TEXAS - Ein Monat bei Cowboys, Astronauten und Ölbaronen
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Fort Worth & ein Rodeo

Veröffentlicht: 12.02.2021

Freitag, 2.5.2014

Das Hotel hat kein Frühstück und ab 6 Uhr ist es eh mit der Nachtruhe vorbei, weil auch hier die LKW- und Kleinlasterfahrer ihre Autos ab dem Zeitpunkt im Leerlauf laufen lassen und man kann trotz Oropax absolut nicht mehr schlafen. Was für ein Mist-Hotel!

Um 8.00h sitzen wir im Auto, es ist ziemlich frisch, und fahren nach Fort Worth in die Innenstadt zum Frühstücken. Parken im Parkhaus ist für 3 Stunden mit 7$ ok. Die Stadt ist völlig tot. 

Fort Worth
Fort Worth

Es ist Freitag, nicht Sonntag! Nicht einmal Berufsverkehr oder Berufstätige sind hier auf den Straßen auszumachen. Was ist das hier?? In der „Altstadt“, nahe des Sundance Square finden wir ein Restaurant, das geöffnet hat und mehr als einen Kaffee und einen Muffin bietet. Eine prima Frühstückskarte bietet uns zu einer gefühlten Mittags/Abendessenszeit Eier, Speck, Kartoffeln und einen göttlichen Kaffee mit free refills. Drei Becher müssen sein und dann rollen wir aus der Tür.

Bass Concert Hall
Fort Worth

Wir laufen etwas durch die Straßen und zur Bass Concert Hall, die neben dem Sundance Square steht. Auch, wenn das hier der alte Teil von Fort Worth ist, ist das alles neu, sieht nur alt aus. Nur das Courthouse scheint mir original-alt zu sein und ein paar drum herumliegende Straßenzüge. Also sitzen wir nach 2,5 Stunden in Fort Worth wieder im Auto und fahren nach Parker ins Outlet. Mittlerweile scheint die Sonne von einem wolkenlosen Himmel, aber im Schatten ist es unerwartet kalt.

Wieder irren wir über die schlecht beschilderten mehrstöckigen Autobahnen, die die Gegend zwischen Fort Worth und Dallas prägen und erleben im Outlet die erste Berührung mit der unglaublichen Langsamkeit der Shop-Leute in Texas. Auf Irrwegen geht es zurück nach Fort Worth zu den Stockyards, um den Cattle Drive um 16.00h zu sehen. 

Zweimal täglich werden hier ein paar Longhorns die Hauptstraße heruntergetrieben, was einzig und allein der Belustigung der Touristen dient. Wir erwarten heute nun entsprechende Touristen-Ströme, aber selbst das Parken ist ulkigerweise kein Problem. Wir holen uns rasch noch Rodeo-Karten für heute Abend und stehen inmitten von ein paar hundert Touris an der Straße, als ein paar „Cowboys“ etwa 10 Longhorns vorbeitreiben. OK, das haben wir nun auch gesehen…

Das war's

Es ist nun fast 17.00h und seit dem Frühstück haben wir nichts gefuttert und laufen nun wieder zu Riscky’s, wo wir gestern Abend schon waren. Angesichts der Temperaturen, die hier in der Nacht sind und unsere weitreichenden Rodeo-Erfahrungen im Freien, ziehen wir uns wärmer an, als bisher und sind dann überrascht, als das Rodeo in einer Halle stattfindet. Möglich, dass das hier die Kombi aus „zu heiß“ und „zu kalt“ erforderlich macht, damit es Besucher gibt, die die ganze Zeit bleiben. Auf der Straße vor der Rodeo-Arena ist jetzt etwas mehr Betrieb, als gestern. 

Es gibt Leute, die ihr Longhorn zum Fotografieren hinstellen oder auch ihre aufgemotzten Autos mit Longhorn-Hörnern auf dem Kühler. Die Leute laufen hier – sofern aus Texas – in der Tat so rum, wie man vermutet: Mit Stetson, Oberhemd und Jeans, dazu natürlich echte Cowboystiefel.

Cowboy boots im Überfluss
Gürtelschnallen für den Cowboy

Das Rodeo ist nicht so ganz der Knaller, da haben wir schon bessere gesehen. Aber die Teilnehmer sind sicher auch nur eher die B- bis C-Sortierung, da die Preisgelder bei so einem Event hier nicht ansatzweise so sind, wie z.B. in St. Paul zum 4th of July. Das lockt dann natürlich die Hochkaräter an, hier eben nicht. Aber wir haben so ein nettes Abendprogramm und kommen etwas besser in die Zeitverschiebung.

Bei der Heimfahrt folgen wir einem Schild an den Stockyards, das irgendwie ganz woanders hinzeigt, als das, woher wir kamen, aber man glaubt ja gerne Schildern…Es bleibt leider das einzige Schild und wir sind schnell im Nichts. Das Navi ist keine Hilfe – nie wieder Navfree USA! Da die Adresse des Motel6 dem Navi nicht bekannt ist, fahren wir nach Gefühl und Landkarte im Stockfinstern. Wenn man zudem keine Hinweisschilder hat, nutzt einem die Karte auch wiederum wenig. Um 23.30h landen wir nach fast zwei Stunden Fahrt im Hotel (eigentlich dürfte das bestenfalls 20 Minuten dauern).

In meinem Badezimmer hocken zwei fette Kakerlaken an und unter meinem Waschbeutel…Ich raffe alle Sachen aus dem Bad, werfe sie in die Reisetasche (glücklicherweise hatte ich die komplett zugemacht, als wir gegangen sind, wer weiß, wer sonst darin jetzt sein Heim eingerichtet hätte) und laufe zur Rezeption runter. Ich reporte, dass ich die Viecher in meinem Zimmer habe und die Tante fragt mich allen Ernstes, ob ich ein anderes Zimmer will. Ja, was denn sonst??? Ich will mich mit ihr doch nicht über Kakerlaken unterhalten. Es ist Mitternacht und ich bin echt k.o. Also kriege ich einen weiteren Zimmerschlüssel und ziehe zwei Zimmer weiter, decke den Abfluß in der Dusche lieber mit einem Handtuch ab und ekele mich noch beim Einschlafen. Ich hasse Kakerlaken seit meiner Zeit im Studentenwohnheim in Wolgograd 1979. Bah!

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