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99 Luftballons (Tag 12 der Weltreise)

Veröffentlicht: 16.09.2019

16.09.2019


Da die vorab in einem Blogeintrag erwähnten Balloon Rides über Göreme bei mindestens 150 € Person und somit außerhalb unseres angedachten Budgets liegen, wir aber das Spektakel zumindest einmal beobachten wollten, standen wir heute um 5:40 Uhr auf :O Zum mittlerweile fünften Mal ging es diesen Hügel hinauf (…) und oben angekommen konnte man schon einige Heißluftballons sehen, die noch auf dem Boden lagen und dann langsam mit heißer Luft gefüllt wurden. Wir hatten vorher schon ein paar Fotos gesehen und gewusst, dass es viele Heißluftballons auf einmal gibt aber dass es wirklich SO viele sind, war dann doch ganz schön beeindruckend :)

Da unser Hügel am Stadtrand liegt, waren die meisten unserer Fotos nicht so spektakulär. Es live zu sehen war aber schon von dort aus echt cool. Nach und nach stiegen dann immer mehr Ballons auf (dann sogar in Fotoreichweite^^) und joah, wir haben das ganze dann für knapp eine Stunde beobachtet – genauso wie unzählige andere Touristen, die einfach auf dem Dach ihrer Hostels oder Hotels stehen konnten, denn fast jede Unterkunft hier hat auf dem Dach eine Terrasse mit Sofas und Kissen, vermutlich genau deswegen, damit man die Ballons beobachten kann. Auf „unserem“ Hügel waren wir aber alleine bis auf ein (Quechua <3) Zelt mit 3 Männern und einem Hund, der wohl irgendwem im Dorf gehört^^

Als wir dann zurück ins warme Bett wollten (es war echt frisch!), flog gerade ein Ballon direkt über unseren Hügel :) Jonas, befußt mit Flip Flops (? ….), sprintete den Hügel zurück hinauf und konnte den etwa 20 Leuten im Ballonkorb von ganz nah zuwinken. Für mich sah es so aus, als hätte sich Jonas fast ducken müsse, damit er nicht umgestoßen wird :D Auf dem Weg bergab zum Hostel schossen wir dann noch mehr Fotos und viele waren noch beeindruckender als die Fotos von oben. Aber egal. Wir waren ja nicht nur wegen der Fotos dort oben ;-)

Zurück im Hostel wärmte man sich dann im Bett auf, bevor es das letzte Frühstück gab. Mal gucken, was uns morgen erwartet aber das Frühstück im Stay in Peace Cave Hostel war echt klasse – zumindest für Jonas und mich, vielleicht nicht für Gourmets oder All-you-can-eat Liebhaber^^ Nach dem Frühstück wurde nur noch gepackt und um 9:30 Uhr gingen wir zum Busbahnhof. Ich wollte eigentlich schon um 9:20 Uhr auschecken, damit wir um Punkt 9:30 Uhr losgehen können aber natürlich waren gerade noch alle Bäder besetzt und dann war auch der Mitarbeiter von der Rezeption nicht an seinem Platz :O Entgegen meiner Sorge schafften wir es aber trotzdem, pünktlich loszugehen und erreichten den Busbahnhof um 9:39 Uhr.

Jonas hatte mich vorab darauf aufmerksam gemacht, dass wir vor 10 Uhr nicht hier auftauchen brauchten aber ich war skeptisch. Einerseits gibt es hier südländische Mentalität und andererseits heißt es oft „yallah yallah“, also wollte ich auf Nummer sicher gehen :p Diesen Drang zur Überpünktlichkeit muss ich wohl im Laufe dieser Reise lernen abzulegen :D :D

Gegen 10:10 Uhr tauchte eine kleine weiße Straßenkatze auf, die es sich auf Jonas Schoß gemütlich machte und sich sehr gerne streicheln ließ. Um 10:33 Uhr kam dann auch schon der Bus ;-) Für umgerechnet 10 € für die ca. 3-stündige Fahrt hatte ich eigentlich nicht viel erwartet, war aber dann positiv überrascht, wie bequem und „luxuriös“ der Bus war. Die Sitzen waren weich mit Kopfpolster und genügend Beinfreiheit. Außerdem gab es sogar wie bei Langstreckenflügen ein Entertainment System (das aber nicht eingeschaltet war :p ). Außerdem gab es eine Art „Schaffner“, der während der Fahrt kostenlos Leute mit Wasser und Nackenkissen versorgte. Nicht schlecht! :O :)

Die Fahrt an sich war landschaftlich wieder ziemlich öde. Es war flach und man konnte ewig weit gucken. Sehen konnte man da aber nichts außer Boden^^ Ab und zu passierten wir kleine Zeltsiedlungen, die an das Nomadentum erinnern. Ansonsten war die Fahrt wie gesagt echt bequem und die Zeit verging wie im Fluge. Nach ca. 3 Stunden kamen wir dann am Busbahnhof in Konya an. Die Busbahnhöfe der größeren Städte sind immer am Stadtrand und da unser Hotel so ziemlich im Zentrum liegt, brauchten wir noch ein Verkehrsmittel, um das Hotel zu erreichen. Zunächst war geplant, einen Kleinbus (Dolmus) zu nehmen aber dann sahen wir, dass es hier auch eine Straßenbahn gibt.

