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Indien – Reisen für Fortgeschrittene ;-) (Tag 18 der Weltreise)

Veröffentlicht: 23.09.2019

22.09.2019

Als das Flugzeug im Landeanflug war, sah man bereits die Lichter von Neu-Delhi aber im ersten Moment sah es nicht so aus, als ob man über SO eine große Stadt fliegen würde. Es hätte auch Düsseldorf mit all seinen Außenbezirken sein können :D

Nach dem Aussteigen gelangte man in einen sehr langen Gang, in dem es auch so „Rollbänder“ gibt, damit man schneller gehen kann. Das erste davon nutzen wir nicht. Fitness first :p Aber nach den ersten 300m stiegen wir dann doch mal auf so ein Rollband um ;-) Wir folgten brav den Schildern über Teppichboden und mit beruhigender indischen Musik aus den Lautsprechern bis wir zur Immigration kamen. Der Begriff erinnert mich aus irgendeinem Grund immer daran, wie die Iren in die USA eingewandert sind. Ich stelle mir jemanden vor, der mit seinem schweren Mantel und Koffer in der Hand 19./20. Jahrhundert an einem Hafen steht und sein Glück in dem Land versuchen möchte.

Ich stelle mir dabei nicht vor, dass man eigentlich nur als Tourist hier sein will aber es sind eben andere Zeiten^^ Da wir vorher schon unser E-Visum beantragt hatten, stellten wir uns einfach an den noch leeren Schalter und wurden dann leider direkt abgewiesen, weil man zusätzlich vor Ort noch eine Touristenkarte ausfüllen muss wie beim typischen Visa on Arrival. Ups! Mit dann allen Dokumenten bereit wollten wir zurück an den Schalter aber auf einmal waren da ganz viele andere Leute :/ Also stellten wir uns brav in der Schlange an und wie es nun einmal so ist, war unsere die langsamste Schlange :D

Als wir dann niemanden mehr vor uns hatten, schlenderte ein wahrscheinlich Ü50 Beamter hinter das Sicherheitsglas und winkte uns heran. Zunächst war er sehr freundlich und wollte fast sogar Small Talk machen aber nach erster Durchsicht von Jonas Unterlagen, wurde er gebeten, in die Kamera zu schauen. Wohlwollend folgte er der Bitte aber als er dann nach mehr als einer Minute den Blick abwendete, wurde er sofort ermahnt, weiter in die Kamera zu schauen. Okay… Irgendwie schaffte er es dann und ich hinterher. Wir hatten unseren nächsten Stempel!

Kurze Sidenote: bei der Ausreise aus Istanbul hat Jonas seinen Ausreisestempel fein säuberlich unter den Einreisestempel aus Gaziantep bekommen und bei der Einreise nach Indien wurde dann seine nächste Seite verwendet. Bei mir sieht es wie folgt aus: Einreise Türkei auf Seite 2, Ausreise Türkei auf Seite 8 und Einreise Indien auf Seite 21. Tzz. Wie soll man denn das noch stolz vorzeigen? :( :D

Nach dem Einreisestempel ging man ein paar Meter und um die Ecke saß erneut ein Beamter, der sich den Pass anschauen und den Stempel sehen wollte. Mit einer eher abwertend wirkenden Handbewegung wurde man dann wortlos durchgewunken. Welcome to India^^

Da wir noch einen Anschluss-Inlandsflug hatten, folgten wir den „Transfer“-Schildern aber irgendwann hörten sie leider einfach auf :O Wir stoppten an einem ATM, um unser erstes Bargeld zu holen – 10.000 Rupie. Danach gab der Automat an, dass er nun leer sei. Oh. Sorry! ;-) Wir gingen weiter Richtung Schildern, auf denen noch „Domestic“ stand und ein netter Herr erklärte uns, dass wir den Aufzug links nehmen sollten.

Wir bedankten uns, wollten in diese Richtung gehen und wurden dann aber von einem Soldaten aufgehalten. Wir zeigten auch ihm unser Ticket und er erklärte uns, dass wir nach Terminal 3 müssten. Und Terminal 3 sei nicht hier. Es gibt aber einen Shuttle Bus zwischen den Terminals. Prima :) Ein paar Meter Richtung Ausgang hielt uns wieder jemand an, dieses Mal in Warnweste gekleidet. Er erzählte uns eine ähnliche Story. Wir müssten in ein anderes Terminal mit dem Shuttle Bus. Allerdings behauptete er, wir seien in Terminal 3 und müssten nach Terminal 1 (was sich hinterher als die Wahrheit herausstellte!). Wir nahmen also den ganz normalen Ausgang und mussten natürlich erst einmal Taxifahrer abwimmeln, die uns in die Innenstadt bringen wollten ;-) An der Säule, an der der Shuttle Bus alle 20min hält, standen schon einige andere Wartende mit teilweise 4-5 Koffern.

