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Endlich Zuhause

Veröffentlicht: 14.12.2018

Unsere letzten Stunden in Kanada sind gezählt und schon bald befinden wir uns in der Air Canada Maschine nach Denver Colorado, USA. Spät Abends landen wir am Flughafen, holen unsere Backpacks und werden herzlich von meinem Mami, Andreas und den drei Hunden empfangen. Es ist richtig schön, wieder ein paar bekannte Gesichter zu treffen, selbst der älteste Hund Alinghi, scheint mich nach all den Jahren noch zu kennen und wedelt wild mit seinem Hinterteil. Am Flughafen verzögert sich die Abfahrt ein wenig, da ich Dödel mein Dutyfree-Sack mit Geschenke und Zigaretten unter meinem Sitz, im Flugzeug vergessen habe. Auch nach mehrmals nachfragen und telefonieren kommen wir nicht wirklich weiter. Also gehen wir ohne ihn zum Sloughi-truck in der Garage. Ein riesen Mobil, genug Platz für uns vier, die Hunde und unsere zwei Backpacks. Da es schon sehr spät ist, fahren wir direkt in unsere Bleibe, nördlich von Denver. Unser Ziel der Reise heisst Dalton Georgia, cirka 1300 Meilen entfern, wo meine Mutter und Andreas wohnen. Das heisst im Klartext, wir werden viel Zeit im Sloughitruck verbringen und auch nicht die direkte Route, sondern die, über New Mexico und Texas nehmen. Das reisen ist sehr angenehm, alles ist bereits perfekt organisiert und wir brauchen uns um nichts zu kümmern. Einfach schön nach so langer Zeit einmal mal nach hinten zu lehnen und sich um nichts kümmern. Am ersten Tag besuchen wir den Pikes Peak, der über 4000 Meter hoch ist. Bereits auf dem Weg auf die Spitze (natürlich USA like mit dem Auto) offenbart uns ein unvergesslicher Ausblick über die Rockys. Das Atmen fällt einem immer schwerer, je höher wir kommen. Doch oben angekommen, lohnt es sich auf jeden Fall. Die weiten sind unglaublich. Nach zahlreichen Fotos und Cafe fahren wir wieder hinunter und weiter nach Antonito, ein kleines Dörfchen im Süden Colorados. Damit Andreas nicht alles fahren muss, sitzte ich auch hinters Steuer. Ziemlich ungewohnt, so ein riesen Auto zu fahren und mit der Dunkelheit kommen auch immer mehr Lastwagen auf die Highways, welche bei mir ein mulmiges Gefühl beim überholen erzeugen. Denoch kommen wir gut an. Am Folgetag fahren wir über Santa Fee New Mexico. Eine sehr schöne Stadt, wie wir bei einem Spaziergang erfahren. Die spezielle Architektur der Häuser gefällt mir besonders gut. Eine Art braune Lehmhäuser deren Kanten und Ecken gerundet sind. Sehr speziell. Leider fehlt uns die Zeit und wir müssen weiter Richtung Osten fahren. Die Strassen in New Mexico sind einsam, die Wüstenlandschaft ist aber umso schöner. Bei einem wunderschönen Sonnenuntergang cruisen wir durch die Prärie und bestaunen das Umfeld. Wieder spät Abends kommen wir im gebuchten Motel an, trinken ein Bier und gehen müde zu Bett. Ein neuer Tag bricht an und wir erreichen die Grenze zu Texas. Auch hier ist die Wüstenlanschaft present und auch dem entsprechend heiss, wenn man das klimatisierte Vehikel verlässt. Unser Ziel ist Sulphur Springs in östlichen Teil des Wüstenstaates. Wir machen einen Tag Pause, da wir wetterbedingt die Route ändern mussten. Ich glaube alle freut es, einmal einen Tag ohne fahren auszuspannen. Die nächste Stadt die wir anfahren ist Memphis. Nach einem guten Frühstück spazieren wir durch die Stadt zum Mississipi River. Walking in Memphis. Die Stadt gefällt mir gut, die Promenade am Wasser lädt zum verweilen ein. Wir laufen am Hotel vorbei, wo Martin Luther King erschossen wurde, beeindruckend an so einem Platz zu stehen. Einzelne Monumente und Inschriften erinnern an diese grosse Persönlichkeit und in dem Zimmer wo er schlief, hängt ein grosser Blumenkranz. Wir fahren weiter, bis wir schliesslich spät Abends an unserem Ziel Dalton ankommen. Wir freuen uns unheimlich, da wir für längere Zeit hier sein werden. Ein eigenes Zimmer mit Bett, eine schöne Dusche mit warmen Wasser, einen riesen, gefüllten Kühlschrank, funktionstüchtiges W-Lan und zwei herzlichste Gastgeber. Nach Kanada und seinem launischen Wetter, war die Reisemotivation nicht mehr sehr hoch. Umso mehr freuen wir uns auf unser neues Zuhause und die Zeit mit meinem Mami, Andreas und natürlich den lieben drei Sloughis und den zwei Katzen.

