Veröffentlicht: 26.05.2020
Nach einem Dornröschenschlaf in unserem Schmalfelder Asyl, zu dem es nicht viel zu berichten gab (denn es war die pure Langeweile) hier mal wieder ein Lebenszeichen von uns, für alle die weiterhin interessiert sind.
Seit dem 18.5.2020 darf man in den meisten, deutschen Bundesländern wieder reisen und das nutzen wir natürlich umgehend. Als bekanntermaßen Wärme liebende, sonnenhungrige Menschen, machen wir uns auf in den Süden Deutschlands, statt an Ost- oder Nordsee zu fahren, wo die Wettervorhersage eher unbeständig ausfiel.
So langsam könnte man jedoch meinen, dass das Schicksal etwas dagegen hat, dass wir reisen (neben Corona und den diversen Mängeln an unserem Wohnmobil, aber dazu später etwas mehr). Nach jahrelangem Reisen haben wir ausgerechnet jetzt unsere erste Reifenpanne! Kurz hinter Göttingen fahren wir von einem Rasthof und müssen uns etwas in den Reifen gefahren haben! Zum Glück ist die nächste Abfahrt nicht weit und so rollen wir in Schrittgeschwindigkeit und in Begleitung eines Hupkonzerts (Leute entspannt euch mal, immerhin haben wir Warnblinker an, die signalisieren, dass wir eine Panne haben!!!) von der Autobahn runter, um zu einem Platz unterhalb einer Autobahnbrücke zu gelangen (irgendwo im nirgendwo und am späten Nachmittag).
Zuerst checken wir, dass wir keinen Ersatzreifen haben! Damit hatten wir uns bislang noch gar nicht beschäftigt, aber unter unserem Fahrzeug ist für so einen großen Reifen kein Platz. Nun rufen wir den ADAC an, in der Hoffnung, diese könnten uns mal eben schnell einen Reifen bringen. Ja, ist naiv, wir geben es gerne zu. Abschleppen wäre es beim ADAC geworden und auf Grund unserer Größe war der Anruf des betreffenden Abschleppdienstes etwas überfordert und wir verunsichert. Da wir keine Lust hatten an einer x-beliebigen Werkstatt zu stranden, fiel uns der Mercedes 24h Service ein, denn die sollten doch in der Lage sein, einen Reifen für uns aufzutreiben. Dank unserer Hubstützen, ist das Wechseln ein Klacks und Abschleppen erschien uns dagegen etwas aufwendig (und ja, wir geben es zu, wir hätten auch Angst um unser nagelneues Wohnmobil gehabt). Das Reifen-Pannen-Set hat übrigens nichts genutzt, der Schaden am Riefen war zu groß. Um es kurz zu machen, Mercedes hat sich bemüht einen Reifen aufzutreiben, aber da es mittlerweile bereits kurz vor sechs am Abend war, teilte man uns mit, dass es an diesem Tag nicht mehr funktionieren würde. Horror!!!! Warum: Janina ist ein bekennender Angsthase (in weiblicher Form), nicht nur weil sie zu viele Thriller (selbstverständlich im Kino;0) gesehen hat und auch diese in Buchform bevorzugt (eine abgelegene Autobahnbrücke im Nirgendwo ist für so etwas die beste Vorlage, mehr muss ich dazu wohl nicht ausführen). Bei dem Lärm der Autobahn und der Angst bei jedem anderem Geräusch, war es eine laaange, qualvolle Nacht, die kein Ende nehmen wollte. Erst das zwitschern der Vögel am Morgen hat mich etwas von der Angst-Schock-Starre bereit. Früh am nächsten morgen meldete sich dann direkt Mercedes aus Göttingen. Ein netter Servicemitarbeiter kam, holte die Felge mit dem kaputten Reifen -freute sich über unsere Hubstützen und war beeindruckt von der leichten Bedienung übers Handy-, fuhr zurück nach Göttingen, wo ein neuer Reifen auf unsere Felge montiert wurde, der zwar nicht genau unser Reifen ist, aber für die Übergangszeit geht. Wir müssen uns also noch einen weiteren, passenden Reifen besorgen, bevor wir länger reisen. Danach mussten wir dann noch mit zu Mercedes, um zu klären, was an Kosten auf uns zu kommen. Denn, was uns am Telefon der Service-Hotline nicht erzählt wurde, Wohnmobile sind von der Mercedes-Mobilitätsgarantie ausgeschlossen (es ist ja nur das Fahrerhaus in Teilen ein Mercedes).
