Veröffentlicht: 03.12.2018
Unser Roadtrip startete von Vancouver aus, wo wir schon vorab einen Wicked Campervan bestellt hatten. Die Abnahme war kurz und bündig. Schon beim ersten Blick war klar, dass wir einige Abstriche machen müssen z. B. Kein Kühlschrank, Spülbecken.. Naja wir würden uns schon arrangieren. Voller Vorfreude ging es mit unseren Hippiebus erst Mal aus der City raus. Über den Sand and Sea Highway waren wir überrascht wie schnell man hier in der Wildnis ist. Das Panorama war fabelhaft rechts Berge links das Meer. Nur der Smoke war recht dicht, wie schon die Wochen zuvor. Kanada hat im Moment mit schlimmen Waldbränden zu kämpfen, wegen der anhaltenden Trockenheit. Auf dem Weg sahen wir uns noch zwei schöne Wasserfälle an. Bevor es eindunkelte machten wir uns auf die Suche nach einem Campingplatz. Squamish war unser erster Übernachtungsort. Der Campingplatz lag schön am Waldrand und es waren überall Schilder angebracht, die vor Bären warnen. Keine 100m vom Campingplatz lag ein Wellness Center mit Schwimmbad. Die Dame am Empfang erklärte, dass es von 9 bis 10 Uhr günstiger wäre, schlappe 2$. Was für ein Schnäppchen..das liesen wir uns nicht zweimal sagen und relaxten schon kurz nachher im Blubberbecken. Morgens darauf machten wir uns wieder auf den Weg, den der Weg ist ja bekanntlich das Ziel. Das heutige Ziel war das bekannte Olympiadorf Whistler. An Tag 2 machten wir Halt im Alice Lake Provincial Park um eine 4 Seen Wanderung zu unternehmen. Am Eingang waren etliche Warnungen wegen Bären. Ich hatte ein ganz mulmiges Gefühl, auch waren wir fast allein auf dem Weg. Über Stock und Stein ging es durch den Wald vorbei an den vier schönen Seen. Ein Bär ist uns zum Glück nicht über den Weg gelaufen. Weiter ging es Richtung Whistler, auf dem Weg lag noch ein Wasserfall, den wir uns ansahen. In Whistler angekommen mussten wir feststellen, dass es fast keine Campingplätze gab oder alles ausgebucht war. Wir drehten eine Runde im Dorf und zogen enttäuscht weiter. 40 km weiter fanden wir doch noch eine Schlafmöglichkeit Nähe Pemberton. Auf der Hinfahrt traute ich meinen Augen kaum, ein Bär lief gemütlich auf der Wiese rum, mit seinen 3 Babys im Schlepptau. Den ersten Bär in Kanada gesehen und dann noch mit drei süssen Babys. Überglücklich ließen wir den Abend ausklingen auf unserer Camping area direkt im Wald. Am nächsten Tag ging es weiter Richtung Lilooet. Auf dem Weg schauten wir uns noch Naira Falls an. Nach einer kurzen Wanderung neben einem klasklaren Fluss kamen wir am Wasserfall an und waren beeindruckt wegen den enormen Wassermassen. Weiter ging es über einen Pass Richtung Berge. Auf dem Weg machten wir Halt beim Joffre Lakes Provincial Park der drei wunderschöne türkis blaue Bergsee beinhaltet. Wir waren sehr begeistert von den Seen und dem schönen Bergpanorama. Nachmittags erreichten wir schliesslich unser Tagesziel Lillioet. Lillioet ist eine kleine, frühere Goldgräberstadt umrundet von Bergen. Der Smoke wurde zunehmends dichter und wir sahen nicht mehr viel von der Berg Welt. Später konnten wir sogar noch einen Lösch Hubschrauber beim Start beobachten. Wir kochten noch gemeinsam unser Abendessen und waren froh als ein bisschen Regen kam. Ich hoffe das sie die Brände bald unter Kontrolle bekommen.
Am nächsten Tag machten wir uns früh auf dem Weg Richtung Clearwater das ein ganz schönes Stück weit entfernt lag. Nach stundenlanger Fahrt durch endlose Wälder, erreichten wir schliesslich unser Ziel. In Clearwater selbst war nicht viel zu tun aber es gab Supermärkte und eine Tankstelle. Nachdem wir unsere Vorräte aufgefüllt hatten fuhren wir ins nicht weit entfernte Valemount wo wir unser Nachtlager aufschlugen. Wir gingen noch ein bisschen wandern und besucht flussaufwärts springende Lachse in einem nahegelegenen Fluss. Die Lachse kehren jedes Jahr vom Meer zurück in die Flüsse, um ihre Eier zu legen, genau an der Stelle in die sie selbst geschlüpft sind. Schon verrückt!
