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Tag 24: Die verrückte Anreise

Veröffentlicht: 16.04.2019

Früh um neun Uhr morgens ging es für mich wieder zum Restaurant, in dem wir die Tage zuvor zu Abend gegessen hatten, denn wir haben gelesen, dass es dort ebenfalls leckere Bahn Mis geben soll. Dort angekommen, wurde mir mitgeteilt sie seien schon ausverkauft, weswegen ich mich weiter auf die Suche nach Sandwiches begeben musste. In der Umgebung und auf dem Rückweg zum Hotel waren zwar einige Stände, von denen konnte mich aber keiner wirklich aus den Socken hauen. Als ich schließlich wieder mit leeren Händen in der Unterkunft ankam, musste ich Giovanna enttäuschen, die sich schon auf das Frühstück im Bett gefreut hat. Letzten Endes machten wir uns beide fertig und starteten zusammen einen neuen Anlauf. Diesmal bogen wir gleich in die andere Richtung ab und wurden belohnt. Nicht einmal 200m entfernt von unserer Unterkunft war eine kleine Bäckerei mit allerlei Leckereinen. Neben Croissants, Muffins und Pizza, konnte man sich auch individuell ein Bahn Mi zusammenstellen. Das machten wir selbstverständlich und es war köstlich. Dazu gab es dann auch einen „Iced Coconut Coffee“, einen Milchkaffee mit Kokosnusseis. Danach liefen wir wieder zurück zum Hotel und fingen an unsere Sachen zu packen, da wir um 11:00 Uhr auschecken mussten. Als wir damit fertig waren, saßen wir noch längere Zeit in der Lobby und suchten eine Unterkunft für unseren nächsten Stopp, buchten Flüge und kümmerten uns um eine Möglichkeit Richtung Süden ins Mekong Delta zu kommen. Schließlich fanden wir mit der Hilfe der Rezeptionistin unseres Hotels ein Busunternehmen. Um Proviant für die lange Fahrt zu holen, ging es für uns noch einmal in dieselbe Bäckerei wie am Morgen, bevor wir dann um 14:00 Uhr von unserem Hotel die Reise starteten. Nach einer kurzen Fahrt mit Grab, dem asiatischen Uber und anschließender Weiterfahrt mit einem Minibus zur eigentlichen Busstation, begann unsere lange Fahrt im „Sleeper“. Nach mehr als drei Stunden Fahrt machten wir bei einer großen Station Rast, die anscheinend komplett im Besitz des Busunternehmes ist, da ausschließlich „Futa-Busse“ dort standen und sogar Werbung der Firma in der Halle hing. Nach 20 min Pause ging die Reise schließlich weiter. Um 20:30 Uhr sind wir dann in Can Tho eingetroffen. Dort begann dann der skurrile Teil. Eigentlich bietet das Busunternehmen an, die Passagiere per Minibus zum jeweiligen Hotel zubringen. Da unsere Unterkunft, laut Mitarbeiter vor Ort, leider zu weit außerhalb lag, mussten wir uns ein Taxi besorgen, was uns erstmal sehr frustrierte, da wir extra beim Kauf der Bustickets in Ho-Chi-Minh fragten, ob unser Homestay noch im Radius für den Shuttlebus liegt. Der Taxifahrer, der kein Englisch konnte, kannte zudem unsere Unterkunft nicht und musste erstmal dort anrufen und nach einer Wegbeschreibung fragen. Schließlich ging dann die Fahrt los. Im Prinzip fuhren wir wieder ein ganzes Stück zurück über die riesige Brücke vor Can Tho, bis unser Fahrer die Straße verließ und eine 180° Wende vollzog, Danach fuhr er über die Schotterwege unter der Brücke Richtung Fluss. Nachdem wir jedes Schlagloch kennenlernen durften, wurde das Taxi immer langsamer. Irgendwann fuhren wir nur noch Schrittgeschwindigkeit, bis wir schließlich im Dunkeln unter der Brücke stehen blieben. Plötzlich tauchten drei junge Männer auf Rollern auf und unser Taxifahrer meinte wir sollen aussteigen. Für einen kurzen Moment hatten wir ein komisches Gefühl bei der Sache, bis einer der Männer grinsend auf mich zu kommt, mir die Hand gibt und meint „Hi, we’re from the homestay“. Es stellte sich heraus, dass das letzte Stück zur Unterkunft ein schmaler Trampelpfand ist, weshalb wir von unserem Host abgeholt werden mussten. Einer der dreien packte unsere großen Rücksäcke auf den Roller und die anderen nahmen uns mit. Auf den letzten Meter mussten wir dann feststellen, dass wir doch noch nicht alle Schlaglöcher kennen und man anscheinend jedes davon mitnehmen muss. Als wir endlich unser Ziel erreichten, wurden wir gleich mit einem leckerem Eistee begrüßt und jeder stellte sich vor. Wir brachten dann eigentlich nur schnell unsere Sachen auf unser Zimmer und gingen wieder vor zum Pool. Dort saßen die Besitzer mit Freunden, aßen Snacks und zischten das ein oder andere Bier. Schließlich lernten wir auch noch zwei Deutsche kennen, die ebenfalls erst am Enden ankamen und sich mit in die gesellige Runde setzten. Zusammen verbrachten wir noch einen lustigen Abend mit ein paar Bierchen.

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