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Anreise Belize auf eigene Faust inklusive Buspanne^^ (Tag 180 der Weltreise)

Veröffentlicht: 03.03.2020

02.03.2020


Heute morgen gab es ein letztes Frühstück mit Aussicht auf den Spielplatz <3 Zum Schluss wird man doch fast wehmütig, das Apartment zu verlassen ;-) Wir können uns wirklich nicht entscheiden, was? :D :D

Wir wollten um 8:00 Uhr los und schafften das auch pünktlich, obwohl die Uhrzeit eigentlich egal war. Draußen auf der Straße liefen wir in Richtung Busbahnhof (dieses Mal hatten wir neben den vier Rucksäcken auch noch eine separate Essenstasche mit unseren Resten dabei^^), um ein Taxi heranzuwinken.

In Merida waren wir dabei ja nicht besonders erfolgreich gewesen aber hier in Chetumal hupen die Taxis alle Fußgänger an, um sich ihnen anzubieten und so dauerte es nicht lange, bis wir eins fanden :)

Unsere Gastgeberin hatte uns gesagt, dass die Fahrt so 25 Peso kosten sollte und als wir dann am Ziel ankamen und der Fahrer 50 Peso haben wollte, waren wir natürlich kein bisschen überrascht. Immer diese Gringos :p

So zahlten wir dann den doppelten Preis, der absolut gesehen aber gerade einmal 1,25 € mehr sind, also kann man sich jetzt nicht beschweren^^

An der Bushaltestelle für die Collectivos, die zur Grenze fahren, stand ein Bus, der gerade abfuhr, als wir ankamen. Das war aber kein Problem, da diese Busse alle 15-20 Minuten losfahren! Es sind also wirklich BUSSE (etwas klapprige, alte, ohne Klimaanlage) und nicht „nur“ Collectivos (Vans), was für uns super war, da wir dann genug Stauraum hatten^^

Mit gerade einmal vier Personen fuhr der Bus dann los aber unterwegs sammelten wir noch einige Leute ein – darunter auch zwei Türken, die sich mit der Verständigung noch schwerer taten als wir schon. Sie sprachen den Fahrer kompromisslos auf Englisch an, aber zum Glück konnte der Fahrer sogar ausnahmsweise Englisch, also klappte es doch noch ;-)

Die Fahrt war dann recht holprig, obwohl die Straße eigentlich eben war aber der Bus war halt recht alt und so bekamen wir unsere kostenlose Massage :D

Nach knapp 45 Minuten kamen wir schließlich in Santa Elena an und die Endstation ist auch direkt an der Grenze, sodass wir von dort aus laufen konnten. Yay!

Zusammen mit den beiden Türken und einer Mexikanerin, die als Touristenführerin arbeitet und die Türken freiwillig unterstützte, gingen wir die 50 Meter zum mexikanischen Grenzhäuschen.

Zu dem, was einen da erwartet, hatten wir schon einiges gehört. Es gibt eine sogenannte Exit Fee, die je nach Reisepass/Nationalität ca. 500 Peso (also 25 €) beträgt.

Normalerweise zahlt man diese automatisch mit seinem Flugticket, wenn man mit dem Flieger einreist und muss sie somit beim AUSreisen nicht ein zweites Mal bezahlen.

In vielen Blogs haben wir gelesen, dass Reisende aber an diesem mexikanischen Grenzhäuschen in Santa Elena auch dann die Exit Fee zahlen müssen, wenn sie diese wie oben erklärt bei Einreise gezahlt haben :O Um sie nicht zahlen zu müssen, müsse man einen Nachweis der Rechnung des Einreise-Flugtickets in PAPIERFORM vorzeigen. Ihn auf dem Handy digital zu haben reicht nicht aus.

Jonas und ich hatten den Flug über einen Drittanbieter gebucht und keine Rechnung erhalten, bei der diese Exit Fee als Position sichtbar aufgelistet ist. Somit haben wir fest damit gerechnet, dass wir zu den Unglücklichen zählen, die dann jeweils 500 Peso bezahlen dürfen, die sich die Grenzbeamten dann in die eigene Tasche stecken. So ist das halt in Mittel- und Südamerika…

Heute Morgen traten dann die beiden Türken zuerst an den Schalter. Einer der beiden hatte keinen Einreisestempel in seinem Pass und so war bereits die Diskussion dort in Gange… Die mexikanische Reiseführerin stand helfend an der Seite und übersetzte teilweise aber irgendwann hatte die Beamtin anscheinend keinen Bock mehr und winkte stattdessen Jonas und mich heran.

Wir gaben unsere Reisepässe ab, die Beamtin schaute sie an, stempelte sie und gab sie uns dann zurück.

