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Alpacas, gutes Essen und die Tiefen des Colca Canyons

Veröffentlicht: 05.03.2020

Vorwarnung: dieser Post ist etwas lang geraten. Wir hatten eine grandiose erste Woche in Peru und möchten das natürlich mit euch teilen :).

Wir starteten unsere Zeit in Peru in der zweitgrößten Stadt des Landes: in Arequipa auf 2.400m Höhe. Wir hatten schon vorher gehört, dass sich ein Aufenthalt in Arequipa lohnt und die Stadt sehr schön sein soll. Also buchten wir uns für 4 Nächte in einem Hostel mit ein wenig „Schnick-Schnack“ wie weitläufigem Garten, Bibliothek und Bar ein.

An allen Vormittagen strahlte die Sonne bei blauem Himmel und somit hatten wir bestes T-Shirt-Wetter. Dieses nutzen wir aus indem wir Sport machten (Tim war laufen, ich ging zum Yoga) und im Garten des Hostels abhingen - einfach herrlich! An den Nachmittagen zog es uns in die Innenstadt von Arequipa, die besonders durch ihre wunderschöne Architektur besticht. Viele Gebäude sind aus weißem Stein errichtet und hier und da kommt ein Farbkleks ins Spiel - ganz besonders im stillgelegten Kloster Santa Catalina, welches wir ebenfalls besichtigten. Außerdem fanden wir schnell einige tolle Restaurants, die wir dann täglich für die günstigen Mittagsmenüs (ein paar Euro pro Person) frequentierten. Gegen 14 Uhr krochen dann jeden Tag dicke Wolken über die umliegenden Berge bzw. Vulkane und es wurde direkt frisch. Die kühleren Temperaturen sind etwas, woran wir uns in den Hochlagen von Peru erst gewöhnen müssen. Wenigstens kommen so aber auch mal unsere wärmeren Kleidungsstücke zum Einsatz und wir tragen sie nicht länger sinnlos mit uns herum. Am Abend kochten wir dann meist gemütlich im Hostel, bis auf eine Ausnahme als wir an einem peruanischen Kochkurs teilnahmen. Das hat viel Spaß gemacht und vegetarisches Ceviche und Pisco Sour gehören jetzt zu unserem Repertoire. Ein weiteres Highlight waren die Lamas und Alpacas, die einfach so auf einer Wiese in der Stadt grasen und in einer Art Streichelzoo in der „Mundo del Apaca“ besucht werden können.

Arequipa ist außerdem ein beliebter Ausgangspunkt für einen Besuch des Colca Tales und des Colca Canyons. Wir debattierten vor unserer Ankunft in Peru bereits über einen zwei oder dreitägigen Trek durch den Canyon. Da wir aber weder wasserfeste Wanderschuhe noch wandergeeignete Rucksäcke dabei haben, tendierten wir schon eher zu einem „nein“. Außerdem war ich (Tabea) nicht sicher, ob ich einem anstrengenden mehrtägigen Trek in einer Höhe von über 3.000m gewachsen sein würde. Alternativ bleibt dann nur eine Turi-Bustour zum Canyon, wobei die Aussicht darauf in uns auch nicht gerade Begeisterung auslöste. Wir ließen uns vor Ort dann von zwei Agenturen mit guten Bewertungen auf TripAdvisor beraten und erfuhren dort, dass aufgrund der weiterhin andauernden Regenzeit gar keine Trekkingtouren angeboten werden - das wäre also so oder so ausgefallen. Bei Agentur Nummer Zwei wurde uns dann eine sehr vielversprechend klingende 2-Tagestour angeboten, die einige kurze Wanderungen und auch eine Fahrradtour am Canyon beinhalten sollte. Wir waren angetan, zögerten kurz aufgrund des im Verhältnis zu unserem bisherigen Reisebudgets horrenden Preises und buchten schließlich. Es sollte eine der besten Entscheidungen unserer bisherigen Reise werden!