Ich war etwas skeptisch, aber Jonas zeigte mir auf Maps.me, dass es eine Station nur 900m von unserem Hotel gab, also war es gebont :) Am Ticketschalter nannte Jonas den Namen dieser Station (Aladdin, ohne Witz!) und der Mitarbeiter antwortete uns auf Deutsch :D Was für ein Zufall! Wie wir später erfuhren, hatten wir den Namen komplett falsch ausgesprochen – nämlich so, wie wir den Film/das Musical nennen. Die eigentliche Betonung hier ist aber anders. Naja. Hat ja alles gut geklappt :)

Bei der Ankunft im Hotel stießen wir dann wieder auf Verständigungsschwierigkeiten, da der Rezeptionist kein Englisch sprach… Jonas zeigte auf seinem Handy unsere Buchungsbestätigung und damit konnte der Rezeptionist dann etwas anfangen :) Er erzählte uns noch irgendetwas auf Türkisch aber hoffentlich war es nicht so wichtig ;-) Nach dem Check-in in unser 3-Bett-Zimmer (ein Bett als Ablage ist nicht schlecht!), gingen wir dann raus in die Stadt.

Das Hotel liegt etwa 100m entfernt vom Mevlana Museum, DER Sehenswürdigkeit in Konya. Wir werden uns das Museum aber erst morgen anschauen. Für heute war die Priorität nach einem Mittagessen bestehend aus 4 Schoko-Keksen erst einmal Futter :O :D Wir schlenderten ein bisschen durch die (vermutlich?) Altstadt, entlang einer Gasse, in der es ungelogen ausschließlich Schmuckläden, vor allem mit Gold, gibt. Ein Laden reiht sich an den nächsten und das auf beiden Seiten. Wie sich hier irgendein Händler halten kann, bleibt uns ein Rätsel…

Letztendlich fanden wir ein „Restaurant“ und wurden freundlich begrüßt. Wir bekamen ein Menü auf Türkisch und es gab über der Theke ein paar Fotos von den Gerichten. Jonas entschied sich gleich für Börek aber ich war noch etwas skeptisch. Etwas ohne Zwiebeln, ohne Käse, ohne Fleisch, ohne Tomaten – jaaa, da ist die Türkei ja perfekt :p ;-) Ich entschied mich schließlich für Etliekmek (oder so ähnlich °-°), auch einer Pide. Da uns der Kellner auf Englisch bediente, wagte ich es immerhin, zu fragen, ob ich das ohne Zwiebeln haben kann. Leider verunsicherte ihn meine Frage, weil er sie nicht verstand und er holte schnell Hilfe. Der neue Kollege bat mich, ganz langsam zu sprechen und verstand mich dann tatsächlich :) Mir war das ganze mittlerweile etwas unangenehm. Ich mag es nicht, wenn jemand sich extra Mühe machen muss… :D Aber egal. Immerhin bekam ich dann eine Portion ohne Zwiebeln!! :)

Bevor das eigentliche Essen kam, bekamen wir einen Teller mit Grünzeug und fragten uns, was man damit tut. Es gab auch noch ein kleines Schälchen mit einer Paste, die wir schon kennen – einem leicht pikanten echt leckerem Mix. Etwas nervös schauten wir uns bei den anderen Gästen um, was sie mit diesem Essen machten aber entweder sie hatten Brot (welches wir nicht hatten) oder sie hatten Suppe (welche wir ja auch nicht hatten). Vorsichtig knabberten wir ein bisschen an dem Grünzeug, aber es kam uns schon komisch vor.

Dann wurden unsere Piden serviert (ich hatte ca. die doppelte Portion von Jonas). Wer keine Lust hat, eine Pide zu googlen und wie ich nicht sofort weiß, was das ist – es ist ein aufgeschnittenes belegtes Fladenbrot, was dann aussieht wie ein Flammkuchen oder eine sehr flache Pizza, aber in der Form eines Baguettes. Da aber als Besteck nur eine Gabel serviert wurde und die Pide-Stücke zu groß waren, um sie wie Pizzastücke zu essen, waren wir wieder etwas vorsichtig. Zufällig verschaffte ich mir Blickkontakt mit unserem Übersetzer und Jonas und ich machten Gesten, den Salat auf die Pide zu streuen und sie dann zu rollen. Er gab uns ein Thumbs-Up und wiederholte die Geste des Rollens. Stolz rollte ich also meine Pide an der kurzen Seite und sofort sprang unser Übersetzer auf und rief „no, no!“ Ups! :O Natürlich rollt man sie an der langen Seite… War aber alles ganz witzig und lieb gemeint und es war außerdem echt lecker :)

Zum Dessert gab es wie immer Schoko-Kekse für 1 Lira (16 cent) von einem kleinen Supermarkt und jetzt ausklingen und Planen für morgen, vielleicht noch ein kleiner Spaziergang, alles ganz easy an so einem „Reisetag“ ;-)

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