The B(l)ackpackers
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Roadtrip nach Puerto Viejo Teil 2 - Kaffee und Traumstrand

Veröffentlicht: 17.02.2022

Tag 18 der Reise ist mittlerweile angebrochen im wunderschönen Costa Rica. Nach einem sehr guten servierten Frühstück (scheint hier üblich zu sein zuerst Fruchtteller und dann ein Eigericht serviert zu bekommen) entschlossen wir uns spontan bei einer Kaffeeplantage vorbei zu schauen, die sehr gute Führungen machen soll und in der Nähe ist.

Rund 15 Fahrminuten entfernt befindet sich die Aquiares Coffee & Community. Das 1820 gegründete Familienunternehmen ist eine Kommune mit 1800 Einwohnern, die in rund 200 Häusern am Areal leben und im Unternehmen mitarbeiten. Mit eigener Kirche, Schule und Fußballplatz (die big 3 für jedes Dorf in Costa Rica wie wir gelernt haben ;-)) ergibt sich hier wirklich das Gefühl in einem Dorf unterwegs zu sein, obwohl es sich eigentlich um ein Unternehmensgelände handelt. Wir bekamen trotz unseres spontanen Auftauchens sofort die Zusage für eine Führung, die uns sehr tief in das Thema Kaffeeanbau eintauchen lies. Mit über 900 ha Anbaufläche ist es die größte zusammenhängende Kaffeeplantage Costa Ricas und durch die Lage am Vulkan Turrialba (der gerade wieder raucht) auch extrem fruchtbar.

Es ist faszinierend wie komplex allein der Anbau der Bohne ist und welche Komponenten hier auf die Qualität einzahlen. Die wichtigsten Faktoren sind Boden, Schale (wenn Reif ist diese Rot) und die Flüssigkeit im Kern. Unser Guide Danilo beantwortete uns alle Detailfragen und zum Abschluss der Tour konnten wir noch zwei Spezialsorten (werden speziell getrocknet & gelagert) verkosten. An dieser Stelle ein wärmste Empfehlung an alle Kaffeefreunde sich sowas einmal vor Ort an zu sehen um auch zu verstehen, wie viel Arbeit und Überlegungen in so einer Kaffeebohne eigentlich steckt.

Mit viel neuem Wissen ausgestattet und aufgeputscht vom Kaffee ging es dann weiter Richtung Küste. Knapp 180km und rund 4 Stunden Fahrzeit bis zur Karibik Küste. Eine Mischung aus Bergstraße, Autobahnbaustelle und Küsten Schotterstraße zog schwer an unseren Nerven, auch an dieser Stelle sei nochmal erwähnt, man muss schon gern Autofahren in diesem Land und viel Geduld mitbringen. Podcast und gute Musikplaylists, ideal heruntergeladen (da mobiles Internet sehr schwankend) können da für etwas Kurzweiligkeit sorgen.

Gegen 17:00 erreichten wir schließlich etwas müde und gereizt unser Boutique Hotel. Mitten im Regenwald und direkt am Strand gelegen wurden wir mit Kokosnuss empfangen. Ein durchgestyltes Haus für die idealen Instagram Posts und mit Terrasse mit Meeresblick eine absolute Ruheoase. Faultiere, Affen und andere Tierchen direkt am Areal. Nach etwas Chillout entschlossen wir uns noch etwas am Strand spazieren zu gehen der durch den heutigen Vollmond auch deutlich besser beleuchtet war als normal (in CR ist es verdammt finster). Den krönenden Abschluss bescherte uns der Besuch in einer fußläufig erreichbaren Pizzeria. Der Eigentümer (und Italiener) stand selbst am Pizzaofen und in sehr authentischer Atmosphäre bei Aperol, Rotwein und Pizza (die exzellent war) ließen wir den Tag Revue passieren.

Die täglichen Zwei:

Erkenntnis: Kaffee ist natürlich auch für Costa Rica, wie für viele andere Länder der Region ein extrem wichtiges Exportprodukt. Die Bohne ist das Herzstück und hat neben der Röstung enorme Auswirkung auf den Geschmack. Diese Bohnen werden bis heute per Hand gepflückt. Wir haben bei der Tour gefragt, was ein Pflücker verdienen kann, hier ein paar Zahlen: Gute Firmen wie Aquiares geben an, pro „Sack“ (=125 Kg) 1500 Colones (= 2,08 €) zu bezahlen (schlechte liegen bei 1,5 €). Eine gute durchschnittlicher Pflücker schafft pro Tag (=6 Stunden) 15 Säcke. Dies ergibt für den Pflücker € 31,2 Tageslohn für 1875 kg Bohnen. Klingt im ersten Augenblick ev. nicht so schlimm, auf den Kg runtergebrochen sind dies 0,0166 €, eigentlich Wahnsinn wenn man überlegt wie viel man für 1 Kg in Österreich bezahlt.

Glücksmoment: Die Pizza am Abend hat für viele Ärgernisse am heutigen Tag entschädigt. Für Kathi war es sogar die beste Pizza, die sie je hatte, und das in Costa Rica ;-).. definitiv ein Tipp wenn man in der Gegend ist „La Layenda de L’Antico Forno

Antworten (4)

Ursula
Danke für die vielen Infos, werde jeden Kaffee ☕️ jetzt noch mehr wertschätzen!

Julia
Wow😍 das Zimmer schaut wunderschön aus 🤩

Monika
Wow, was für eine spannende Geschichte! Dieser Ausflug klingt nach einem tollen Erlebnis - vor allem für eine Kaffee-Liebhaberin wie mich 🤩 Danke für die spannenden Einblicken!

Johannes
Ja unbedingt eine Kaffeetour machen wenn du die Möglichkeit hast Moni! Und ja Julia, das Zimmer ist wirklich fein ;-)

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