Veröffentlicht: 11.02.2021
Samstag 10.5.2014
Wetter ist schön, Frühstück ok, Hotel gut.
Wir sind um 9.30h gegenüber in der Mall, weil wir heute ja bei Wyndham „arbeiten“ müssen. Angeblich dauert das Ganze nur 2 Stunden, dafür sind doch 75$ ein guter Kurs. Wir werden mit einem Minibus zu einem Büro gebracht, müssen dort mit Personalausweis, Kreditkarte und praktisch allen Personalangaben erst einmal erfasst werden, bevor wir zwei sehr gut geschulten Verkäufern zugeordnet werden. Die checken erst einmal, was man so an Urlaubsreisen macht und dann sieht man sich einen Film an, über das Punkte-Kauf- und Nutz-System von Wyndham.
Danach quält einen der Verkäufer wieder in etlichen Berechnungen, wie günstig es doch wäre, bei Wyndham Punkte zu kaufen und was man dafür kriegt in den mehreren tausend Unterkünften, die allerdings wohl alle auf amerikanische Familien ausgerichtet sind. Er rechnet mal kurz hoch, was ich so in 10-15 Jahren für Urlaube ausgebe und das will man hier nun gerne von mir haben. Nun dürfen wir nach nebenan gehen, wo dieses Resort steht. Das ist eigentlich nur ein Hochhaus, in dem Apartments stehen.
Die sind wirklich klasse und riesig und schön. Aber nun ja, das war ja nicht der Ansatz unseres Urlaubs. Aber wir schauen uns das zusammen an (jetzt sind wir wieder zu zweit). Der Ausblick von oben ist nett und die Fotoausbeute lohnt. Die gekauften Punkte kann man dann für Apartments ausgeben. 400.000 Punkte reichenfür 3,5 Wochen Apartmenturlaub in den USA. Dafür will man aber 92.000 $ jetzt und hier von mir haben. Aber nein – da ist noch schnell das Tagesangebot, das natürlich nur heute und dann nie wieder gilt – und das ist 68.000$ für diese 400.000 Punkte.
Die wohnt man nicht ab, muß die also nicht jedes Jahr neu kaufen, sondern kann sie auch noch vererben. Aber man muß für die Erhaltung der Wohnanlagen eine monatliche Gebühr entrichten, die pro Jahr locker um die 1.500 EUR (EUR!) ausmachen wird. Eigentlich fungiert man als Bank, die keine Zinsen zahlt. Nun ja. War ja mal ganz interessant, aber als ich sage, daß ich das heute nicht will, wird nochmal schnell gedroht, dass man ja alle meine Personaldaten hat und ich bis zu meinem Lebensende nun das Anrecht auf so ein tolles Angebot verwirkt habe und das auch wirklich nie nie nie mehr kriege – und dann steht Danny unvermittelt auf und läßt uns kommentarlos sitzen.
Als alte Vertriebshasen empfinden wir das als eine blöde Taktik. Wenn man den Leuten ggf. sagen würde, dass sie ausnahmsweise noch bis übermorgen das Angebot nutzen können, würden die Abschlüsse sicher höher sein. Aber nun ja – wir holen uns unsere 20$ Anzahlung von gestern wieder und kriegen tatsächlich noch 75$ gesplittet als Gutschein und Kreditkarte und stehen nach etwa 2,5 Stunden draußen in der Sonne.
Auf den Shuttle zurück zu der Mall verzichten wir und laufen am roten Courthouse mit dem runden Turm entlang und kommen zur Kathedrale, vor der schöne Wasserspiele sind. Die Kathedrale ist von den Menschen der Kanarischen Inseln gestiftet worden.
Beim Alamo steigen wir in einen hop-on-hop-off-Bus und sind froh, als der Fahrtwind einsetzt. Wir fahren entlang der alten Pearl-Brauerei, durch moderne Wohnviertel, sehen kurz das King-William-Viertel, das eigentlich Kaiser-Wilhelm-Viertel heißen müsste und steigen am Hemisfair Park aus.
Entlang einiger alter Gebäude laufen wir zum Tower of the Americas. Man wird nicht müde zu erwähnen, dass dies hier ein höherer Turm ist, als die Needle in Seattle. Ja, ja, alles in Texas ist größer als irgendwas anderes!
Der Anblick von oben ist nett, aber nicht spektakulär, weil San Antonios Reiz ja nicht die Skyline sondern die schönen Stadtviertel und die Ecken um Alamo und Riverwalk sind, was man von hier oben nicht besser, sondern eher schlechter als von unten sehen kann. Unten gehen wir noch in das 4D-Kino und sehen einen Film über Texas mit wackelnden Sesseln und Wasser und Wind im Gesicht.
Zurück zum Tourbus, aber als der ewig nicht kommt, gehen wir noch durch La Villita, ein kleines Künstlerviertel, holen uns dort ein ziemlich leckeres Eis und gehen zu Fuß zurück ins Zentrum.
Am Hilton am Riverwalk setzen wir uns zu einem Kaffee hin, was hier sehr ungewöhnlich zu sein scheint. Wer Kaffee trinken will nimmt den to go bei Starbucks mit, setzt sich aber nicht ins Restaurant. Aber man bedient uns mit einer riesigen Silberkanne voller Kaffee, die zudem auch nur 6,50$ kostet.
Auf der anderen Flußseite besteigen wir eines der River Cruise-Boote und schippern 35 Minuten den San Antonio River entlang des Riverwalks hoch und runter. Heute sind das 2,5 Meilen, sollen bald zu 4 Meilen ausgebaut werden. Nach einer Überschwemmung des San Antonio River hat man den natürlichen Lauf wohl etwas beeinflußt, wodurch die Verlängerung des River Walks möglich wird.
Um 18.00h sind wir mit der Tour durch und gehen früh zum Saltgrass Steakhouse essen, wo wir zunächst meinen Gutschein von Wyndham für super Steaks verwenden. Wir laufen anschließend noch etwas am Riverwalk rum und zurück in die Mall.
Es waren heute bis zu 33 Grad und die Füße glühen. Die Läden schließen hier um 21.00h, so dass wir früh im Hotel sind.