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Insel der Glückseligen

Veröffentlicht: 31.12.2018

Sooooo ... bin jetzt seit drei Tagen in Singapur. In meinem Offline-Reiseführer, sprich gedrucktes Buch, steht hierzu sehr treffend: Singapur = Asia light. Bringt es meiner Meinung nach absolut auf den Punkt. Wenn ich es mit Hanoi, Saigon oder Kuala Lumpur vergleiche, ist es fast schon „westlich angehaucht“. Zumindest in Punkto Organisation, Struktur und Übersichtlichkeit. Singapur ist organized, comfortable und multikulti. Schon asiatisch ... nicht nur wegen Chinatown und Little India ... aber auf die sanfte, gehobene, zum Teil luxuriöse Tour. Zumindest dort, wo man sich in der Regel als Tourist so aufhält ... und Singapur ist natürlich sehr clean. Hier liegt nix rum. Aber mal so gar nix 😏.

Da trifft es sich ziemlich gut, dass in Geylang ... dort befindet sich meine  Unterkunft ... eher das normale Leben stattfindet. Ist ein ganz interessanter Kontrast. Wobei auch hier das Gewusel, so wie ich es in den anderen Großstädten wahrgenommen habe, deutlich gemäßigter daherkommt.

Hab mir in den letzten beiden Tagen Marina Bay, ganz viel Skyline, Chinatown, Civic Centre und natürlich gestern das Silvesterfeuerwerk angesehen. Letzteres war der absolute Knaller, im wahrsten Sinne des Wortes. So megagrandios wie das Feuerwerk allerdings auch war, am imposantesten ist und bleibt für mich jedoch die nächtliche Skyyline rund um Marina Bay. Könnte ich mir stundenlang ansehen. Einfach nicht von dieser Welt. 

Abgerundet wurden die letzten beiden Tage heute Abend von einer „Nightsafari“ im Singapore Zoo. Haben mir fast alle empfohlen, mit  denen ich hier oder im Vorfeld über Singapur gesprochen habe. Muss allerdings sagen ... bin da jedoch der Einzige 😀😏 ... dass es mich nicht so wahnsinnig vom Hocker gehauen hat. War schon schön, mit einer Art   „Tram“ im Dunkeln durch den Zoo zu zuckeln und die primär nachtaktiven Tiere ... Löwe, Tiger & Co. ... bei dezentem Spotlight zu sehen. Aber wenn ich den immensen zeitlichen Aufwand von langer Anfahrt bis immer wieder in irgendwelchen Schlangen stehen dagegensetze, dann würde ich mal sagen ... mmmhm??? ... kann man machen, muss man aber nicht. Bin andererseits aber auch noch nie der ausgeprägte  Zooliebhaber gewesen. Von daher ... warum also nicht?

Was übrigens wirklich sehr beeindruckt, hier ist alles ist total straff und „kompromisslos“ organisiert. Vieles digital unterstützt. Dagegen kommt Deutschland fast wie eine Bananenrepublik daher .... Ok, ganz so extrem ist es vielleicht nicht ... aber hier läuft alles in Strömen ab. Nichts erscheint zufällig oder „chaotisch“. Sei es in der U-Bahn, bei dem Feuerwerk ... immerhin 250.000 Zuschauer rund um Marina Bay, die an- und wieder abreisen mussten ... als wenn die Leute einen Chip im Hintern hätten. Und wenn man doch mal warten muss, sind alle entspannt. Andererseits macht es einem als „Neuling“ alles sehr leicht. 

Wobei: beim ominösen Rauchen, das nicht nur in Restaurants etc., sondern auch in vielen Teilen der Öffentlichkeit untersagt ist, bricht manchmal dann doch die rebellische Ader durch. Eigentlich darf im Kern zwar nur in ausgewiesenen Bereichen geraucht werden, aber manchmal passiert es, dass ein böser Raucher sich unauffällig widersetzt. Und ehe man sich versieht, scheinen andere leidgeplagte Raucher nur auf das Kommando gewartet zu haben und plötzlich entsteht eine „wilde Oase der Rebellion“, die sich dann aber auch ganz schnell, wie von Geisterhand, wieder auflöst. Schließlich will man nicht länger als notwendig von einer der etlichen Kameras „beobachtet“ werden.

Ich mag Singapur. Sehr. Es kommt mir vor wie das asiatische Münster. Eine Insel der Glückseligen ... ohne die Normalsterblichen zu vergessen.



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