Gerettet und einen weiteren, halben Tag später, ging es dann weiter Richtung Koblenz. Das gute, unsere Wünsche nach Wärme wurden erfüllt, das schlechte, wir waren nicht die einzigen Wohnmobilisten, die sich auf den Weg gemacht haben (uns sind auf der Autobahn redensartlich hunderte begegnet) und so waren Stell- und Campingplätze voll!!! Auf dem Campingplatz Wolfsmühle, nahe Koblenz (in Lahnstein), gab es noch genau einen Platz, jedoch nur für eine Nacht und den haben wir freudestrahlend genommen, so kaputt wie wir waren! Da wir uns auf eine Warteliste haben setzen lassen und wir Glück hatten, dass wirklich jemand seine Reservierung abgesagt hat, wurden aus der eine Nacht gleich fünf!
Eine Negativ-Anekdote möchte ich euch nicht vorenthalten: Am Freitag (nach Himmelfahrt) waren wir mit dem Fahrrad zum Einkaufen und haben uns auf dem Weg den Wohnmobilstellplatz angeschaut, der auch schön ist. Aber weiterhin waren alle 60 Plätze belegt. Zum Fahrradausflug hatten wir Triene im Fahrradanhänger dabei (sie ist mit ihren über 14 Jahren immerhin schon eine Hundeseniorin und gerade bei der Wärme, kann und soll sie nicht so lange laufen). Beim Globus-Baumarkt hatten wir sie dann einfach im Fahrradanhänger gelassen sind einkaufen gegangen und alles ist gut gegangen. Beim Globus-Supermarkt haben wir es wieder so gemacht. Als wir die Rolltreppe rauf sind (der Supermarkt geht über drei Ebenen!), meinte ich noch zu Thomas "wird jawohl keiner auf die Idee kommen und aus vermeintlichen jucks den Hund aus dem Anhänger lassen" und Thomas meinte "so ein Quatsch"! Tja, ca. 5 Min. später kam eine Durchsage "Der Besitzer des herrenlosen, schwarzen Hundes solle doch bitte umgehend zur Information kommen" !!!!! Unfassbar !!!! Da muss wirklich jemand Triene aus dem Fahrradanhänger gescheucht haben, welcher mit einem Reißverschluss verschlossen war 😳 Da der Fahrradstellplatz im Parkhaus war, ist sie dort dann herumgeirrt. Zum Glück ist sie nicht angefahren worden und zum Glück nicht zur nahe gelegenen Straße gelaufen 😱 Der Schock sitzt uns immer noch in den Knochen 🥺 Was gibt es nur für Idioten 😡 Triene war aber kurz danach schon wieder ganz normal und nicht verstört, sie hat nur gezittert, als Thomas sie abgeholt hat. Selbstverständlich wurde sie an diesem Abend noch mal mehr verhätschelt als sonst schon ;o)
Mittlerweile sind wir die Mosel entlang Richtung Trier unterwegs.
Am 2.6.2020 müssen wir zurück in Hamburg sein, wo wir einen Termin bei Mercedes haben, Grund dafür sind die bereits erwähnten, umfangreichen Mängel, die wir leider an unserem „Traum“-Wohnmobil feststellen müssen. Das Ganze ist extrem frustrierend und nervend (gerade zu Corona-Zeiten -Händler und Hersteller sitzen in Bayern, wo der Shutdown am stärksten war und ist- konnten wir schwer jemanden und überhaupt etwas erreichen). Leider scheint in diesem Fall der Kunde kein König zu sein, sondern einfach nur lästig. Das bestätigt leider mal wieder die Service-Wüste Deutschland oder ist es in der heutige Zeit einfach so, dass Umsatz mehr zählt, als Kundenzufriedenheit??? Eigentlich schade, denn so freut man sich weniger über das Traum-Mobil, als dass es das eigentlich verdient hätte, denn es gibt auch vieles, schönes an dem Auto, was man dadurch weniger schätzt!!! Ich hoffe das ganze nimmt (ganz bald) noch ein gutes Ende und wir werden es im Laufe des Auszeit-Jahres mehr lieben!!! Vor dem 15.6. werden wir also noch mal einen Trip nach Bayern machen müssen, wo uns der Händler hoffentlich noch einen Termin einräumen wird und dieses mal hoffentlich alles dafür tut, dass alle Mängel behoben werden (die Hoffnung stirbt zuletzt).