Zu sechst (wir, ein italienisches und ein englisches Pärchen) ging es am frühen Morgen des ersten Tages in einem Mini-Bus mit Fahrer und Guide Richtung Colca Canyon. Die Stimmung war direkt top und wir fühlten uns gut aufgehoben. Nach einem Stop, an dem wir zum ersten Mal Coca Tee und Coca Bonbons (lecker!) gegen die drohende Höhenkrankheit zu uns nahmen, ging es im Rahmen der ersten Wanderung in einen Bereich mit beeindruckenden vulkanischen Steinformationen. Diese gehört nicht zum Colca-Tal, liegt aber praktischerweise auf dem Weg. Wie auch bei allen anderen Wanderungen waren wir mit unserer Gruppe vollkommen allein hier, was das Naturerlebnis noch ein wenig magischer gemacht hat. Auf dem weitern Weg ins Colca Tal (die Fahrt dauert einige Stunden), konnten wir noch Unmengen an Alpacas, Lamas und Vicuñas bestaunen und schließlich ein leckeres Mittagessen in Chivay, der Hauptstadt der Region des Colca Tales, genießen. Am Nachmittag ging es dann auf den Weg zu unserer Lodge für die Nacht in einem kleinen Dorf am Eingang des Canyons, welcher sich an das Colca Tal anschließt. Auch hier stoppten wir einige Male für tolle Aussichten in das Tal. Die angesteuerte Lodge wird eigens von der Agentur betrieben und somit waren wir sechs die einzigen Gäste im Haus, was ein wenig gruselig aber irgendwie auch schön war. Wir wanderten noch ein wenig „runter“ ins Colca Tal, begegneten einigen Eseln, Schweinen und Schafen auf dem Weg und durften den ersten Blick in den Canyon werfen. Als ein starkes Gewitter über das Tal zog saßen wir glücklicherweise schon bei Kaminfeuer beim Abendessen und fielen anschließend zufrieden und geschafft ins Bett.

Der zweite Tag startete gegen 5:30 Uhr, denn am frühen Morgen lassen sich im Canyon am besten Kondore beobachten. Wir waren nicht sicher, ob wir überhaupt Exemplare dieser riesigen Vögel (bis zu 4m Flügelspannweite) zu Gesicht bekommen werden, denn dafür ist eine starke Sonneneinstrahlung von Vorteil. Die Wetterbedingungen waren mit relativ stark bewölktem Himmel nicht ideal, aber wir hatten Glück. Ein paar Kondore gleiteten unter uns friedlich entlang und wir genossen parallel die steigende Sonne am Horizont und natürlich den Ausblick auf den 1.200m tiefen Canyon. Anschließend stiegen wir auf die Räder und machten uns auf eine 15km lange Tour am Rand des Canyons entlang. Hier rollten wir den Großteil der Strecke bergab und es war ein Riesen-Spaß für alle. Eine weitere Wanderung am Canyon in ein Tal mit einer kleinen Lagune zwischen hunderten von Kakteen bildete die letzte Aktivität unserer Tour und wir genossen sie sehr, zumal die Wolken mal wieder Platz für die Sonne machten. Nach dem Mittagessen in unserer Lodge trennten wir uns vom Rest der Gruppe, um nicht wieder zurück nach Arequipa zu fahren, sondern mit einem anderen Minibus zu unserem nächsten Ziel, von dem wir euch im nächsten Post erzählen.

Die zwei Tage im Colca-Tal waren auf jeden Fall zwei der schönsten Tage unser bisherigen Reise. Wir hatten riesiges Glück mit dem Wetter (Regenzeit fast ohne Regen), die Gruppe, Guide und Fahrer, sowie das Essen waren Spitze und das zusammengestellte Programm hat uns faszinierende Seiten und Orte der Region näher gebracht. Daumen hoch für Colca Trek und unseren Guide Augusto!

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