Veröffentlicht: 17.12.2019
16. + 17.12.2019
Gestern war ein fauler Tag. Wir hatten für 20:00 Uhr den Sleeper-Bus nach Ho-Chi-Minh City gebucht, checkten aber bereits um 11:30 Uhr aus unserem Hotel aus.
Interessanterweise bezahlten wir viel weniger als zuvor erwartet. Ob es ein Entgegenkommen wegen des Putz-Malheurs beim Check-In war? :O Wir haben es mal angenommen ;-)
Da das Wetter ganz gut war (warm aber wolkig also nicht zu heiß), verbrachten wir den Tag dann am Strand. Mit all unserem Gepäck bauten wir uns ein „Lager“ dort und schmiedeten Pläne, Jonas übte Handstand und ich lief ein bisschen Hyong :)
Zwischendurch holte uns Jonas noch erfolgreich zwei Baguettes mit Ei und gegen 16:30 Uhr gingen wir dann in die Mall, um dort Abendbrot zu essen. Außerdem musste ich so nicht die ganzen 3km auf einmal mit dem doppelten Rucksack laufen :p
Die Mall war nicht soo groß aber wie immer, gab es oben ein Food Court. Da die Preise doch deutlich über dem lagen, was wir „von der Straße“ gewohnt waren, entschieden wir uns gegen asiatisches Essen und gingen stattdessen zu einem Pizza-Restaurant <3
Unser Tisch war an einer Glasfront mit Blick auf die Straße und dem dahinterliegenden Park, Strand und Meer – richtig toll!! Vor allem, als es dann dunkel wurde und man die Lichter sah. Allein dafür hat sich der Platz gelohnt :D
Jonas bestellte uns vegetarische Pizza „for both of us“ sagte er und irgendwie wurde das dann so interpretiert, dass wir uns EINE Pizza teilen wollen :D :D Wir sagten dann mal nichts, aßen jeder seine Hälfte und überlegten dann, wie wir noch ein bisschen satter werden :p
Da der Platz so schön war und da es noch zu früh war, um zum Bus Office zu gehen (und weil wir vielleicht einfach Lust darauf hatten^^) gab es dann noch Dessert. Jonas wollte ein Tiramisu und ich eine kleine Pizza mit Banane und Nutella :O <3
Leider war das Tiramisu aber aus und so bestellte Jonas ZWEI kleine Pizzen, die dann so groß waren wir unser Hauptgericht und von denen ich Stücke abgeben musste, weil ich es gar nicht alleine schaffte :D :D
Danach gingen wir im Waschraum Zähne putzen und machten uns dann schließlich auf den Weg zum Bus Office, ca. eine Stunde zu früh. Es war auch schon total voll da und wir bekamen nur einen Platz auf der Außentreppe aber es stellte sich schnelle heraus, dass all diese Leute einen anderen Bus nehmen, der vor unserem abfährt :)
Mit neuen Sitzplätzen bestaunten wir dann die Professionalität unseres Busunternehmens!! Es gab schon bei der Buchung ein echtes Ticket in einem Umschlag wie wenn man bei der Deutschen Bahn im Büro sein Ticket kauft und dann gab es eine halbe Stunde vor Abfahrt einen echten Check-In :O
Wir bekamen neue Tickets mit Sitzplatz, Kofferanhänger für unsere Rucksäcke im Gepäckraum und noch einen Hinweiszettel, dass man bei Nachtbussen besonders auf seine Wertgegenstände aufpassen soll, falls man einschläft^^ Echt süß ;-)
Die Fahrt war dann auch recht angenehm. Wir hielten ein paar Mal für Toilettenpausen an aber sonst war es ruhig und auch das Licht war die meiste Zeit gedimmt. Richtig schlafen konnte ich nicht aber man konnte zumindest „ruhen“ :)
Um 4:30 Uhr morgens, also 1,5 Stunden vor unserer geplanten Ankunft, kamen wir dann in Ho-Chi-Minh Stadt an. Da es eine riesige Stadt ist, hatten einige Supermärkte und vor allem Cafes noch geöffnet und es waren für die Uhrzeit noch sehr viele Menschen draußen auf der Straße!!
Das Hauptkriterium beim Buchen unserer Unterkunft war, dass wir fußläufig zu den drei (!!!) Boulder- und Kletterhallen sind. Wer den Blog verfolgt – mein vermutetes Schema erfüllte sich wieder :p Diese Hallen liegen immer im Industriegebiet oder Reichenviertel.
Von unserem Bus aus waren es knapp 10 km, sodass wir uns ausnahmsweise ein Taxi gönnten^^ Schon vorab hatte ich gelesen, dass andere Reisende Schwierigkeiten gehabt hatten, die Unterkunft zu finden, da der Standort auf Google.Maps nicht richtig eingezeichnet ist :O
Auch unser Taxifahrer ließ uns an der falschen Stelle heraus aber Jonas vertraute auf Maps.Me und wurde nicht enttäuscht ;-) Etwas 5 Minuten Fußweg von dem auf Google eingezeichneten Standort fanden wir dann schließlich unsere Unterkunft. Yay!! :)
Unser Plan ist, 9 Tage hier zu bleiben und Weihnachten hier zu verbringen, da es in Ho-Chi-Minh wohl wirklich gefeiert wird <3 Für 9 Tage lohnte sich dann auch mal die Investition in ein Apartment/Ferienwohnung und so standen wir heute morgen am Eingang zu einem Apartmentgebäude.
