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Tag 268 - Zurück in der Schweiz und die Story dazu Teil 2/3

Veröffentlicht: 14.05.2020

Dann begann der Tag des Aufbruchs. Wir packten fertig, nutzten noch die letzte Stunde am Pool und übergaben um 10:30 Uhr die Villa. Kurze Zeit später waren wir bereits auf der Strasse in Richtung Patong. Doch da wir viel zu früh dran waren, beschlossen wir noch einen letzten Stopp in unserer Lieblingsbar einzulegen, welche sich direkt auf dem Weg befand. Dort tranken wir ein Bier (klar, es war sehr früh für ein Bier, aber: heeeey, noch sind es definitiv Ferien :)) und verweilten etwa 45 Minuten. Als die Zeit für den Aufbruch kam, klappte alles wie im Bilderbuch! Wir gaben den Roller ab und gerade als alles geregelt war, fuhr ein freies Taxi vorbei (zu Zeiten wie dieser eine absolute Seltenheit). Wir stiegen ein und fuhren zum vereinbarten Treffpunkt, an welchem das Taxi bereits auf uns wartete! Unglaublich wie alles geklappt hat! Wir quatschten ein paar Worte und schon ging es los. Nach etwa einer Stunde Fahrt erreichten wir den Haupt-Kontrollpunkt. Ohne unserem Fahrer wären wir aufgeschmissen gewesen! Wir stellten uns in einer Wartereihe an, doch er organisierte eine schnellere. Angeblich bräuchte man für die Überfahrt folgendes: 1. Schreiben der Botschaft, 2. Ausreisebestätigung (Flug), 3. Pass, 4. Ärztliches Attest dass man nicht mit Corona invitiert ist. Und das alles in ausgedruckter Form... Wir hatten weder etwas ausgedruckt, noch ein ärztliches Attest! Wieder klinkte sich unser Fahrer ein und quatschte mit den Zollbeamten auf thailändisch. Wie bereits erwähnt, ohne ihm wären wir aufgeschmissen gewesen und niemals so weit gekommen...! Wir wechselten etwa fünf mal den Schaltern und er erklärte geduldig jedes Mal aufs Neue unsere Situation. Wir gingen in das Büro eines Polizisten, welcher so lieb war und alle Unterlagen für uns ausdruckte! Somit fehlte nur noch das ärztliche Attest. Unser Fahrer diskutierte weiter und endlich hatten wir sie: die Erlaubnis zu passieren!

Wir stiegen ins Taxi ein, zeigten an einem Kontrollpunkt (etwa 10 Meter weiter vorne) unsere Dokumente uuuuuund... Mussten erneut aussteigen. Es ging zurück zum ersten „Schalter“. Alle Unterlagen wurden erneut fotografiert und wir wurden in einer Liste eingeschrieben, auf welcher all jene aufgeführt sind, die Phuket verlassen. Dann durften wir endlich weiter fahren.

Etwa eine halbe Stunde Fahrzeit später gelangten wir zum nächsten Kontrollpunkt. Auch dort mussten wir wieder aussteigen, Fieber wurde gemessen, unsere Unterlagen durchgeschaut und erneut diskutierte unserer Taxifahrer eine ganze Weile. Erneut durften wir passieren und es ging weiter in Richtung „Surat Thani“. Wir passierten noch zwei weitere Kontrollpunkte, bei welchen es jedoch ausreichte, wenn wir zum Fieber messen die Scheiben runter liessen und unsere Dokumente vorwiesen. Später fragte unser Fahrer, ob wir ein ärztliches Attest hätten - logisch nicht, sonst hätten wir dies schon lange vorgelegt und uns einige Diskussionen erspart. Er meinte, dass wir dies unbedingt für den Flug bräuchten und fragte uns, ob wir kurz in einem Spital halten möchten (wo anders bekommt man das Attest nicht). Dankbar bejahten wir seine Frage und legten gegen 16 Uhr einen Stopp bei einem Spital ein. Dieses - ihr glaubt es nicht - hatte jedoch bereits geschlossen! Also fuhren wir zum Nächsten... Dort wurden wir zum Glück noch bedient und uns wurde erneut Fieber gemessen. Das Problem war, dass bei Kevin 37.5 Grad angezeigt wurden. Die Mitarbeiterin (noch immer äusserst freundlich) begleitete uns in einen kleinen Raum mit einer grossen Glasscheibe und einem Telefon. Dann, brachte sie einen Fiebermesser für Kevin. Als dieser wieder auf 37.5 Grad kletterte, zog er ihn raus und kurz darauf erschien eine Fehlermeldung. Dann, bekam er einen Neuen und das selbe Spiel begann. Schlussendlich brachte sie uns zwei Einwegfiebermesser und verliess den Raum endgültig. Keine Ahnung was in dem Moment mit Kevin‘s Körpertemperatur los war - zuvor hatte er bereits mehrere Kontrollen und war immer im normalen Bereich. Jedenfalls war dieser manuell funktionierende Fiebermesser zum Glück einfacher zu manipulieren. Bei 36.7 Grad schob er ihn so weit nach hinten, dass die Messspitze auf der anderen Seite der Achsel raus schaute. Circa zehn Minuten später klingelte plötzlich das Telefon und die Mitarbeiterin stand vor der Scheibe. Wir sollen ihr die Fiebermesser zeigen. Das machten wir natürlich gleich und plötzlich stand eine andere Mitarbeiterin in unserem Raum - mit voller anti-Seuchen-Montur - und stellte uns diverse Fragen zu unserer Gesundheit. Kurze Zeit später durften wir aus dem Raum und konnten in der „Lobby“ auf unsere Atteste warten. Mittlerweile war es etwa 17 Uhr und unser Fahrer wurde sichtlich nervös. Er musste wegen der Ausgangssperre um 22 Uhr zu Hause sein und von unserem Ziel (noch etwa eine Fahrstunde entfernt) brauchte er laut Navi 4 Stunden. Würde er es nicht schaffen, müsste er in einem Hotel oder der gleichen einen Halt einlegen was für ihn einige Mehrkosten bedeuten würde. Da er sich so super für uns eingesetzt hatte, war so oder so klar dass wir ihm ein kleines Trinkgeld als Dankeschön geben wollten. Da es sich gerade so anbot, gab ihm Kevin die Bezahlung für die Fahrt plus zusätzlich 1000 Bath (CHF 30.-), wofür er sich mehrfach bedankte und sichtlich entspannter wurde. Nach Erhalt des Attestes (ca. CHF 15.- für beide) fuhren wir endgültig ohne Zwischenstopp zum Hotel und erreichten das Ziel um 17:40 Uhr. Ja, er fuhr definitiv wie ein Henker... Ob er es vor der Ausgangssperre geschafft hat wissen wir leider nicht, jedoch hoffen wir es von ganzem Herzen und, dass er das Trinkgeld anstatt mit einer Übernachtung, mit seiner Familie teilen konnte. Wir für unseren Teil bezogen unser Zimmer. Da es die letzte Übernachtung in Thailand war, beschlossen wir es nochmals so richtig zu geniessen und gönnten uns das teuerste Zimmer mit Badewanne und Terrasse (CHF 40.-). Wir gingen noch kurz raus was essen, sassen auf der Terrasse, später in der Badewanne und genossen den letzten Abend. Teilweise quatschten wir, teilweise sassen wir wortlos da und lauschten unseren (teils etwas wirren) Gedanken. Als wir beschlossen ins Bett zu gehen, erschraken wir beim Blick auf die Uhr: schon 2 Uhr morgens!!

Dann legten wir uns hin und schliefen auf der Stelle ein.

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