Veröffentlicht: 13.03.2024
Sooo, ich habe bisschen vergessen, dass dieser Blog existiert. Ich bin ja jetzt seit ein paar Tagen auf Placencia, einer Halbinsel vor Belize und mal davon abgesehen, dass aus 4h Anreise 8 1/2h wurden, ist es bisher ganz nett hier. Ist eine dieser Inseln, die typischerweise im Backpacking Business als Trauminsel dargestellt werden und ich glaube ich bin einfach zu desillusioniert, um mich in dieses ‚ach Alles traumhaft blabla‘ reinfallen zu lassen. Also, ja, das Wasser ist wahnsinnig schön blau, Sichtweiten sind traumhaft, die hübschen bunten Häuschen hier tragen gut zur Idylle bei. ABER, mit der Strömung wird irre viel Plastik mit angeschwemmt, die Strände haben gefühlt mehr Mikroplastik als Sandkörner, der Riffschutz wird (bestenfalls, wenn überhaupt) klein geschrieben und man sieht der Natur einfach die Destruktion an. Belize hat das größte Barrier Reef der nördlichen Hemisphäre und damit nach dem GBR das zweitgrößte. Fischbestände sind auch hier dank Tourismus und Export überfischt. In meiner Schnorcheltour heute zur Laughing Bird Caye zeigten die Korallen auch hier Bleiche und auch wenn es ein Teil intaktes Riff gab, lag direkt nebenan ein Friedhof, der sich weit erstreckte. Und ganz ehrlich, gibt wenig traurigere Dinge als ein Korallenfriedhof. Wenn man allerdings jeden x-Beliebigen in ein Naturschutzgebiet lässt OHNE zertifizierte Guides anscheinend, die den Leuten nicht mal basics beibringen, wie zb wie man mit Flossen überm Riff richtig hängt und diese Guides dann noch Fischis aufschrecken, um sie den Touris zu zeigen oder Lebewesen wie Seegurken einfach an die Luft holt, dann braucht man sich auch echt nicht wundern, dass es schwierig wird, das Gebiet zu schützen. Keine Ahnung wie man das nicht sehen kann, aber gibt anscheinend genug Leute, die das richtig gut alles ignorieren können. Die zwei schönsten Dinge überhaupt habe ich allerdings vom Strand aus auch gesehen, einen Stachelrochen und Ammenhaie, die sich in den Wellen getummelt haben. Super tolle Haie, können super coole Sachen.Ach und ich hätte fast einen M+rd begangen, als dieser eine kleine B*stard Sand in Richtung der Haie geschmissen hat. Bedauerlicherweise fressen Ammenhaie keine Menschen. Es ist eigentlich immer am besten solche Touren mit Locals zu buchen, weil die die Regionen am besten kennen und eigentlich auch am fittesten sind und am meisten am Schutz der Region interessiert. Außerdem, auch wenn sich viele Dinge sehr cool anhören (mit Haien schnorcheln/Tauchen/blabla), immer darauf achten, dass man weiß, womit man es zu tun hat. Und gerade in Regionen wie hier, wissen womit man potentiell ins Wasser geht. Die meisten Unfälle ereignen sich aufgrund der Arroganz und Ignoranz von Menschen, nicht durch das aggressive ‚Fehlverhalten‘ der Tiere. Und in großen touristischen Regionen kommt auch hinzu, dass die Sicherheit zugunsten von Massentourismus vernachlässigt wird, bspw keine Spotter an Bord oä. Prepare not to die. Ansonsten, Leute, ab morgen bekomme ich hier wieder Frühstück, richtiges, keine Chips mehr morgens! Hoffe mein kleiner Wutanfall ist morgen wieder vorbei, ich geh mir meine Haivideos anschauen :)