Zu Fuß in die USA - Niagara Fälle

Am 28. November ging es mit dem Bus von Toronto nach Niagara Falls. Die Fahrt dauert ungefähr zwei Stunden und nach einem kleinen Fußmarsch vom Busbahnhof entlang des Niagara Flusses steht man vor den 57 Meter hohen Niagara Fällen.

Von der kanadischen Seite hat man einen wunderbaren Blick auf die drei Wasserfälle: American Falls, Bridal Veil Falls und Horseshoe Falls. Also erstmal gepflegt die lange Promenade entlang flaniert und alle zehn Meter fünf Fotos gemacht. Die Sonne schien und es waren kaum Touristen da. Ein Hoch auf die Off-Season bei touristischen Attraktionen!

Ja, die Niagara Fälle sind eine DER Topattraktionen in Nordamerika. Deswegen gibt es auf der kanadischen Seite auch entsprechendes Entertaiment: Zipline, IMAX, Casinos, Bootstouren, Helikopterflüge, eine jahrmarktähnliche Straße, die dich mit Blinklichtern, Sounds und Ansagen überhäuft und unter anderem Gruselkabinette, ein Riesenrad und eine Minigolfanlage im Stil von Jurassic Park bietet. Der gemeine Tourist soll sich angesichts von so viel gewaltiger Natur ja nicht langweilen.

Die amerikanische Seite bietet einen Naturpark und eine Plattform direkt zwischen American Falls und Bridal Veil Falls. Um dahin zu kommen, muss man aber erst einmal in die USA einreisen.

Also los.

Man geht von Kanada über die Rainbowbrücke zu Fuß in die USA, was schon echt witzig ist. Dort zeigt man seinen Pass, gibt seine Fingerabdrücke ab und lässt ein Foto von sich machen (sofern man noch nie eingereist ist), bestätigt, dass man ein ESTA hat, erklärt den Grund für den Besuch, zahlt sechs Dollar, bekommt einen Stempel und das I-94 Formular in seinen Pass und das war's. Weder ich, noch mein Rucksack mussten durch einen Sicherheitscheck.

Nach zehn Minuten stehe ich also etwas ungläubig auf US amerikanischem Boden. Und dann gibt es auch noch Wifi im Naturpark.

Von einer Plattform aus hat man hier ebenfalls einen schönen Blick auf die Wasserfälle. Ansonsten kann man durch den Park und über die Inseln direkt bis an die Abbruchkante gehen und steht direkt neben dem Wasserfall. Auf dieser Seite ist es ruhiger und man kann das Naturschauspiel einfach nur genießen.

Von November bis Januar gibt es das "Winter Festival of Lights" auf der kanadischen Seite, bei dem auf einer Länge von 36 Kilometern weihnachtliche Beleuchtung aufgestellt, angebracht und Bäume illuminiert werden. Außerdem gibt es diverse Veranstaltungen, wie Feuerwerk, Konzerte und eine Cheerleader Meisterschaft.

Nach dem Sonnenuntergang wurde es recht kühl und ungemütlich, aber die weihnachtlich beleuchtete Stadt ist einen Spaziergang wert. Und zum Abschluss der Blick auf die beleuchteten Niagara Fälle, an denen man sich kaum satt sehen kann.

Die Niagara Fälle sind vielleicht nicht die höchsten und für mich persönlich auch nicht die beeindruckendsten Wasserfälle (wer schon mal in Island war, wird das verstehen), aber sie sind dennoch imposant und sehr sehenswert.