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Hola Gringos

Veröffentlicht: 18.01.2019


Bogota

Unsere Tage in der USA sind gezählt, ein bisschen traurig verlassen wir Dalton in Richtung Atlanta Flughafen. Heute fliegen wir den letzten Kontinent unserer Reise an: Südamerika, Kolumbien. Der Zwischenhalt in Orlando verlängert unseren Reisetag enmorn und wir landen erst etwa um 01:00 in Bogota. Die Migration verläuft südländisch aber problemlos. Ein älterer Mann begrüsst uns in der Empfangshalle und begleitet uns zu seinem Auto. Wir fahren zu unserem Hostel ins Backpackerviertel la Candelaria. Die Strassen sind leer gefegt und man sieht kaum eine Menschen Seele. Check-in ins Hostel und schon geniessen wir unser erstes Club Columbia im Aussenbereich.

Am nächsten Tag geht es mit der Erkundung los. Wir merken schnell, dass die englische Sprache uns hier nicht weit bringen wird. Bogota ist nicht sehr touristisch, nicht sehr sauber oder sehenswert. Viele seltsame Gestalten prägen das Bild der Stadt. So beschliessen wir die Erkundung nicht allzuweit zu erweitern und bleiben in unserem Viertel, wo es doch das ein oder andere schöne Cafe und Restaurant gibt. Es hat auch sehr viel Polizisten die Präsenz zeigen und so kann man sich doch wenigstens am Tag sicher fühlen. Wir beschliessen eine Stadttour, die uns empfohlen wurde, zu machen. Mit einer Kolumbianerin und einer handvoll Touristen, spazieren wir durch unser Viertel und lassen uns einiges über die Geschichte und Kultur des Landes erzählen. Natürlich bleibt der Drogenkrieg ein Thema, doch seit einige Rebellengruppen einen Waffenstillstand mir der Regierung vereinbart haben, ist es in Kolumbien ruhiger geworden.

Am nächsten Tag höre ich jedoch bei meiner Morgenzigarette eine laute Explosion und mehrer Schüsse aus Maschinengewehren, was mich ein bisschen verstörte. Ich weiss bis heute nicht was da passiert ist. Denoch gehen wir nochmals raus und machen eine zweite Tour. Bogota ist berühmt für seine vielen Künstler und Grafittis. Ein Guide zeigt uns viele schöne Orte und wir werden langsam warm mit der schreckens Stadt.

An unserem Abreisetag besteigen wir noch den Hausberg Monserate. Mit der steil gebauten Zahnradbahn fahren wir cirka 10 Minuten bergauf. Auf dem Gipfel befindet sich eine grosse Kirche und da es Sonntag ist, wimmelt es von Einheimischen Gläubigen. Die Aussicht auf Bogota ist phänomenal, erst jetzt sieht man wie bergig die ganze Landschaft um die Stadt ist. Man sieht kein Ende der Stadt und sie scheint noch weit nach dem Horizont weiterzugehen. Wir  geniessen unsere letzten Stunden und machen uns dann zurück zum Hostel, wo unser Shuttel an den Flughafen fährt. Es soll an die Karibikküste nach Cartagena gehen, wo wir unseren sehr nötigen, zwei wöchigen Sprachaufenthalt meistern wollen.

Cartagena:

