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Peanutbutter Jelly Time

Veröffentlicht: 10.09.2018


Heyya meine Lieben

Ohne grosse Probleme und Hinterfragungen am Check-in, steigen wir in L.A. in die Lüfte in Richtung Vancouver Kanada. Nach einem angenehmen Flug, landen wir spät abends. Aus dem Flugzeug, durch die Passkontrolle, kommen wir zur Gepäcksausgabe. Die Backpacks drehen bereits ihre Runden auf dem Gepäckband. Wir packen unser Habgut und laufen zum Ausgang. Doch nicht so schnell! Ein spitzfindiger Officer nimmt uns ins Visier und haltet uns auf unserem Weg auf. Wir händigen unsere Pässe und Visas aus und lassen uns ettliche Fragen stellen..

Wie lange bleibt ihr, was macht ihr, wo wart ihr zuvor, was arbeitet ihr usw.. Nach der fragerei lässt er uns denoch mit einem lächeln gehen. Mit Herzklopfen verlassen wir den Flughafen mit dem Taxi. (Uber nicht erwünscht) Bereits nach wenigen Minuten fällt uns der dicke graue Mantel über dem Flughafen auf. Durch die anhaltenden Waldbrände auf der ganzen Welt, wird Kanada, dank schlechten Windverhältnissen, gerne mal zum Ziel von riesigen Rauchschwaden, welche die Landschaft komplett vernebeln. Wir verlassen die Nebelwelt und kommen um 23:00

bei unserer Airbnb an. Für wenig Geld bei einem chinesischen Kanadier 😁. Wir gehen zu Bett und regenerieren uns für die Zeit in Vancouver.

Den ersten Tag nutzten wir um uns zu organisieren, laufen durch unser Viertel, gehen einkaufen. Der Weg nach Vancouver ist ziemlich weit weg von unserer Bleibe, weshalb wir erst am nächsten Tag die Reise auf uns nehmen. Mit Bus und Metro geht es in nördlichen Teil des Küstenabschnitts. Wir steigen kurz vor dem Stadtkern, in Chinatown aus und schlendern durch die Strassen. Wahrscheindlich nicht die beste Wahl. Wir fühlen uns nach L.A. zurückversetzt. Verrückte Besoffene und viele Obdachlose befinden sich in diesem Stadtteil von Vancouver. Wir schauen uns kurz in den billigen Souveniershops um und ziehen schnell weiter. Der Hafen von Vancouver ist unser nächstes Ziel. Die Wasserflugzeuge, welche geschmeidige Landungen am Hafen meistern, hört man schon von weit weg. Dieser Stadtabschnitt gefällt uns um einiges besser. Viel Natur, schöne gläserne Hochhäuser und gepflegte Gärten befinden sich am Wasser, neben dem berümten Stannley Park.

Wir sehen auch zwei gigantische Kreuzer, welche für einen Halt anlegen. Wir mieten uns zwei Fahrräder bei Yes cycle bike, nur wenige meter vom Stanley Park entfernt. Helm auf, Powerrad gesattelt und ab in die Pedalen. Auf einem breiten Weg, der Küste entlang, strampeln wir um die Halbinsel. Der Park ist wirklich sehr schön gestaltet, hat viele intressante Haltestellen und einen feinkörnigen Sandstrand, welcher jedoch an unserem Besuchstag recht überlaufen war. Wir geniessen den Tag, die Gelassenheit der Umgebung und runden unser Glück mit einem der unzähligen Lokalbiere ab. Vancouver ist definitiv eine Reise wert und ghört sicherlich zu den top drei Städten die wir bereisten.

