Veröffentlicht: 27.10.2021
Letzter Stop, Bordeaux. Es fühlt sich noch gar nicht so an als würde es von hier aus wieder zurück nach Stuttgart gehen. Aber lieber nicht drüber nachdenken, genießen 😁
Auch Bordeaux ist eine wunderschöne und vielseitige Stadt und das Wetter war perfekt (27 Grad) sorry 😁
Es gibt einen Unseco Rundweg durch Bordeaux, da kommt man an allen wichtigen Sehenswürdigkeiten vorbei, genau das Richtige für den Ortskontrollgang. Und selbstverständlich habe ich noch aus La Rochelle Tipps bekommen was ich dringend in Bordeaux sehen und machen muss. Aber für heute steht der Plan.
Ruckzuck ist der Tag rum, die Füße tun weh und ich bin total platt und voller neuer Eindrücke, ach was für eine schöne und lebendige Stadt. Was man jetzt von meinen Mitbewohnerinnen aus meinem Zimmer nicht behaupten kann. Alle miteinander stumm, da werde ich mal wieder etwas komisch beäugt wenn ich Hallo sage. Finde ich ja mal das mindeste wenn man sich ein Zimmer teilt. Aber egal, mein Telefonbuch ist voll mit Nummern von netten tollen Menschen aus Frankreich. Und ich habe auch gar nicht so viel Zeit alle zu besuchen und morgen ist mein Tag auch schon total verplant 😂 Aber wie ich langsam mal wissen müsste, kommt alles eh immer anders 😉
So, nächster Tag, ausgeruhte Füße und los ins Bassins des Lumières. Danach noch ins Café Utopia, da gibt es wohl den besten Salat.
Sollte jemand zufällig in Bordeaux vorbei kommen, empfehle ich genau dieses Tagesprogramm. Hier der link, dringend reinschauen https://www.bassins-lumieres.com/
Es war wirklich sehr beeindruckend und der Salat wirklich sehr sehr gut und ich war noch nie so satt nach einem Salat.
Zurück im Hostel stand noch Rucksack packen an, der Zug fährt morgen um 10:04 Uhr 😭. Packen habe ich noch hinbekommen aber früh ins Bett gehen nicht. Übers Klolicht und fehlende Klopapier bin ich dann mit einer aus meinem Zimmer ins Gespräch gekommen, auf einmal waren vier aufgeregte Hühner am babbeln und kichern. Mit einer bin ich noch zum Konzert im Hostel gegangen und haben noch ewig gequatscht. Damit habe ich mal wieder nicht gerechnet, aber jetzt weiß ich auch warum die Stimmung manchmal etwas kühl ist, die Erklärung wurde mir an diesem Abend geliefert. Die meisten Franzosen im Hostel studieren in der jeweiligen Stadt und finden kein Zimmer oder sie arbeiten dort und finden ebenfalls kein Zimmer. Also keine Leute die auf Reisen sind, da wird mir einiges klar.
Abfahrt, mit dem Bus zum Bahnhof, 45 min zu Fuß mit meinem Rucksack ist mir doch ein bisschen zu weit. Da der Busfahrer mir auf 10 Euro nicht rausgeben konnte bin ich zum Nulltarif mitgefahren. Mist das ich diese Strategie nicht mehr anwenden kann. Jetzt geht es von Bordeaux nach Paris, quer durch Paris zum umsteigen und dann Endstation Stuttgart.
Angekommen!
Es ist ja klar, dass man nach so langer Zeit nicht so zurück kommt wie man gefahren ist (Rucksack voll mit Dreckwäsche, Sand und Erinnerungen) Wobei die ganzen Erinnerungen nicht in einen Rucksack passen und zudem arbeitet es in einem ohne dass man es merkt. Das ist auch gut so. Man wird anspruchsloser, genügsamer, demütig und bescheiden. Überall wo man ankommt hat man keine Erwartungen, lässt alles einfach auf sich zukommen. Weil man weiß zu viele Erwartungen geben zu viele Enttäuschungen.
5550 km, 8 Orte, im Schnitt 13000 Schritte täglich, da bin ich ordentlich rum gekommen. Die Zeit ist nicht in Worte zu fassen, ich bin so dankbar und glücklich, dass ich die Möglichkeit hatte so eine Reise zu machen. So viele fantastische, gastfreundliche, lustige, inspirierende Menschen zu treffen und gemeinsam Zeit mit ihnen zu verbringen. Danke für alle Telefonnummern mit Einladungen und zum französisch quatschen, das hat mich echt überwältigt. Und wenn man schreibt: „ich bin wieder zuhause 🙁ich vermisse Frankreich.“ und als Antwort kommt nur: „Frankreich vermisst dein Lachen und deinen Humor.“ Weiß man, dass man eine unfassbar wunderschöne Zeit hatte. Jetzt heißt es akklimatisieren.
Kleiner Nachtrag: seit Sète reisen auch Bücher mit mir. In den meisten Hostels gibt es Bücherregale, man nimmt sich ein Buch oder tauscht und legt es in einem anderen Ort wieder ab. Ins Buch trägt man ein von wo nach wo und wann das Buch gereist ist. Schönes Ritual.