Wir relaxen viel Zuhause, machen kleinere Ausflüge und erkunden die Gegend um Dalton. Wir essen fein, es gibt mal ein Fondue und einmal ein Raclette und echte Heimatgefühle kommen bei mir auf. Nach zweienhalb Wochen chillen, geht es für uns aber weiter auf unseren ersten Roadtrip von Dalton nach Savannah. Wir dürfen den Ford Flex ausleihen, ein wiklich tolles Gefährt. Wir fahren kurze 340 Meilen nach Savannah und checken in unsere Airbnb ein. Eine herzliche, junge Familie beherbergt uns für die zwei Nächte. Savannah ist wirklich sehenswert, die Häuser sind im alten Kolonialstyle gehalten und an der Riverfront kann man gemütlich spazieren. Kleine, grüne Parks laden zum verweilen ein und die süssen Cafes eignen sich super für einen gemütlichen Brunch. Wir laufen viel umher und lauschen über eine Touristenapp gespannt die Geschichte der Stadt. Wir fahren weiter nördlich, über die Grenze nach south Carolina, Hilton head. Ein Ferienparadies der Amis, mit einem schönen Strand. Es ist extrem heiss und die Abkühlung im Meer ist herrlich erfrischend. Nach dem wir das kleine Städtchen besichtigten, treten wir wieder aufs Gas und fahren südlich nach Jerkyll Island. Auch hier ist wieder Strand angesagt. Wir kommen an einen etwas abgelegenen Küstenabschnitt der viel Treibholz am Strand hat. Perfekt für ein paar romantische Stunden zu zweit und einen Drohnenflug. Der Tag neigt sich dem Ende zu und die Sonne verschwindet malerisch hinter dem Horizont. Wir begeben uns zurück zum Auto und fahren zu unserer Unterkunft in Kingsland, cirka eine Stunde entfernt. Am nächsten Tag steuern wir unser letztes Ziel, mit dem tollen Namen, Okefenoke an. Ein riesiges Sumpfgebiet mit Alligatoren. Die Sonne brennt vom Himmel und wir suchen uns einen schattigen Platz im Boot, mit welchem wir eine Tour machen. Der in die Jahre gekommene Guide spricht herrliches südstaaten-englisch und wir müssen uns den ein oder anderen Satz, selber zusammen reimen. Die Sumpflandschaft ist sehr schön und die Natur ist gewaltig. Wir sehen sogar ein paar Aligatoren im Wasser plantschen. Nach der Tour wandern wir noch durch den Wald, was uns den Schweiss aus allen Poren fliessen lässt. Glücklich zurück im Auto, machen wir uns auf die lange Fahrt nach Dalton ready. Unser Tripp durch Georgia war wunderschön und der Bundesstaat hat einiges zu bieten. Erschöpft kommen wir nach einer etwa siebenstündigen Fahrt wieder in Dalton an. Doch können wir nicht lange rasten, denn die nächste Reise nach New York City geht in wenigen Tagen los!

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