Und das war es dann!!! :O

Wir wurden nicht einmal nach der Gebühr GEFRAGT und mussten uns somit auch keine Erklärung ausdenken, um der Gebühr zu entgehen. Wir konnten einfach so durch :D

Vielleicht liegt es daran, dass wir zu Fuß an die Grenze gekommen sind und nicht wie alle Blogger, von denen wir gelesen hatten, mit einem Reisebus. Dort kann man natürlich gut Kohle machen^^ Außerdem hatten wir ja die Reisebegleiterin dabei, also vielleicht war es der Beamtin zu heikel, in deren Anwesenheit etwas illegales zu machen :D

Was auch immer es war, wir hatten 50 € gespart!!! Yay!

Zu Fuß ging es dann über den Fluss, der die Landesgrenze der beiden Länder an dieser Stelle markiert und „drüben“ fuhren wir in einem Van zusammen mit den Türken und einer Familie mit zwei Kindern zum belizeanischen Grenzhäuschen (Laufen wäre zu weit gewesen^^).

Diese Grenze war ein ganzes Gebäude mit Toiletten und einem Touristen“helfer“, der einem erklärt, wie man das Einreiseformular ausfüllt <3

Nach vielleicht 15 Minuten waren wir fertig und waren offiziell in Belize angekommen!!! Jipi! Nächstes Land!

Meine Familie und sogar einige Freunde hatte von dem Land sogar noch nie gehört und naja. Es ist halt recht klein aber wir freuten uns, hier zu sein :)

Außerhalb des Grenzgebäudes gab es wieder ganz viele Vans, die einen in die nächste Stadt Corozal fahren wollten, da dort ein Busbahnhof ist, von dem man dann weiter durchs Land fahren kann. Da wir für heute Abend eine Unterkunft im etwa 3 Stunden entfernten Belize City reserviert hatten, wollten wir also zu diesem Busbahnhof hin.

Zuerst benötigten wir aber Bargeld – in Belize sind das Belize Dollar. Wie uns die Touristenführerin erzählt hatte, gibt es auf dem Parkplatz Männer mit Bauchtaschen, die einem Geld wechseln und so kamen unsere eingesparten Peso zum Einsatz ;-)

Mit der richtigen Währung ausgestattet gingen wir dann zurück zu den Vans und fuhren 15-20 Minuten in die Stadt, wo wir direkt am Busbahnhof rausgelassen wurden und die beiden Türken wiedertrafen^^

Sie wollten heute noch Guatemala weiterfahren und auch einen Deutschen fanden wir (den wir erst für einen Ami hielten, weil er so akzentfrei Englisch sprach^^) neben den Einheimischen dort.

Das mit den „Einheimischen“ ist aber nur geraten :p Die meisten sehen einfach aus wie die Mexikaner drüben in Chetumal, obwohl hier eigentlich auch viele Schwarze leben, deren Vorfahren Sklaven auf den naheliegenden Karibik-Inseln waren und sich dann irgendwann im heutigen Belize ansiedeln „durften“. Amtssprache ist hier Englisch aber am Bahnhof und im Bus selbst hörten wir nur Spanisch und eine lokale Sprache^^

Die (laute) Musik, die im Bus gespielt wurde, war so eine Art „Jamaika-Reggae“, wie ich es jetzt mal nennen würde und machte echt Spaß und ein bisschen Lust zu tanzen :D

Der Bus wurde dann schon gut gefüllt aber nachdem wir losgefahren waren, sammelten wir dann natürlich auch wieder Leute ein und so wurde es schnell kuschelig ;-)

Bis zum ersten Stopp in Orange Walk Town würde es eine Stunde dauern und von dort aus noch einmal weitere zwei Stunden bis Belize City.

Die erste halbe Stunde lief es auch ganz gut aber dann hielten wir plötzlich an und der Busfahrer und der Busbegleiter schauten sich die Motorhaube des 1977er Baujahr Schulbusses an. Die öffentlichen Busse hier sind alle ausrangierte Schulbusse übrigens, was eigentlich ganz witzig aussieht :)

Nachdem die beiden Männer ein bisschen etwas geschaut hatten, holte der eine Isolier-Klebeband und es wurde irgendetwas befestigt.

Danach ging es weiter aber nicht für lange^^ Im nächsten Dorf hielten wir an einem Tante-Emma-Laden an, wo der Busbegleiter dann einen Kanister kaufte (ich vermute mal Öl?). Einen weiteren unfreiwilligen Stopp gab es noch und dann, ja dann war auf einmal Ende.

Wir fuhren in das vielversprechend klingende Dorf „Buena Vista“ ein, der Busfahrer hielt an und schaltete den Motor aus. „Wir fahren nicht weiter. Den restlichen Ticketpreis zahlen wir euch zurück“ wurde uns auf Spanisch erklärt (was ich nur verstand, weil es uns netterweise jemand auf Englisch übersetzte^^).