Der Pförtner/Rezeptionist lag in einem Nebenraum auf einer Pritsche und schlief tief und fest. Zweimal versuchte Jonas in moderater Lautstärke ein „Xin Chao“ („hallo“ auf vietnamesisch) aber es kam keine Reaktion^^
Zum Glück gibt es in der „Lobby“ ein paar Sofas und Hocker, versteckt hinter einem blinkenden Weihnachtsbaum. Sneaky wie wir sind, inspizierten wir die Rezeption, um das WLAN-Passwort zu finden und wurden auch fündig. Ha!
Von 5:15 Uhr bis 8:00 Uhr hockten wir also dort und sahen uns YouTube Videos mit Kopfhörer an^^ Ich war hundemüde, hungrig und musste aufs Klo aber erst als der Portier aufstand, wurde zumindest letzteres erfüllt ;-)
Uns wurde angeboten, dass wir gegen Gebühr bereits auf unser Zimmer dürften. Diese Gebühr war aber lächerlich hoch (so viel wie wir insgesamt für die zwei Tage in Nha Trang bezahlt hatten ;-) ), also entschieden wir uns zu warten^^
Als der Hunger dann größer wurde, gingen wir eine Runde durch Thao Dien, um im Supermarkt etwas zu kaufen und dann am Fluss zu frühstücken <3 Mit Toast und einer Literflasche Erdbeer-Joghurtdrink bewaffnet ging es dann Richtung Fluss, bis Jonas herausfand, das wir diesen gar nicht erreichen konnten… :D :D
Wir liefen dann zumindest bis zur ersten Kletter-/Boulderhalle und fanden diese auch auf Anhieb :) Außerdem war es ganz interessant, hier durch die Nachbarschaft zu laufen. Es ist eigentlich ziemlich ruhig, was aber daran liegt, dass hier offensichtlich die Reichen wohnen :p
Hinter pompösen Gittern und Toren verbergen sich hier Villen und super chice Apartments, die auf jeden Fall etwas für die besser Betuchten sind ;-) Es gibt auch verschiedenste internationale Schulen (amerikanisch, britisch, australisch, französisch) und riesige Hochhäuser. Etwas entfernt sieht man sogar einen hohen Turm, der in seinem Umriss ein bisschen dem Burj Khalifa ähnelt :D :D
Ein bisschen ängstlich vor unseren Ausgaben für die nächsten 9 Tage (^^) ging es zurück zur Unterkunft. Wir setzten uns noch einmal für eine Stunde in die Lobby und schließlich kam der Portier auf uns zu und ließ uns kostenlos früher einchecken ;-) Aha!
Wie wir hinterher herausfanden, wollte er wohl nur die Sofas für sich haben, da er sich dort ausbreitete und chillte. Gut, dass wir solche „Ausdauer“ bewiesen haben :p
Das Apartment an sich ist wie beschrieben – Schlafzimmer, Bad und eine kleine Wohnküche. Für die Küche gibt es folgendes Inventar: 2 Gläser, 2 Tassen, 1 Schüssel, 1 Reiskocher und 1 Wasserkocher. Nicht schlecht :D
Ein 100. Lob auf das gute alte Campinggeschirr ;-)
Nach ein bisschen Ausruhen stand dann der „Großeinkauf“ an. Ab morgen gibt es zum Frühstück Haferflocken, Milch und Banane!!! <333 Wow! Ich bin so aufgeregt :D :D
Außerdem kauften wir noch einen Mini-Wok und ein Schneidebrett, Reis, Eier sowie Obst- und Gemüse. Als Essen planten wir dann Reis im Reiskocher und im Wok Rührei mit Tomate (neues favorite dish^^).
Mithilfe eines YouTube Tutorials, schmissen wir den Reiskocher an, stellten aber vorab fest, dass der Herd selbst nicht funktionierte. Wir probierten alles mögliche und als Jonas schließlich an der Rezeption nachfragte, wurde uns erklärt, dass die Küche nicht in unserem Preis enthalten ist und deswegen der Herd nicht nutzbar sei :( Wie gemein!
Tja. Aber nicht mit uns!! Gewieft wie wir sind kochten wir erst den Reis, füllten ihn in den leeren Wok und brieten dann Ei und Tomate im Reiskocher an :p Stolz auf unser selbstgekochtes Festmahl genossen wir es mit einer Abschluss-Banane und dem obligatorischen Spülen und Abtrocken, was aber gut funktioniert, da wir auch Spüli gekauft haben. So sauber war der Reiskocher wahrscheinlich noch nie wie jetzt gerade :D :D
Es gab danach noch grobe Pläne bzgl. eines Copy-Shops, weil wir der Krankenkasse etwas schicken müssen aber letztendlich chillten wir dann doch nur^^
Hauptgrund für unseren Stopp hier war wie oben erwähnt, dass wir hier „überweihnachten“ möchten und vor allem auch die Boulder-/Kletterhallen ein gutes Argument waren!
Wie unsere nächsten Tage abgesehen vom Sport aussehen, weiß ich noch nicht. Nach der ganzen Rundreise mit kurzen Stopps und vielen Eindrücken tut es wohl auch mal gut, wieder „durchzuatmen“ und alles ein bisschen langsamer angehen zu lassen :)
Den „Alltag“ auf Reisen für sich zu entdecken ist nämlich auch eine tolle Sache. Mal gucken, ob sich in den Tagen tägliche Blogeinträge lohnen – wir werden es sehen ;-)
Fürs erste steht jetzt für mich nach 34 Stunden in denselben Klamotten endlich die Dusche an – vielleicht war auch das der Grund, warum wir die Lobby früher verlassen „durften“ :p :D :D