer neuen Unterkunft an: Jungle Homestay. 

Der Platz ist auf den ersten Eindruck leer. Wir klingeln die kleine Glocke an der Bar - nichts passiert. Wir rufen: "Hello???" - nichts passiert. Wir klingeln erneut und es tut sich was im Bungalow hinter der Bar. ein französisches Pärchen mittleren Alters begrüßt uns herzlich und zeigt uns den Weg zu unserer Unterkunft.



Wir haben die obere Etage für uns. 5 Meter über dem Boden weht eine angenehme Brise und das Zimmer hat einen eigenen Kühlschrank, ein Bad und eine Klimaanlage, welche jedoch nur auf 18° kühlen kann, nicht mehr, nicht weniger. Nun mag 18° bei erster Überlegung nicht verkehrt klingen, wenn man jedoch IMMER, sowohl tagsüber als auch Nachts mindestens 32° hat, hat man bei 18° das Gefühl man würde in eine Gefriertruhe klettern. Das Pärchen bestückt unseren Kühlschrank mit einer großen Flasche Wasser und gibt uns zwei Becher, sowie den Schlüssel. Wir packen unsere Sachen aus und installieren Das Moskitonetz über unserem Bett - heißt ja immerhin "Jungle Homestay" hier. Jonna betritt das Bad und bekommt einen gehörigen Schreck - Gecko an der Wand. Dabei ist nicht die Rede von den kleinen Zigaretten-großen Eidechsen, sondern den Schuh-großen Geckos (Das beide diese Gegenstände zur Umschreibung der Größe benutzt werden, liegt auf gar keinen Fall daran, dass sie sich zum Zeitpunkt des Schreibens unmittelbar vor mir befinden!). Das Badezimmer ist ca 1,5 m² groß, was nicht dazu beiträgt, sich wohler zu fühlen, wenn ein Reptil solcher Größe an der Wand sitzt. Versteht mich nicht falsch; wir wissen, dass die Dinger komplett harmlos und auch irgendwie niedlich sind, wir gingen nur davon aus, dass das Tier den Raum nicht verlassen kann und einem beim Duschen permanent im Nacken sitzen wird - uns ging es ja auch um das Tierwohl (klingt schön, wenn man sich das so zurechtlügt). Wir entscheiden uns also das Klischee der pingeligen Touristen zu erfüllen und die beiden Hosts zu fragen, wie man den kleinen grün-braunen Gast aus seiner Unterkunft befördern kann. Diese reagierten wie erwartet etwas belustigt: "Wir haben selber welche in der Küche, die machen total lustige Geräusche" teilen sie uns in holprigen Englisch mit. Unser Anliegen stößt, wie ebenfalls erwartet, also auf kein großes Verständnis. Wir fragen bei der Gelegenheit, ob man einen Wasserkocher haben könnte - dieser wird auf der Internetseite des Resorts als ein Teil des Inventars angegeben. Blitzschnell bauen die beiden den Wasserkocher der Bar ab und geben uns zusätzlich noch einige Teebeutel, zwei Schüsseln, Löffel und Gabel, ein Glas Instant-Kaffee - unfassbar hilfsbereit. Wieder nutzen den Abend um ein paar Videoanrufe mit der Familie zu machen und bereiten uns währenddessen unsere Nudeln zum Aufgießen zu. Bis zum diesen Zeitpunkt ist uns die thailändische Schärfe noch nicht wirklich begegnet, aber diese Nudeln hatten es wirklich in sich.

Den ganzen Tag hörten wir schon Geräusche über unserer Zimmerdecke (Es gibt noch einen Dachboden über der obersten Etage). Wir sind der Meinung, dass es sich dabei um Geräusche von Eidechsen handele und da diese erfahrungsgemäß selten rufen, wiegen wir uns in Sicherheit. Als wir Abends dann zu Bett gehen, werden wir jedoch eines Besseren belehrt. Über uns scheint eine ganze Rattenfamilie eine Party zu feiern. Es wird gefiept, gescharrt, gelaufen, gegurrt, gekrächzt, genagt und gekratzt - es ist ein opulentes Orchester. Während Jonna den Sprung ins Traumland schafft, auch wenn sie ebenfalls keinen ruhigen Schlaf hat, ist bei mir an Schlaf nicht zu denken. Ich schaffe es kurz zwischen 23:00 und 01:00 Uhr ein bisschen zu dösen und bin von da an hellwach.


- Alex


Antworten (1)

Merle
heftiges Ende ...

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