Somit verließen die ca. 50 Leute den Bus und nachdem wir unser Geld zurück hatten, stellten wir uns mit den anderen Gestrandeten an die Straße.

Ich fragte vorsichtig, ob denn ein Ersatzbus kommen würde. Nee, das nicht. Wir müssten dann den nächsten Bus nehmen, der vorbeifährt. Das klingt logisch aber die Busse sind alle immer proppevoll und ich konnte mir nicht vorstellen, dass alle 50 von uns in den nächsten Bus passen, wenn auch dort wieder alle Sitzplätze bereits besetzt sind :O

Ein paar Leute winkten Trucks oder private Fahrzeuge heran, andere gingen auf die gegenüber liegende Seite, um zurück zu fahren.

Wir blieben bei den Wartenden und als dann nach vielleicht einer halben Stunde ein Bus kam, passten die meisten von uns, inklusive Jonas und mir, auf wundersame Weise doch noch hinein! :D Wir mussten stehen aber immerhin hatten wir einen Bus!

Mit Trampen wären wir vielleicht die 23 km nach Orange Walk Town gekommen aber von da hätten wir ja dann auch wieder den Bus nehmen müssen also joah^^

Zum Glück stiegen dort aber auch einige Leute aus, sodass Jonas und ich einen Sitzplatz hatten. Jippi! Dann stiegen aber natürlich neue Leute hinzu, darunter eine Frau mit Baby und so gab Jonas dann seinen gerade erst gewonnen Platz wieder auf und musste wieder stehen :D

Die folgenden zwei Stunden waren dann recht dröge. Es war warm, ich stank nach Schweiß und musste aufs Klo. Es war eng und ich konnte nicht einmal mit Jonas jammern :p ^^

In Belize gibt es anscheinend ähnlich wie in Mexiko viele Gangs und Jonas hatte hinten im Bus auch Männer, die Waffen auf ihren Nacken tättowiert hatten oder einen, der ein Messer bei sich trug dabei. Vor mir stand auch einer mit einem Hoodie, der vielleicht auf eine Gang hinweist und ein Bandana am Handgelenk.

Sicher wissen wir es natürlich nicht aber der Busbegleiter hielt auch kurz hinter dem Busbahnhof an, um einem Typen auf dem Motorrad ein dickes Bündel Bargeld zu geben und im Gegenzug eine kleine Stofftasche zu erhalten.

Wahrscheinlich spielte uns nur unser Hirn Tricks und es waren Missverständnisse aber es zeigt, wie sehr man von anderen Meinungen und Gelesenem beeinflusst wird :p Man achtet viel mehr auf solche Dinge wenn man sie erwartet.

Nach den zwei weniger bequemen Stunden kamen wir dann in Belize City an. Als wir dort einen Taxifahrer abwiesen, war dieser direkt beleidigt aber naja. Es sind nur 5 – 10 Minuten zu Fuß zum Hostel, da lohnt sich das Taxi wirklich nicht^^

Am Hostel kam auch gerade ein Taxi mit zwei Mädels an, die sich als Schwedinnen herausstellten und mit denen wir uns die Unterkunft teilen :)

Jeder hat ein eigenes Schlafzimmer aber Küche, Bad und Wohnzimmer teilen wir uns wie eine Familie in dieser Ferienwohnung, die auf Stelzen gebaut ist und aus Holz besteht.

Sowohl von außen aber vor allem von innen ist es hier wirklich hübsch und soo liebevoll eingerichtet <33

Einen Herd hat die Küche leider nicht, aber wir sind ja nur eine Nacht hier und da gehen wir halt einmal auswärts essen ;-)

Nach dem Einchecken machten wir einen kleinen Spaziergang durch die Stadt, mit den Zielen: ATM, Supermarkt und einem vegetarischen Imbiss/Restaurant, den wir auf Happycow (danke an vollwietweg ;-) ) gefunden hatten :)

Von Belize City hatte ich nur gehört oder gelesen, dass die Stadt hässlich ist und dass es viel Kriminalität gibt und dass man nach Einbruch der Dunkelheit das Haus nicht mehr verlassen soll. Klingt einladend, oder? :p

Da es aber hellichter Tag war und wir jeder Stadt eine Chance geben (siehe Cebu City auf den Philippinen^^), gingen wir natürlich trotzdem raus und ich fand ein paar echt schöne Fotomotive am Wasser aber auch das Rathaus, die finnische Botschaft oder ein paar Kirchen <3

ATM war gar kein Problem (anscheinend sogar ohne Automatengebühren!) und dann an der Wasserfront war eine kleine Promenade, die menschenleer war aber ganz hübsch :) Dort gibt es auch teure Hotelketten und Casinos, also ist es vielleicht eher für die Touris „aufgehübscht“ aber es gehört ja zur Stadt und uns gefiel es sehr!

