traevelbloeg
traevelbloeg
vakantio.de/traevelbloeg

Mittwoch, 15.01, Kopenhagen – Malmö – Göteborg

Veröffentlicht: 20.01.2020

Am nächsten Morgen ging es mit meiner neuen Bekanntschaft Hugo auf Entdeckungstour durch Kopenhagen. Nach der logischen Formel [Geschwindigkeit * Coolness = maximale Entdeckung] schnappten wir uns Leihfahrräder und begaben uns auf den Weg nach Christiana, dem hippen, autonomen Künstlerviertel Kopenhagens (, dessen Geschichte höchst interessant ist. Für Interessierte: https://de.wikipedia.org/wiki/Freistadt_Christiania).

Die großen Wasserflächen mit großzügiger, moderner Architektur auf dem gegenüberliegenden Ufer waren eine sehr angenehme Abwechslung zu Freiburg (und in geringerem Maße Berlin) und geben der Stadt Luft zum Atmen und zum Wirken. Die Kanäle, die sich von diesen ausgehend durch die Stadt ziehen erinnern stark an Amsterdam mit einem nordischen Touch. Die Stadt nochmal im Sommer mit mehr Leben und Grün zu erleben würde sich bestimmt lohnen (wobei sich das über so ziemlich jede Etappe sagen lässt).

Christiana selbst existiert ja schon seit 1971, der “““Geheimtipp“““ ist somit inzwischen wohl schon im letzten Reiseführer angekommen. Dennoch hat sie einen gewissen Charme behalten, es gibt viele Buden, die noch sehr unkommerziell wirken und schöne Sachen von Essen bis hin zu Handgemachtem anbieten sowie überall unkonventionelle Kunst. Zum Sortiment vieler Ministände gehörte auch Gras und Haschisch, was da zuhauf ganz öffentlich und staatlich toleriert verkauft wird. Auch ein Konzept.

Nach einem hippen, sehr guten Essen dort und einem Bier im Nyhavn (der Hugo wollte einfach auf einmal in ein Pub reinhopsen, weiß auch nicht, was mit den Australiern los ist) wurden wir vom Königspalast etwas unterwältigt, wobei dafür die Altstadt umso schöner ist. Unsere gemeinsame Zeit beendeten Hugo und ich mit einem Rundblick auf die Stadt vom – wer hätte es gedacht? – Rundturm.

Ich, als der busy Businessman, der ich bin, stieg sogleich in meine Dampffortbewegungsmaschine, die mich kurze Zeit später in Malmö ausspuckte. Dort stechen heraus der Turning Torso (höchster Wolkenkratzer Skandinaviens) und eine hübsche Altstadt mit architektonisch anspruchsvollen modernen Gebäuden darum. So langsam kriege ich das Gefühl, das ist so das Grundrezept der skandinavischen Städte… Zum historischen Hintergrund des vorm Fort platzierten weißen Busses wieder ein kleiner Ausflug für die Interessierten: https://de.wikipedia.org/wiki/Rettungsaktion_der_Wei%C3%9Fen_Busse

Wieder am gleichen Abend fuhr ich weiter nach Göteborg, wo ich erst gegen halb 1 ankam. Das erschwerte die Unterkunftssuche natürlich erheblich, da ich einfach nur dringendst ein Bett wollte. Hinzu kamen die horrenden Preise: Eine der billigsten Unterkünfte war letztendlich ein Hotelzimmer, bei dem der Rezeptionist mir preislich dankenswerterweise schon erheblich entgegengekommen ist. Immerhin hatte ich dafür mein eigenes kleines Refugium für eine Nacht, ohne andere Zimmerkameraden zu stören (oder -vor allem- gestört zu werden…).

Allgemein mal ein Tirade-Absatz zu den Preisen in Skandinavien: Die hauen wirklich rein. Man hat ja schonmal davon gehört, dass hier alles so teuer ist. Aber wenn man dann wirklich mal alles alleine zahlen muss, wird einem erst richtig bewusst, was das bedeutet. Eine Seilbahnfahrt? 25€. Pizza? 18€. Kebabrolle? 13€ Bier? 7€. Verpackter Sandwich? 6€ Und dabei führe ich hier kein Dasein als Krösus. Na ja, ich will mich nicht selbst bemitleiden, nur so als Vorwarnung für zukünftige Skandinavien-Reisende unter euch. Und durchs Interrail-Ticket habe ich ja auch schon mehrere Hundert Euro gespart. Geschenkt ist die Reise aber eben doch nicht ganz.

Antworten (2)

Andrea
Felix, Deine Neuigkeiten werden hier nicht nur gelesen sondern auch schon dringend erwartet. Sie lesen sich ja sehr interessant und anregend. Wann kommt denn der Beitrag über den Polarkreis ? Viele Grüße aus Berlin!

Menschen
Das höre ich gerne! Ich sitze ja jetzt erstmal lange im Zug und versuche, produktiv zu sein. Aber meine Schriftstellerseele ist höchst empfindlich: Ein falscher Ruckler des Zuges und die Schreibblockade ist da. Ich muss also aufpassen.

Schweden
Reiseberichte Schweden
#kopenhagen#malmö#göteborg#felixisttoll