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Die nächsten zwei Roadtrips

Veröffentlicht: 12.11.2022

Sonne, Strand und Wale in Organos


Ich melde mich mal wieder mit zwei frischen Reiseberichten. Die erste Reise machten wir vor etwa vier Wochen zum fünf Stunden Autofahrt enfernten Organos. Dies ist ein kleines Örtchen, welches vor allem vom Tourismus lebt. Der schöne lange Strand und die ganzjährigen hohen Temperaturen machen Organos zu einem beliebten Reiseziel für inn- und ausländische Touristen. Allerdings ist es aktuell zum Glück noch relativ leer und ruhig, da die Schulferien zusammen mit dem Sommer erst Ende Dezember beginnen. Wir kamen Freitag spät abends an, suchten uns noch ein nahegeliegendes Restaurant um noch etwas zu essen bevor wir dann schon etwas früher schlafen gingen.

Grund dafür war der Wecker, der am Samstag schon 5.15 Uhr klingelte. Ohne Frühstück und noch nicht richtig wach, ging es dann schnell zum Treffpunkt für unsere “whale watching” Tour. Diese lief dann erfreulicherweise sehr erfolgreich. Innerhalb unserer drei Stunden auf dem Wasser bekamen wir insgesamt sechs unterschiedliche Individuen zu sehen. Das absolutes Highlight war eine kleine Familie, welche etwa fünf Meter vor uns auftauchte. Nach der Tour ging es noch in das interessante Meeresmuseum, bevor wir dann in unserer Unterkunft nochmal ein bisschen Schlaf nachholten.

Am Nachmittag quetschten wir uns zu viert auf ein mototaxi (TukTuk) und fuhren in einen anderen kleinen Strandort. Dort genossen wir dann das Wasser, welches aufgrund von verschiedensten Strömungen viel wärmer ist als das Wasser an den Stränden Chiclayos. Die Strecke zurück gingen wir dann zu Fuß am Strand zurück. Wir haben zwar die Strecke etwas unterschätzt und dachten wir wären innerhalb von einer Stunde wieder schnell zurück. Aber die letztendlich drei Stunden haben sich dann auf jeden Fall auch gelohnt. Wir konnten noch einige Wale im Sonnenuntergang springen sehen und bekamen noch einen Seehund zu sehen, welcher sich am Stand entspannt sonnte und auch sonst war es alles sehr ruhig und wir waren die Einzigen weit und breit.

Den kompletten Sonntag verbrachten wir dann am Strand und entspannten einfach ein bisschen in der Sonne und im Meer. Ein Kumpel und Ich bekamen dann sogar noch eine große Schildkröte zu sehen, als wir etwas weiter raus zu einer kleinen Schwimminsel schwammen. Am Nachmittag machten wir uns dann wieder auf dem Rückweg, um am späten Sonntagabend wieder in Chiclayo zu sein.

Leider muss ich am Sonntag in Organos irgendwas schlechtes gegessen oder getrunken haben, denn der Montag war dann mit einer Lebensmittelvergiftung alles andere als schön. Zum Glück war es dann am Dienstag direkt wieder besser und alles im allen war es dennoch wieder ein sehr gelungener Kurzurlaubstrip.


Anden, Amazonas und ein riesiger Wasserfall


2 Wochen später starteten wir dann auch schon unseren nächsten kleinen Urlaub. Diesmal hieß der Zielort Chachapoyas. Die Stadt liegt zwischen den Anden und dem Amazonasgebiet und bietet somit eine bergige aber auch sehr grüne Umgebung. Obwohl die Luftlinienentfernung zwischen Chiclayo und Chachapoyas nur etwa 230 km beträgt, fuhren wir fast 12 Stunden über Nacht. Grund dafür sind logischerweise die kurvigen Straßen durch die Anden, welche die Strecke einerseits verlängern und andererseits langsames Fahren erzwingen. Zum Glück sind die Busse hier trotz billiger Preise sehr gemütlich und lassen sich sehr weit zurückstellen. So konnte man wenigstens etwas Schlaf finden.