Unser nächstes Ziel heisst Kelowna, besser gesagt Oyama lake, wo sich eine kleine Lodge am Berg befindet. (www.oyamalake.com) Unser drittes Wokaway soll hier beginnen. Früh morgens fahren wir per Greyhound-bus von Vancouver los. Es sieht fast wie bei uns Zuhause aus. Die grünen Wälder lassen mich in Nostalgie tauchen und die fünf stündige Fahrt endet schneller als erwartet. In Kelowna werden wir herzlich von zwei jungen Frauen und einem kleinen Jungen empfangen. Die eine Frau heisst Nickie, unsere neue Chefin für die nächsten drei Wochen. Die andere Shelly, eine verrückte Maleyin mit einem Sidecut und Dreadlocks, die auch eine Zeit lang bei der Lodge arbeitet. Marqis, der neun jährige, stellt uns von Anfang tausende Fragen und wir haben ein rechtes Gaudi bereits bei der ersten Fahrt. Bevor wir den steilen Aufstieg in Kauf nehmen, verputzen wir noch ein paar Zwibelringe mit Pommes am See. Die Anfahrt zur Lodge benötigt je nach Fahrzeug zwischen 25 und 50 minuten. Berg auf fahren wir über Stock und Stein, passieren riesige Schlaglöcher, welche uns so richtig durchschütteln und wir halten in den Weiten der  Wälder nach Bären ausschau. Mit dem Cheap von Shelly kommen wir jedoch noch vor Sonnenuntergang bei der Lodge an. Ein grosses Tor heisst uns in der Oyama Eco Lodge willkommen. You did it! steht auf einem Schild. Wir parkieren vor einem grossen Haus direkt beim Eingang und steigen aus. Wir lernen Nick, den Freund von Nickie und Sam die Mutter von Nickie im Haus kennen. Auch Loovie, der kleine Hund begrüsst uns herzlich und wedelt wie wild mit seinem kleinen Stümmelschwanz. Wir fühlen uns bereits Daheim und beziehen unsere kleine blau, gelb, orange Holzhütte neben dem Haus von Nicky und Nick. Klein, Rustikal aber gemütlich, mit kleinem Ofen in der Ecke und einem grossen hölzernen Bett. Die erste Nacht verbringen wir super und stehen am nächsten Morgen um 08:00 auf der Matte. Alles ist recht gechillt, keiner scheint es eilig zu haben, so dass wir erst mal einen heissen Cafe auf dem Balkon geniessen. Der Ausblick ist fantastisch! Da schmeckt der Cafe doppelt. Unsere Arbeit beginnt. Shelly gibt uns die nötige Einführung und zeigt uns, wie es läuft. Die Lodge umfängt mehrer grosse Holzhäuser, kleinere Hütten, eine RV-area (Wohnmobile) und ganz hinten einen kleinen Platz direkt am Ufer, wo man sein Zelt aufschlagen kann. Unsere Arbeit besteht aus putzen, fegen, schrubben, betten und recycling. Um unsere Arbeit zu erleichtern, wird uns B.o.b. vorgestellt, ein Golfkarren mit dem wir durch die Lodge flitzen. Er ist schon ein bisschen in die Jahre gekommen aber mit der richtigen Handhabung, kein Problem. Nach den ersten Tagen haben wir den Dreh raus. Wir arbeiten zwischen drei und fünf Stunden am Tag und haben daher viel Zeit, um die Umgebung zu erkunden. Die Zivilisation ist Kilometer weit entfernt, so bleibt uns die Lodge und das gewaltige Mass an Natur. Der Oyamalake ist riesig, kleine Inseln laden zum verweilen ein und die traumhafte Spiegelung, welche vom Wasser reflektiert wird, ist malerisch. Die Lodge besitzt Kanus, Kayaks, Motorboote, Standup-padel und einfache Ruderboote, um den See zu erkunden. Ich glaube wir haben jedes mindestens einmal ausprobiert. Gibt es etwas enspannenderes als über diese aalglatte Oberfläche zu gleiten und der Natur zu lauschen? Beinahe täglich geniessen wir dieses aussergewöndliche Workout. Die Ruhe ist herrlich, bei einem lauten Brüll in die Ferne hinaus, kommt das Echo über drei Ecken zurück zum Boot. So vergehen die Tage recht schnell, wir machen ein paar Ausflüge ins Flachland und zelebrieren hin und da eine “Floody-party“ im Wasser. Wir lernen viele lustige Freunde von Nickie und Nick kennen. Der dauer stonte irische Rohnan, der Englisch unterrichtet oder Toni, ein Typ der in Afrika und im Norden Kanadas bei den Inuit lebte. Mit Bruce, dem in die Jahre gekommene Lodge Mechaniker, und Toni veranstalten wir ein Wettschiessen mit Luftgewehr und Steinschleuder am Waldrand. Anita stellt sich als geborener Scharfschütze heraus und verschielt das Ziel nur selten.

In der letzten Woche besucht uns Lucy, die Mutter von Marqis und Freundin von Shelly. Ausserdem feiern wir den Geburtstag von Shelly. Lucy und Anita legen sich ins Zeug, kochen und dekorieren alles feierlich, wärend ich mit Shelly nach Kelowna fahren. Als wir zurück sind, ist die Überraschung perfekt. Wir schlemmen, trinken, lachen und feiern in die Nacht hinein. Nick verschwindet kurz und kommt mit ettlichen “Schlafanzüge“ zurück. Er selbst ist bereits als Micel Angelo Turtle verkleidet. Anita wird zum Einhorn und ich zum Schaf. Bääh. Neu eingekleidet bringen wir die Party noch einmal richtig in Schwung und gehen dann zu Bett. Nach dem Wochende ist unsere Zeit leider bereits wieder vorbei. Nick fährt uns nach Kelowna nach dem wir alle nochmals richtig gedrückt haben. Die Leute sind uns sehr ans Herz gewachsen und wir schauen auf eine super Zeit unserer Reise zurück. Jedoch freuen wir uns jetzt enorm auf das weiter Kanada, mehr Seen, mehr sehn, mehr Natur!

Liebe Grüsse

Lars

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