Die Nächte wurden leider immer kälter und das Wetter war dieses Mal nicht auf unserer Seite. Wir machten und trotzdem auf zum nächsten Nationalpark dem Wells Gray Provincial Park. Hier wollten wir eine Nacht verbringen. Der Park hatte viele schöne Attraktionen, Wasserfälle und auch viele schöne Wanderwege. Bei Nieselregen wanderten wir also los und bestaunten die vielen schönen Wasserfälle. Nach einer Nacht im Park machten wir uns am Folgetag auf zum nächsten Highlight auf unserer Route dem Mount Robson Nationalpark. Der Mount Robson ist der höchste Berg in den kanadischen Rockies. Leider wurde der Regen immer schlimmer und wir waren schon am überlegen unsere geplante Tour den Berglake Trail abzusagen. Nach kurzer Zeit entschieden wir es doch zu riskieren, wir hatten ja schliesslich eine Regenjacke dabei. 12 km ging es über Stock und Stein vorbei an türkisblauen Flüssen, Murmeltieren und am Ende kam sogar noch ein Bergsee. Leider war von den Bergen nicht viel zu sehen, da das Wetter weiter schlecht war und die Wolken alles verdeckten. Nachdem wir den halben Tag wandern waren, kamen wir klitschnass und happy am Van an. Wir steuerten erst Mal den Campingplatz an und wärmten uns mit Suppe und Tee auf. Nach einem kurzen Schläfchen, wachten wir erstaunt auf und die Sonne schien zum ersten Mal seit Tagen. Wir liefen noch vor zum Dorf und man konnte sogar den Mount Robson sehen.
Der nächste Morgen begrüsste uns auch mit Sonnenschein. Juhuu das Wetter war wieder Mal auf unserer Seite. Die Reise ging also weiter Richtung Jasper Nationalpark. Dort angekommen bezogen wir erstmal einen neuen Campingplatz. Das schöne Wetter wollten wir aber auf jeden Fall ausnutzen. Deshalb machten wir uns schnell auf den Weg zum Magline Lake und Medicine Lake. Beide Seen waren super schön, umrundet von den schönen Bergen der Rocky Mountains. Beim Magline Lake machten wir noch einen kleinen Rundweg und wir hatten Glück einen Moose (spezielle Elch Art) im See plantschen zu sehen. Da wir noch Zeit hatten schauten wir uns noch den Magline Canon an. Der Canyon ist echt eindrucksvoll, durch den Canyon drücken sich gewaltige Wassermassen und das Panorama ist super eindrucksvoll. Auf dem Heimweg sahen wir noch einige Elche mit ihren Kälbern.
Am nächsten Tag wurde das Wetter wieder schlechter, deshalb beschlossen wir einen Waschtag einzulegen. Wir fuhren ins nahe gelegenen Dörfchen Jasper, suchten eine Waschsalon auf und erkundeten in der Zwischenzeit das Dorf. Ausserdem kauften wir uns wärmere Sachen sowie Handschuhe und dicke Chalet Socken. Im Anschluss ging es weiter und wir machten immer Mal wieder Halt an Orten, die uns gefiehlen. So besuchten wir noch einen See und die Athabasca Wasserfälle. Beides war super schön und wir waren echt geflasht von der Schönheit die Kanadas Natur zu bieten hat. Gecampt wurde heute am Honeymoon Lake, der wohl schönste Campingplatz den wir bisher hatten. Wir packten unsere Campingstühle und ein Bierchen und machten es uns am See gemütlich.
Am Morgen ging es weiter durch die berühmten Icefield Pakways. Das Wetter war auf gut deutsch vollkommen beschissen. Nichtsdestotrotz ging die Reise weiter über Serpentinenstrassen vorbei an Gletschern. Am Gletscher machten wir einen kleinen Spaziergang doch lange hielten wir es nicht aus, beim Gletscher es war einfach zu kalt. Den Rest des Tages verbrachten wir bei strömenden Regen in unserem Camper.
Sehr früh ging es am nächsten Tag los zu unseren nächsten Zielen. Beim Peyto Lake angekommen, mussten wir noch ein Stück laufen und wurden vom schönen Panorama auf dem See überrascht. Ebenso der Bow Lake den wir kurze Zeit später erreichten war traumhaft. Kanada hat echt soviele Seen und super Natur zu bieten. Der Wahnsinn! In diesem Sinne ging es auch weiter zum nächsten See den Lake Louise. Dort war es auch schön wenn auch etwas überlaufen. Wir entschlossen spontan einen kurzen Abstecher in den Yoho Nationalpark zu machen. Nachdem wir uns unseren Schlafplatz gesichert hatten ging es noch zur See Umrundung an dem Emerald Lake. Was soll ich sagen der See war auch super schön und auch nicht zu überlaufen. Unter den ganzen Seen, ist glaube ich dieser mein Lieblings See. Zum krönenden Abschluss ging es weiter zu den Takakkaw Wasserfällen die auch schön anzusehen waren.
Am nächsten Tag ging es wieder zurück zum Lake Louise um den Plain of six glaciers Wanderweg zu laufen. Über diese Wanderung hatte ich schon vieles positives erzählt bekommen und war sehr gespannt. Das erste Stück ging es am Seeufer entlang durch den Wald, danach wurde es ziemlich felsig und man hatte Aussicht auf die vielen Gletscher ringsrum. Wir sahen sogar aus sichere Entfernung eine Lawine runterkommen. Die Lawine war unglaublich laut aber echt interessant sowas mal live zu sehen. Das letzte Stück war ziemlich steil und anstrengend. Glücklich kamen wir am Ziel einer Berghütte an. Zur Stärkung gab es erstmal eine schöne heisse Schoggi.