Als wir „Vegan Bites“ erreichten, mussten wir aber leider enttäuscht feststellen, dass es geschlossen hatte :( Wie schade! Laut Internet haben die bis 17:00 Uhr auf und es war gerade 15:30 Uhr aber nun gut. Da hatten wir halt Pech gehabt und müssten uns eine andere Alternative suchen ;-)

Während wir dann parallel zum Wasser durch eine recht chice Wohngegend mit vielen Security Kameras liefen, fand Jonas auf Maps.Me noch ein indisches Restaurant aber als wir dort ankamen, stellten wir fest, dass es leider montags geschlossen hat…

Der Zufall will es uns aber auch nicht zu leicht machen :D :D

An einem Obst- und Gemüseladen kauften wir Bananen, während die Kinder unter einem der Tische eine Bude aus alten Kisten und Kartons hatten und ständig kicherten. Das war sooo süß <3 Und es weckt bei mir Nostalgie und Lust, mal wieder eine Bude zu bauen! :O :D

Schließlich liefen wir zufällig an einem Restaurant vorbei, das mit Bohnen und vegetarischem Reis auf seinem Aufsteller warb.

Wir betraten das Restaurant, das Vierertische hatte, die an ein italienisches oder griechisches Restaurant erinnern :) Eine ältere, schwarze Dame saß an einem der Tische am Handy und als Jonas und ich uns setzten, rief sie „Wendy!“ und dann kam eine junge Frau raus, um unsere Bestellung aufzunehmen.

Sie trat mit Block und Stift an uns heran und wollte wissen, was wir bestellen und ich fragte sie vorsichtig, ob es denn eine Karte gäbe. Ohne Karte kann ich doch gar nicht wissen, was ich haben will, oder?^^

Etwas genervt aussehend holte sie uns die Karte und blieb dann mit dem Fuß auf dem Boden tippend neben dem Tisch stehen, um endlich ihre Bestellung zu kommen.

Auf der Karte gab es Hähnchen, Rindfleisch, Kuhfüße und Fisch. Hmm…

Wir fragten sie nach vegetarischen Optionen und sie erzählte irgendwie, dass es keine gäbe, bis Jonas ihr erklärte, dass draußen auf der Karte etwas von Reis und Bohnen steht. „Okay. Dann zweimal Reis mit Bohnen?“ fragte sie.

Wir stimmten zu, um es für sie nicht noch schwieriger zu machen und ein paar Minuten später bekamen wir dann in der Mikrowelle aufgewärmtes Essen an den Tisch gebracht^^

Wie schon in Mexiko fühlten wir uns in Belize jetzt nicht gerade willkommen geheißen :D

Am Ende gab es dann für uns beide noch einen Zahnstocher und ein Pfefferminz-Bonbon, die uns auf einer Teetasse gebracht und dann auf die Theke gekippt wurden, damit wir sie auflesen. Das war fast schon zum Lachen :D

Wir nahmen die Bonbons und bedankten uns, waren aber froh, als wir dann draußen waren ;-)

Der letzte Stopp war dann in einem Supermarkt, was hier gar nicht soo leicht war, da alle kleinen Läden mit Gittern abgeschirmt sind und man nicht sehen kann, was es alles zu kaufen gibt^^ Und da die erste Freundlichkeit jetzt nicht rüberkam, hatten wir eher Lust auf einen Markt, wo man reingehen kann und selber stöbert :D

Zum Glück fanden wir so einen dann auch aber er war recht klein und natürlich gab es keine pflanzliche Milch :( Wir haben aber noch voll viele Haferflocken, Erdnüsse und nun auch Bananen, die eigentlich ja für ein Müsli-Frühstück sprechen und so wurde es dann aus Mangel an Optionen die Kuh-Milch.

Ich war ein bisschen „enttäuscht“ aber den Aufwand, den man hätte betreiben müssen, um hier irgendwo pflanzliche Milch zu finden, das war es uns dann echt nicht wert :p

So endet heute Abend (falls wir noch Hunger bekommen) oder morgen früh unsere vegane Test-Phase aber hey.

Zurück im Hostel ging ich dann endlich unter die schön kühle Dusche und freute mich richtig auf diesen Beitrag, da es endlich mal wieder etwas zu erzählen gibt :p :D :D

Morgen früh nehmen wir wahrscheinlich bereits um 7:00 Uhr den Bus, um weiterzureisen, weil wir einmal umsteigen müssen, aber das ist auch okay. Ich denke, von Belize City haben wir heute schon ein paar schöne Ecken gesehen und viel mehr gibt die Stadt ja angeblich eh nicht her ;-)

Es ist aber sehr schön, dass wir wieder „aktiv“ reisen <33

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