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Machu Picchu

Veröffentlicht: 11.03.2020

Die Tage in Cusco waren für uns - wie für fast alle anderen Touristen dort auch - der Ausgangspunkt zum Besuch des größten touristischen Highlights in Peru, dem Machu Picchu. Dazu ging es mit dem Bus zuerst nach Ollantaytambo, einem kleinen Ort auf halber Strecke. Von hier aus gibt es prinzipiell zwei Möglichkeiten, um nach Aguas Calientes, dem Ort nahe des Inca-Dorfs und somit Ausgangspunkt der Besichtigung, zu kommen. Entweder begibt man sich auf eine 4-5 tägige Wanderung entlang des Inca- bzw. Salkantay-Trails oder man setzt sich für zwei Stunden in den Zug. Wir haben uns wie mindestens 90% der Reisenden für die komfortable und schnelle Variante entschieden und den Zug genommen. Der Standard des gesamten Bahnfahrt-Erlebnisses war für südamerikanische Verhältnisse erstaunlich hoch (natürlich nichts im Vergleich zur Deutschen Bahn, aber für Peru schon beachtlich 😁). Vom komfortablen Wartebereich vor der Abfahrt inkl. Kaffee und Snacks bis hin zum inkludierten Menü im Zug wurde einiges geboten. Low Budget reisen sieht sicherlich anders aus, aber das bezieht sich leider auf das gesamte Machu Picchu Erlebnis. Entgegen des sonst recht niedrigen Preisniveaus in Peru müssen Touristen für die beliebten Highlights hier ordentlich in die Tasche greifen. So haben uns alleine die Bahnfahrt und der Eintritt über 150 Euro pro Person gekostet. 

In Aguas Calientes angekommen, hieß es wie immer erst einmal Hotel suchen, essen gehen und dann ab ins Bett, da es am nächsten Morgen früh los ging. Um uns die Aussicht am Machu Picchu mit möglichst wenig anderen Touristen teilen zu müssen, haben wir uns für den frühestmöglichen Zeitslot um 6 Uhr morgens zum Eintritt in das Inca-Dorf entschieden (beim Ticketkauf muss man sich für Zeitfenster von einer Stunde entscheiden, in dem man das Gelände betritt). Daher hieß es um 4 Uhr aufstehen, 4:30 Uhr zum Frühstück (das Hotel hat um diese Zeit tatsächlich schon welches angeboten) und um 5 Uhr los zur Bushaltestelle, um uns in die Schlange mit den anderen Verrückten einzureihen. Ab 5:30 Uhr kamen dann die Busse, die uns in einer ca. 20-minütigen Fahrt von Aguas Calientes zum Eingang des Machu Picchu gebracht haben. Oben angekommen gehörten wir aufgrund unserer Frühschicht ungefähr zu den ersten 100 Besuchern in der Schlange, die nun auf das Öffnen der Tore um 6 Uhr gewartet haben. Wer ganz sicher gehen möchte, dass er noch weiter vorne steht, hat übrigens zwei Möglichkeiten: Entweder noch früher aufstehen und den Berg nach oben wandern (dauert wohl ca. 1 Stunde) oder man bucht sich ein Zimmer in dem einzigen Hotel, dass sich neben dem Eingang oben auf dem Berg befindet (Kostenpunkt ab 1.000 € pro Nacht für ein 4* Hotel).

Punkt 6 Uhr wurden dann die Tore geöffnet und wir konnten mit den anderen auf das Gelände. Beim Kauf der Tickets konnte man sich entscheiden, ob man “nur“ auf das Gelände der Ausgrabungsstätte möchte oder zusätzlich noch einen einen der beiden umliegenden Berge, Waynapicchu bzw. Machu Picchu Mountain, besteigen möchte. Wir hatten beim Kauf Glück und haben eines der letzten Tickets für den Waynapicchu bekommen (die Anzahl der Tickets ist täglich auf 400 Stück begrenzt). Da unser Zeitfenster für die Besteigung dort um 7 Uhr begann, haben wir erst einmal nur eine schnelle Runde über das Gelände der Ausgrabungsstätte gedreht und sind recht zügig zum Eingang des separaten Trails gegangen. Das Wetter war zwar zu diesem Zeitpunkt noch etwas durchwachsen mit leichtem Regen und einem wolkenverhangenen Himmel, dennoch waren die ersten Blicke auf die Ausgrabungsstätte schon sehr beeindruckend. Die Inca haben ohne jegliche technische Hilfsmittel eine komplette kleine Stadt aus tonnenschweren Steinen mitten auf einem Berg errichtet. Es ist einfach schwer vorzustellen, wie sie das bewerkstelligt haben bzw. wie lange das gedauert haben muss. 

Nach unserem kurzen Rundgang auf dem Gelände ging es dann Punkt 7 Uhr los auf den mit 45 Minuten zwar kurzen, dafür aber recht steilen und anstrengenden Hike auf den Waynapicchu. Der Blick von oben auf das Gelände der Inca-Stadt und die umliegenden Berge hat dann auch für die Strapazen entschädigt und wir konnten von dort aus eine wunderschöne Aussicht genießen. Auch das Wetter wandelte sich langsam zum Guten. Die Wolken haben sich immer weiter verzogen und sogar die Sonne kam so langsam raus. Nach dem Abstieg hatten wir die Möglichkeit, den Rundgang über das Gelände noch einmal von vorne zu starten. Dazu haben wir uns diesmal mit drei weiteren Personen zusammengetan und einen der vielen Guides vor Ort angeheuert. Da ich (Tim) in der Regel solchen Guides etwas skeptisch gegenüber stehe und immer die nächste “Touri-Abzocke” vor mir sehe, hat mich dieser doch eines besseren belehrt. Er hat unsere ca. 3-stündige Rundtour wirklich interessant gestaltet und mit interessanten Fakten und Geschichten angereichert. Darüber hinaus kannte er natürlich die besten Foto-Spots und hat auch fleißig Fotos von uns vor den Ruinen geknipst. Das Wetter hat sich jetzt auch noch einmal von seiner besten Seite gezeigt und wir hatten blauen Himmel und Sonnenschein. 

Am Nachmittag ging es dann für uns erschöpft, aber glücklich und voller frischer Eindrücke mit dem Bus wieder zurück nach Aguas Calientes. Da wir jetzt doch langsam die Müdigkeit aufgrund des frühen Aufstehens gespürt haben, ging es nur noch in das einzig wirklich nette Café des Orts und abends früh ins Bett. Prinzipiell hätte es auch die Möglichkeit gegeben, direkt am Abend wieder mit dem Zug zurückzufahren. Wir hatten uns allerdings für eine zweite Nacht vor Ort entschieden, um dem Machu Picchu notfalls einen zweiten Besuch abstatten zu können, falls das Wetter und die Sicht schlecht gewesen wäre. Da uns der Wettergott jedoch wieder einmal wohlgesonnen war, konnten wir den folgenden Tag für Ausschlafen, Schlendern durch die Stadt und einen ausgiebigen Café-Besuch nutzen. Am Nachmittag ging es dann wieder zum Zug und auf gleicher Strecke wieder zurück nach Ollantaytambo, wo wir unsere weitere Reise fortsetzen werden. Davon aber dann beim nächsten Mal mehr!

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