Der war auch nötig, denn nachdem wir unser Gepäck in unserer Unterkunft abgelegt hatten, machten wir uns nach einem Frühstück in einem gemütlichen Cafe auch schon auf dem Weg Richtung “Keulap”. Nach einer 20 Minuten langen Fahrt mit einer Seilbahn inklusive wunderbarer Panoramaaussicht und einer anschließenden kleinen Wanderung erreichten wir, die von den „Nebelkriegern“ erbaute Mittelalterliche Burg. Keulap zählt zu den best erhalltesten archäologischen Stätten in Peru und wird daher auch oft als „Machu Picchu des Nordens“ bezeichnet. Leider ist die Stätte aktuell aufgrund von Bauarbeiten nicht betretbar, dennoch konnte man einige Reste erkennen und auch der Ausblick war wunderschön. Zudem bekamen wir oben angekommen noch sehr leckere frisch zubereitete Gemüsetortillas, welche zu der sonst sehr fleischbetonten Ernährung hier eine sehr leckere Abwechslung darstellten.

Am nächsten Tag ging es wieder früh aus den Betten, denn schon um 8 Uhr machte sich unser Kombi auf dem Weg Richtung dem kleinen Dorf Cocachimba. Von dort aus startete dann der Wanderweg zum Wasserfall „Gocta“. Der Wanderweg war super ausgebaut und überzeugte uns mit vielseitigen Abschnitten. Zum Glück gab es auch immer wieder schattige Strecken, denn die Sonne strahlte pausenlos und es war ziemlich warm. Unterwegs gab es auch noch frisch gepressten Zuckerrohrsaft, welcher uns die nötige Energie brachte. Nach etwa 2,5 Stunden kamen wir dann beim sehr beeindruckenden Wasserfall an. Mit 771 Meter ist er der 3.größte Wasserfall der Welt. Allerdings gibt es eine internationale Auseinadersetzung. Denn einige Wissenschaftler behaupten es wären zwei verschiedene Wasserfällen und somit wäre es „nur“ der 15. größte Wasserfall. Es war auf jeden Fall sehr beeindruckend und zusammen mit der sehr grünen Gebirgsumgebung sah alles ein bisschen wie in einem Film aus. Nachdem wir hier das erste mal noch andere Deutsche trafen und uns kurz unterhielten und eine Pause einlegten machten wir uns dann wieder auf den Rückweg.

Am dritten Tag spürten wir nach unseren beiden ersten Wandertagen schon etwas wie unsere Beine schlapp machten. Daher schliefen wir diesmal lange aus nutzten unsere eigene Küche um wieder vegetarisch zu kochen und machten uns dann erst Nachmittags auf dem Weg. Diesmal war das Ziel ein Aussichtspunkt mit Blick auf den steilen „Canyon del Sonche“. Den steilen Abgang nimmt man hier erstaunlicher weise erst war, wenn man kurz vor dem Abgrund steht. Wir genossen längere Zeit den Blick in die 962 Meter tiefe Schlucht bevor wir uns dann mit abkühlenden Eis wieder auf den sonnigen Rückweg machten.

Am letzten Tag regnete es dann, was erwartbar war, da so langsam die Regenzeit in den Anden beginnt. Da hatten wir noch ziemlich Glück mit den 3 sonnigen Tagen. Uns kam es aber sehr entgegen da wir so ohne Ausreden einfach die letzten Stunden noch im airbnb lesend und essend entspannen konnten bevor wir dann wieder den Nachtbus zurück nahmen. Wir kamen um 4 Uhr morgens an und ich konnte nochmal 2 Stunden schlafen bevor ich wieder zum Projekt ging.

Dieser Kurzurlaub war bis jetzt denke ich mit der beeindruckendste. Die Landschaft zwischen den Anden und dem Amazonasgebiet war sehr vielseitig und auch die Stadt Chachapoyas hat mit einer kleinen Altstadt und gemütlichen Cafés überzeugt. Ich kann mir sehr gut vorstellen nochmals irgendwann den Weg hierher anzutreten.

Antworten (1)

Katrin
Danke für deine Reiseberichte. Die Landschaft muß atemberaubend sein. Ich freue mich daran Anteil zu haben. Bin schon gespannt auf den nächsten Bericht. 😎

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