Den Tag drauf verbrachten wir im Dorf vom Banff.
Nach den letzten anstrengenden Tagen machten wir mal einen gemütlichen Tag im Dorf.
Weiter ging also die Reise Richtung Radium Hotsprings. Ein kleines gemütliches Dorf mit vielen Bergziegen auf der Strasse. Da wir leider keine bezahlbare Unterkunft bzw Campingplatz fanden zogen wir weiter. Nach ein paar km hatten wir doch noch Glück und fanden einen coolen Indianer Campingplatz am See. Am See schauten wir uns noch bei einem Bierchen den Sonnenuntergang an und kochten im Anschluss lecker Abendessen.
Durch einen Tipp anderer Camper ging es am folgenden Tag zu heissen Quellen in der Nähe. Die Strasse hörte irgendwann auf und wir fuhren 20km auf unbefesigten Strassen in ein Tal hinein. Am Schluss wurden wir überrascht von den schönen heissen Quellen. Die Lussier Quellen lagen zwischen Wald und Fluss und es tat unendlich gut darin zu baden. Am selben Tag ging es weiter nach Cranbrook. Dort gönnten wir uns wieder mal ein richtiges Hotelzimmer. Nach zwei Wochen schlafen im Camper merkten wir schon wie der Rücken schmerzte. Wir genossen die Nacht in vollen Zügen.
Tag drauf ging es weiter in die nächste Ortschaft namens Creston. Nachdem wir den Campingplatz bezogen hatten besuchten wir noch eine nahegelegene Winery. Das Weingut war super schön und nach einer Weinprobe nahmen wir noch ein Gläschen auf der Terrasse und nahmen noch eine Flasche mit Heim.
Das Wetter war wieder toll und ganz auf unsere Seite und wir konnten noch den Spätsommer geniessen. Das nächste Ziel war die Kleinstadt Nelson. Lars fand dort einen super Campingplatz direkt am Seeufer. Hier wollten wir ein paar Tage entspannen und uns um unsere Festplatte kümmern, die ein paar Tage zuvor kaputt ging. Das war sehr ärgerlich für uns, da auf der Festplatte alle Fotos unserer Reise drauf waren. Wir brachten also die Festplatte in eine Reparatur Werkstatt und hofften auf Erfolg. Wir erkundeten also ein wenig die Stadt, Lars ging endlich zum Friseur und wir chillten auf dem Campingplatz. Der Mann von der Reparatur hatte leider keine guten Nachrichten für uns, er konnte sie leider nicht reparieren. Bestürzt über den Verlust über unsere sämtlichen Fotos und Videos fuhren wir zurück zum Campingplatz. Ich weiss zwar nicht warum aber ich wollte sie nochmals ausprobieren und zack alles geht wieder, alle Fotos und Videos sind wieder da. Bis heute weiss ich nicht was der Mann von der Reparatur gemacht hat aber er hat es geschafft und hat es nicht einmal bemerkt.
Am Tag darauf ging es weiter Richtung Ossoyos, einem Indianer Reservat. Dort fanden wir eine tolle Unterkunft am See. Nachdem wir erstmal ausgiebig baden gingen, machten wir uns auf dem Weg zu einer nahegelegenen Minigolf Anlage. Der Sommer war übrigens wieder zurück und wir waren echt sehr froh darüber. Nachdem Lars wieder einmal gewonnen hatte, zockten wir noch eine Runde an den Automaten und liessen gemütlich bei Wein den Abend ausklingen.
Auf dem Rückweg nach Vancouver machten wir noch einen weiteren Stop im Manning Park. Noch ein letztes Mal genossen wir die Natur und wanderten durch den Park und genossen die Sonnenstrahlen am See.
Der letzte Stop unserer Reise war im Dorf Hope. Wir liefen ein wenig in der Stadt rum, wo gerade ein Fest stattfand. In der Nähe war noch ein Wasserfall den wir anschauten. Leider wurde das Wetter wieder echt mies und es regnete in Strömen.
Am nächsten Tag waren wir froh, als wir wieder in Vancouver ankamen und wir mal wieder in einem richtigen Bett schlafen konnten. Nachdem wir das Auto noch sauber gemacht hatten, haben wir das Auto am nächsten Tag zurück gebracht. Im Anschluss ging es auch direkt zum Flughafen. Die nächste Reise ging wieder zurück in die USA nach Denver. Dort starten wir einen Roadtrip quer durch die USA mit Lars seiner Mama Daniela und Andreas. Dazu gibt's aber im nächsten Beitrag mehr.
Danke Kanada! Es war unglaublich! Wir lieben die Natur dort und diese unglaublichen Weiten! Wir haben uns sehr wohl gefühlt ❤️