Nach einem kurzen Flug landen wir wohlbehalten in der Stadt Cartagena. Es ist bereits dunkel und wir sehen nicht allzuviel auf der Taxifahrt zu unserer Bleibe. Doch selbst im dunkeln scheint die Stadt besser auszusehen als Bogota bei Tag. Wir beziehen unser Hostel “mi llave“ im hintersten Eck von Getsemani, dem Backpackerviertel und dem Ort an dem unsere Schule ist. Das Zimmer hat ein Bett, ein Nachtisch und Gott segne dich, eine Klimaanlage! Am Meer ist es um einiges wärmer als im bergigen Bogota. Wir zischen ein Willkommens-Bier auf der Dachterasse und lassen den Abend ausklingen. Am nächsten Tag packen wir unseren Schulranzen und gehen in die nahe gelegene Schule “Nueva Lengua“. Wir beginnen mit dem Einstufungstest der meinerseits aus den Antworten “si“ und “no“ besteht. Denoch werde ich für das niedrigste Niveau angenommen. Hurra! Die Schule besteht aus circa sechs Klassenzimmer und in der Mitte des Gebäudes steht offen ein kleiner Pool. Die Lehrer sind sehr nett und wir fühlen uns Wilkommen, auch mit unserem nicht vorhanden spanisch. Wir kommen in eine bereits bestehende Klasse, die bereits zwei Wochen Vorsprung hat, was sich als regelrechter Hardcore Einstieg beweist. In den ersten Tagen lernen wir die ersten Worte und Sätze. Farben, Zahlen, Kleidungsstücke, Adjektive und Verben. Es macht Spass, doch den Überfluss an Informationen ist nur schwer zu verarbeiten. Jeden Tag lernen wir fleissig, meist Nachmittags, wenn es draussen zu heiss ist, in unserem Zimmer mit der Klima. Ab und zu machen wir einen Ausflug in die ummauerte Altstadt die übrigens ein UNESCO Welterbe ist. Alles ist auf den Tourismus abgestimmt, Händler die ihren Ramsch oder Touren auf der Strasse verkaufen und kleine Cafes, Restaurant und Souvenierläden ziehren das Stadtbild. Es ist ok, aber unser Viertel mit den bunten Häuser, gefällt uns um längen besser. Die Schule organisiert jeden Tag kleine Aktivitäten und so kochen wir mal traditonel kolumbianisch oder gehen Fussball und Bowling spielen. Wir sind wild durchgemischelt, Schweizer, Deutsche, Franzosen, Amis, Kanadier, Australier und Schweden besuchen die Schule. Wir lernen viele nette Leute kennen und haben eine super Zeit in der karibischen Stadt. Doch wie bekannt, vergehen die zwei Wochen wie im Flug und bereits steht unser letzter Freitag in der Schule an. Da es der letzte Freitag im Monat ist, organisiert die Schule una grande Fiesta. Mit Hopfen und Malz machen wir uns auf. Beim gemütlichen Apero plaudern wir ein bisschen, hauptsächlich auf englisch, da die zwei Wochen uns nicht für ein normals Gespräch gereicht haben. Um den mini Pool der Schule versammelt sich eine einheimische Blaskapelle, Trompete, Tuba, Saxofon, Flöten und Trommeln. Es erinnert mich ein bisschen an unsere Fasnacht, einfach mit karibischem Flair. Einmal tief Luft holen und das Spektakel beginnt! Der karibische Rhytmus lässt keinen mehr still stehen und so feiern wir alle zusammen in die Nacht hinein. Nach einer kurzen Pause mit Verpflegung versammeln wir uns vor der Schule und bilden eine Schlange. Mit einem lauten Paukenschlag setzt sich unsere Parade in Bewegung, vorne die tanzenden Schüler und hinten die Fasnachtband. Wir laufen durch die engen Gassen von Getsemani und heizen das Geschehen so richtig auf. Die Locals, ob Kind oder Grossmutter, stürmen aus dem Haus, um ein paar Hüftschwünge an den Tag zu legen. Wir haben einen riesen Spass mit all den Leuten. Nach dem wir das Konzert ausklingen lassen, ziehen wir mit unseren neuen Amigos in eine gemütliche Bar und füllen uns mit Cocktails.

Eine wirklich gelungene Fiesta! Unsere zwei Wochen Sprachaufenthalt gehen zu Ende und wir freuen uns riesig auf die Erkundung von Kolumbien. Backpack satteln und looos!


Lars

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