Um zumindest auf diesen einen Mangel einzugehen, der der Grund für unseren Termin in Hamburg ist, hier die Erläuterung dazu: Wie in unserem letzten Post mitgeteilt, hat sich der Plan in die Tat umgesetzt und wir haben uns einen PKW gekauft, um u.a. in Schmalfeld etwas mobiler zu sein. Ein schnuckliges, kleines Smart-Cabrio ist es geworden, welches wir auf einen Anhänger, auf unsere hoffentlich noch folgende Europa-Reise mitnehmen wollen. Aus diesem Grund haben wir uns auch noch einen Fahrzeuganhänger gekauft. Da es mit der Zulassung in Corona-Zeiten nicht so einfach und nicht so schnell geht, wollten wir den Hänger auf dem Weg nach Kassel, wo wir den Smart gekauft haben, von Privat kaufen (von Privat ist er praktischer Weise noch zugelassen) und damit den Smart abholen und nach Schmalfeld transportieren. Den Hänger haben wir für gut befunden, gekauft und am Wohnmobil befestigt. Kein Strom! Somit kein (Brems)Licht und keine Blinker! Beim Verkäufer lange herum getestet und an seinem PKW ausprobiert, muss also an unserem Auto liegen. Wir sind dann noch zu einer Werkstatt, die uns bestätigt haben, dass kein Strom von unserem Wohnmobil ankommt. Da wir den Hänger bereits gekauft hatten und haben wollten, nehmen wir ihn trotzdem mit. Ohne etwas drauf, sieht man ja zumindest unsere Rückleuchten und Blinker. Wir haben dann überlegt was wir machen und sind wagemutig trotzdem weiter nach Kassen und haben den Smart abgeholt. Die Nacht haben wir auf einem Autohof verbracht (die Stellplätze waren ja noch geschlossen), damit wir wenigstens im Hellen, ohne Licht am Hänger, über die Autobahn fahren. Wohl war uns natürlich nicht bei der Aktion, aber da noch die Ausgangssperre bestand, war die Autobahn zumindest recht leer. Es waren hauptsächlich LKWs unterwegs. Unser Wohnmobilhändler hat uns bezüglich der Anhängerkupplung an Mercedes verwiesen, die dann festgestellt haben, dass ein Steuerungssystem von Cathargo nicht verbaut wurde, unfassbar. Aber es kommt noch besser, Mercedes hat Kontakt mit Cathargo aufgenommen. Die meinten dann, das Wohnmobil hätte gar nicht ausgeliefert werden dürfen und man hätte den Kunden explizit auf das Problem hingewiesen, da es bei Mercedes Probleme bzgl. des Steuerungssystems gab. Was für eine Frechheit. Nach einigem hin- und her (es war ja auch noch zu klären wer die Kosten dafür übernimmt), haben wir nun am 2.6. einen Termin bei Mercedes in Hamburg, wo man uns etwas einbaut, damit wir den Hänger inkl. Smart mitnehmen können. Nur eines der vielen Ärgernisse, mit denen wir uns etwas frustriert, genervt herumschlagen und noch immer haben wir von unserem Händler in Bayern keinen konkreten Termin, zum Beheben hoffentlich aller Mängel. Man muss dazu wissen, dass einer der Gründe, weshalb wir ein hochpreisigeres Wohnmobil von Cathargo gekauft haben ist, dass der Hersteller vor allem für seine gute Qualität bekannt sein soll! Nun, dass können wir nicht bestätigen! Aber genug davon!!!
Ab 15.6.2020 soll das Reiseverbot für Europa aufgehoben werden und dann geht es für uns hoffentlich auf unseren Roadtrip durch Europa (statt wie geplant durch die USA, die mal abgesehen davon, dass wir u.a. auf Grund von Donald Trump‘s nicht vorhandenem Corona-Krisenmanagement, nicht mehr für uns als Reiseland in Frage kommen, immer noch keine Europäer rein lassen).
Wir hoffen so sehr darauf und drücken die Daumen, dass es keine erneuten Shutdowns (2. Welle usw.) geben wird. Die Route wird sich an den Bestimmungen der Länder orientieren. Unsere grobe Idee ist es weiterhin in Skandinavien, vor allem Norwegen, zu starten. Richtung Süden soll es danach die französische Atlantikküste entlang gehen, mit sehr viel späterem Ziel Portugal. Danach geht es dann vielleicht Richtung Kroatien & Griechenland, aber das ist noch so lange hin…
An alle, die bis hier hin durchgelesen (bzw. durchgehalten;o) haben, lieben Dank für euer Interesse. Wir hoffen euch allen geht es gut und freuen uns, wenn ihr bei uns bleibt und ab und zu mal vorbeischaut. Wenn es spannenderes zu berichten gibt und wir wirklich auf Reisen sind, werden wir regelmäßiger berichten.
Bis dahin, bleibt gesund!
Liebe Grüße Thomas, Janina und Triene