Man konnte trotz 6 Uhr Ortszeit bereits die Schwüle der Luft spüren und ich hatte schon Sorge, wie es sein würde, wenn der Bus keine offenen Fenster oder Klimaanlage hätte :O Als der Bus dann kam, stürmten die anderen Wartenden hinein. Immer wenn ich dachte, jetzt schließt der Fahrer die Tür, quetschte sich irgendwie immer noch ein Mann mit mehreren Koffern hinein, die im Gang einfach übereinander ungesichert in die Höhe gestapelt wurden^^ Wir hatten schon entschieden, dass wir den nächsten Bus nehmen als uns ein Herr noch hineinwinkte. Ich konnte mir nicht vorstellen, wie das passen sollte und trat direkt einer Frau, die die typischen Sandalen trug, mit meinen Wanderschuhen auf die Füße. Ich entschuldigte mich aber naja, was sollte ich machen? :D Zwei Frauen passten dann auch noch irgendwie rein und dann fuhr der Bus los. Obwohl wir uns die ganze Zeit auf einem (riesigen, wie eine eigene Stadt wirkenden) Gelände befanden, gab es kleine Verkaufsstände am Straßenrand, Kühe auf der Straße und auf den Verkehrsinseln und auf den Grünflächen zwischen den hupenden Autos widmeten sich Leute ihrem Frühsport. Ein skurriles Bild.

Zwischendurch kamen Zweifel auf, wo uns dieses Shuttle wohl hinführt aber letztendlich schafften wir es zum Terminal 1. Die Fahrt kostete übrigens (angeblich) 35 Rupie pro Person. Ich hatte nur einen 200 Rupien Schein und bekam dann 100 Rupien zurück – hier wird wohl großzügig gerundet ;-) Das Terminal 1 ist deutlich kleiner und deutlich weniger fancy als Terminal 3, an dem die internationalen Flüge eintreffen. Im Fahrstuhl wurde wieder schön gequetscht, was für mich mit eine leichten Neigung zur Platzangst (einmal Mosh-Pit und nie wieder :D ) eine echte Herausforderung ist. Ich weiß, da muss ich mich in Indien dran gewöhnen aber ganz so leicht wird es mir vielleicht nicht fallen.

Das nächste „Highlight“ war dann nach der Gepäckaufgabe, bei der wir auf einem Sticker unterschreiben mussten, dass in unserem Aufgabegepäck keine Powerbank ist, der dann auf den Rucksack geklebt wird, ging es zum erneuten Security Check. Hier mussten wir also unser ganzes in Istanbul erworbenes Wasser bereits wieder austrinken und dann ging es ans Auspacken. Jedes Land hat ja ein paar andere Vorgaben, welche Teile einzeln in so ein Körbchen zum Scannen gepackt werden müssen.

Bei mir lief es problemlos – ich fragte vorher noch, ob ich den Boarding Pass und Reisepass in der Hand haben sollte (Reisepass nein, Boarding Pass ja) und wurde dann in eine mit Vorhängen zugehangene Kabine gewunken, in der ich mich in der Ecke auf ein Podest stellen musste und dann mit der Kelle abgesucht wurde. Dann bekam ich einen Stempel auf meinen Boarding Pass und konnte gehen. Meine Taschenlampe oder ähnliches war übrigens absolut kein Thema. So unterschiedlich kann es sein…

Anders sah es bei Jonas aus. Nachdem er bei der persönlichen Kontrolle den Boarding Pass nicht in der Hand hatte, wurde er zurückgeschickt zum Anfang, wo er dem Beamten der die Teile scannt, bitten musste, ihm seinen Rucksack zu geben, um den Boarding Pass rauszuholen. „Take out your camera, too“ riet er noch. Gesagt getan. Brav packte Jonas die Kamera einzeln in ein Körbchen und ich ging schon einmal zur Toilette. Als ich wiederkam, war Jonas immer noch nicht fertig :D :D Denn auf einmal wollten die Beamten den gesamten Inhalt unserer Technikbeutel (Ladekabel, USB-Kabel etc.) sehen. Es reichte auch nicht, die beiden Beutel in den Kasten zu tun. Nein, er musste beide Beutel komplett ausschütten. Das Gesicht des Beamten hätte ich dabei gerne gesehen :D

Schließlich schafften wir es aber beide zum Gate, wo wir gerade sitzen und versuchen, nicht einzuschlafen. Hier ist jetzt 9:45 Uhr und unser Weiterflug ist erst um 13 Uhr, Boarding um 12:15. Das ist übrigens noch so eine witzige Sache. Die Uhrzeit hier in Indien ist Deutschland 3,5 Stunden voraus. Diese halbe Stunde dabei klingt echt merkwürdig, ist aber Fakt :O :D Jetzt müssen wir die Zeit also absitzen und dann geht es nach Dehradun.

Von da aus ist der Plan, ein Taxi nach Rishikesh zu unserer Unterkunft zu nehmen. Laut Homestay Betreiberin soll das 800 Rupien kosten und genau den Betrag habe ich in ein separates Portemoine umgepackt, damit der Taxifahrer nicht sieht, wie viel Geld wir dabei haben. Ob das mit den 800 Rupien klappt, werden wir dann berichten^^

Es hat geklappt! :) Am Flughafen von Dehradun gab es ein paar Taxistände, die jeweils einen Prepaid-Service anbieten, d.h., wie der Name schon sagt, dass man vorab bezahlt. So kann man sich als Tourist davor schützen, dass während der Fahrt der Preis geändert wird. Echt nett!

Das Taxi konnte uns allerdings nicht ganz bis zum Hostel bringen, da die Straße dort hinauf zu eng ist. Also hieß es zu Fuß die letzten Meter den Hügel hinauf (schon wieder Hügel :O :D ). Das Guest House ist echt hübsch und liegt wie 1.000 andere hier in den kleinen Gassen. Und wir haben eine riiiesige Terrasse

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