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Goodbye Toronto!

Veröffentlicht: 19.12.2017

Ich freute mich sehr darauf Toronto endlich zu verlassen. Ich checkte gegen elf aus meiner Unterkunft am Moss Park aus und lief als Rucksacksandwich Richtung Bahnhof. Es ist immer noch witzig zu sehen, wie viele Leute einen erstaunt, ungläubig oder beinahe mitleidig angucken, wenn man so voll beladen ist. Eine allein reisende, voll bepackte Frau, na sowas aber auch! Und ja, die hat auch noch Spaß dabei.

Da der Zug erst abends um 22 Uhr startet, checkte ich meinen großen Rucksack bereits ein. Ich wollte mir den Tag in der Stadt vertreiben und machte mich auf den Weg zum Ausgang des Bahnhofsgebäudes.

Und dann klingelte das Telefon.

In einer E-Mail hieß es, dass der Zug Verspätung hat. Das ist nichts neues und man wurde bereits bei der Buchung auf eine eventuelle Verspätung hingewiesen. Dennoch war eine Verspätung von elf Stunden ein kleiner Schock. Die Abfahrtszeit von Samstag 22 Uhr wurde auf Sonntag 9 Uhr verschoben. Geil, und wo übernachte ich heute, im Bahnhof?

Passagierzüge sind in Kanada eher die Ausnahme. Das Schienennetz in Kanada gehört einer amerikanischen Firma, die Güter von A nach B transportiert. Diese firmeneigenen Züge haben also Vorrang, und da die Strecke oft nur einspurig ist, muss der Passagierzug eben warten.

Auf Nachfrage in der Business Lounge von VIA RAIL wurde mir ein Gutschein für ein Hotel zugesichert. Den bekam ich dann am Abend auch. Eine Übernachtung in einem recht teuren Hotel, inklusive 15 Dollar Verzehrgutschein und Shuttle zum Hotel.

Nachdem der Shuttlebus nach 40 Minuten immer noch nicht da war, lief ich die knapp 30 Minuten zum Hotel. Großes Gepäck hatte ich sowieso nicht mehr dabei.

Die 15 Dollar reichten genau für eine Schüssel Suppe und ein Bier. Man gönnt sich ja sonst nichts. Als ich mir die Suppe am Buffet in meine Schüssel füllte, kam eine Oma und meinte, sie hätte auch gerne Suppe. Ich gab ihr meine Schüssel und nahm mir eine neue. Später stellte sich heraus, dass das Bernise war, die ebenfalls zu den Zugreisenden zählte. Mit ihr unterhielt ich mich ein paar Tage später und sie schenkte mir zum Abschied einen Seidenschal, damit ich mich an sie und Kanada erinnern würde. Die Reise hatte also bereits irgendwie begonnen.

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